Santi Felice e Fortunato di Ammiana

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Santi Felice e Fortunato di Ammiana hieß ein 899 gegründetes und 1419 aufgegebenes Benediktinerkloster in Ammiana, einer Stadt in der nördlichen Lagune von Venedig. Sie befand sich nahe der heutigen Insel la Salina, wo einige Ortsnamen, wie die palude di San Felice oder der canale di San Felice an das Kloster erinnern.

Die Gründung erfolgte durch Mönche des Klosters Santo Stefano di Altino, die Altinum auf der Flucht vor Ungarn verlassen hatten, die in Oberitalien Raubzüge durchführten. In den Quellen erscheint das den Heiligen Felix und Fortunatus geweihte Kloster allerdings erst 1074; die beiden Heiligen fielen unter Kaiser Diokletian der Legende nach einer Christenverfolgung zum Opfer. Die beiden Brüder lebten demnach in einer Hütte in einem Wald nahe Aquileia, weil sie lieber Kontakt mit wilden Tieren als mit den Heiden hatten.

In den folgenden Jahrzehnten erhielt das Kloster zahlreiche Zuwendungen, vor allem auf der Insel Sant’Erasmo. Das Kloster wurde zur Grablege für mehrere Dogen, darunter im Jahr 932 Orso II. Particiaco (912–932). Der Doge Pietro Badoer (939–942) soll in der Kirche des Klosters San Felice di Ammiana beigesetzt worden sein.

1419 verließen die Mönche das Kloster und gingen nach Venedig, und auch Ammiana musste wegen zunehmender Versumpfung aufgegeben werden. Die Stadt fiel dem steigenden Wasserspiegel der Lagune, der Versandung durch die Ablagerungen des Flusses Sile und der Malaria zum Opfer. 1472 hob Papst Sixtus IV. das Kloster auf. Noch im 16. Jahrhundert wurden die Ruinen des Klosters auf Karten verzeichnet. Das Hochwasser von 1966 zerstörte viele der an der Wasseroberfläche erkennbaren Überreste.

Das Archivio storico del Patriarcato di Venezia (das Historische Archiv des Patriarchats Venedig) befindet sich in einem Flügel im 3. Stock des nach Venedig verlegten Benediktinerklosters Santi Felice e Fortunato di Ammiana hinter dem Markusdom und dem Dogenpalast jenseits des Rio di Palazzo.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Davide Busato, Mario Rosso, Paola Sfameni: Le conseguenze delle variazioni geografiche avvenute tra il XIII ed il XV secolo su talune comunità monastiche ubicate in alcune isole della laguna nord di Venezia, o. O., o. J. [2007?]
  • Marco Pozza: Un falso placito per il monastero dei Santi Felice e Fortunato di Ammiana (935 febbraio), in: Laura Pani: In uno volumine. Studi in onore di Cesare Scalon, Udine 2009, 503–512.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eine Lagekarte findet sich hier (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive).