Santiago do Cacém

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Santiago do Cacém
Wappen Karte
Wappen von Santiago do Cacém
Santiago do Cacém (Portugal)
Santiago do Cacém (Portugal)
Basisdaten
Region: Alentejo
Unterregion: Alentejo Litoral
Distrikt: Setúbal
Concelho: Santiago do Cacém
Koordinaten: 38° 1′ N, 8° 42′ WKoordinaten: 38° 1′ N, 8° 42′ W
Einwohner: 7589 (Stand: 30. Juni 2011)[1]
Fläche: 119,53 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner pro km²
Postleitzahl: 7540
Politik
Bürgermeister: Vítor Paulo de Jesus Miguel Barata (CDU)
Adresse der Gemeindeverwaltung: Junta de Freguesia de Santiago do Cacém
Rua Ramos Costa
7540-205 Santiago Cacém
Kreis Santiago do Cacém
Flagge Karte
Flagge von Santiago do Cacém Position des Kreises Santiago do Cacém
Einwohner: 27.772 (Stand: 19. April 2021)[3]
Fläche: 1 059,7 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 26 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 8
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Santiago do Cacém
Praça do Município
7540-186 Santiago do Cacém
Präsident der Câmara Municipal: Álvaro Beijinha (CDU)
Website: www.cm-santiagocacem.pt

Santiago do Cacém ist eine Stadt in Portugal. Santiago do Cacém ist Sitz des gleichnamigen Kreises. Die Gemeinde von Santiago do Cacém, umfasst eine Fläche von 119,5 km² und 7589 Einwohner (Stand 30. Juni 2011). Die Bevölkerungsdichte beträgt 63,5 Einwohner pro km².

Blick auf den historischen Ortskern

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Rot innerhalb eines von acht silbernen Jakobsmuscheln belegten roten Bordes ein schwarzbärtiger, silberner Ritter auf blaugezäumtem, schwarzem Roß, dessen rechte Vorderhand erhoben und angewinkelt, bekleidet mit Helm, Kettenhemd, rotgesäumtem Gewand, die Rechte mit Schwert über dem Haupt erhoben, in der Linken ein ovaler Schild, darin ein rotes Liliensteckkreuz.“

Wappenerklärung: Das rote Liliensteckkreuz stellt ein Jakobskreuz dar, der Reiter einen Ritter des Jakobsordens, (portugiesisch Ordem Militar de Santiago), die Muscheln sind Attribut des Hl. Jakobus (Santiago), der im Westen der iberischen Halbinsel besonders verehrt wird (siehe Santiago de Compostela in Nordspanien).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plan der Römischen Siedlung und Therme von Mirobriga

Die menschliche Besiedelung des Gebiets um Santiago de Cacém lässt sich an den in der Gegend noch bestehenden archäologischen Punkten verfolgen, die noch aus der Epoche zwischen Steinzeit und Römischen Reich stammen. Megalithgräber zeugen von den ersten Siedlern dieser Küstenregion, welche später, vor den Römern, wohl von Kelten besiedelt war. Das Suffix -briga des späteren römischen Ortes deutet auf damals existierende keltische Bevölkerung hin.

Aus der römischen Epoche finden sich 1 km östlich des Ortes die, über die Landesgrenzen hinaus bekannte, Ausgrabungsstätte Miróbriga, die in römischer Zeit ein wichtiges kulturelles Zentrum für die gesamte Küstengegend war. Ebenfalls in der Nähe wurde ein römisches Hippodrom freigelegt, welches zumindest an der portugiesischen Westküste einzigartig ist. Nach den Römern kamen um 410 die Germanen in das Gebiet des heutigen Portugals gefolgt von den Westgoten um 600. Um das Jahr 700 herum wurden große Teile der iberischen Halbinsel durch die Mauren erobert, die im Bereich von Santiago bis ins 12. Jahrhundert hinein herrschten. Die neuen Eroberer lebten in der Burg von „Kassem“, welche neben dem Seehafen Alcácer do Sal ein Mittelpunkt der südlichen Küstenregion darstellte. Die hinter der Burg gelegene Altstadt hat Grundmauern, die noch auf diese Zeit zurückgehen. Nach der Eroberung der letzten arabisch besetzten Gebiete im 12. Jahrhundert hatte die mittelalterliche Burg von „Sant’ Iago de Kassem“ weiterhin eine große Wichtigkeit. Santiago de Cacém wurde Teil des portugiesischen Königreichs. Unter König Dionysius (Dom (D.) Dinis I.) erhielt Santiago de Cacém um 1300 sein erstes offizielles Stadtrecht „Carta de Foral“. Auch Mitglieder des Königshauses lebten zeitweise in der Burg.

Im Jahre 1833 wurde das lokale Kreisparlament (Kammer) von S. Tiago do Cacém mit 3 Abgeordneten und einem Staatsanwalt offiziell gegründet. 1895 kam das erste Auto nach Portugal, welches dem damaligen Conde de Avillez gehörte, der in Santiago residierte.

In der Burg von Santiago do Cacém

Durch seine wunderschöne Lage über dem Meer wurde Santiago de Cacém nach dem Zweiten Weltkrieg auch Sintra des Alentejo genannt, in Anlehnung an den Ort Sintra als vorgelagerten Erholungsort von Lissabon am atlantischen Ozean. Der Tourismus bekam seit dieser Zeit in Santiago de Cacém immer mehr Bedeutung. Santiago do Cacém bekam das Stadtrecht im Jahre 1991.

Heute liegt der Hauptort immer noch rund um einen Berg mit der Burgruine. Von hier oben hat man eine wunderbare Aussicht auf die nahen Strände des atlantischen Ozeans und auf die Industriemetropole Sines. Es gibt einen historischen Ortskern hinter der Burgruine und einen neueren Stadtkern rund um das Marktgebäude herum. Santiago do Cacém ist ein landwirtschaftliches Zentrum. Viehzucht und Korkernte stehen im Vordergrund. Santiago verfügt über eine eigene touristische Infrastruktur mit Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants. Im Ort befindet sich auch eine der traditionellen portugiesischen Pousadas. Die Stadt verfügt über eine jahrhundertealte Instrumentenbaukultur. Erwähnenswert ist auch das hervorragende Stadtmuseen von Santiago do Cacém sowie die zur Besichtigung freigegebenen Ausgrabungsstätten der römischen Siedlung Miróbriga am Stadtrand, die Heiligtümer, Thermen und eine Pferderennbahn enthalten.

Historische Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alter Bahnhof von Santiago do Cacém – heute als Restaurant genutzt, da es keinen Personenverkehr mehr gibt
  • Bereich der alten Burg – Castelo de Santiago do Cacém
  • Ausgrabungen der Römischen Siedlung Miróbriga
  • Kirche von Santiago und Kirche Matriz de Santiago do Cacém
  • Abtei von Nossa Senhora do Loreto (Ruinen)
  • Kapelle von São Brás
  • Ermida de São Sebastião
  • Chafariz da Senhora do Monte
  • Pelourinho de Santiago do Cacém
  • Kapelle von São Pedro
  • Pousada von Santiago do Cacém

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Santiago do Cacém ist Verwaltungssitz eines gleichnamigen Kreises (Concelho) im Distrikt Setúbal. Am 19. April 2021 hatte der Kreis 27.772 Einwohner auf einer Fläche von 1.059,7 km²[3].

Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Grândola, Ferreira do Alentejo, Aljustrel, Ourique, Odemira, Sines sowie der Atlantische Ozean. Santiago do Cacém ist Teil des Alentejo Litoral, dies ist eine Subregion in Portugal.

Der Kreis Santiago do Cacém setzt sich aus acht Gemeinden (Freguesias) zusammen:

Kreis Santiago do Cacém
Gemeinde Einwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Abela 836 137,68 6 150901
Alvalade 1.803 161,82 11 150902
Cercal do Alentejo 2.954 137,49 21 150903
Ermidas-Sado 2.071 82,40 25 150904
São Francisco da Serra 737 51,38 14 150910
Santiago do Cacém, Santa Cruz e São Bartolomeu da Serra 7.892 207,93 38 150912
São Domingos e Vale de Água 1.170 205,89 6 150913
Vila Nova de Santo André 10.309 75,11 137 150907
Kreis Santiago do Cacém 27.772 1.059,70 26 1509
Blick in die Ortsmitte

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerzahl im Kreis Santiago do Cacém (1801–2011)
1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2004 2011
6854 8045 18.576 25.878 33.579 29.191 31.475 31.105 30.203 29.720

Kommunaler Feiertag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 25. Juli

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Santiago do Cacém – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. a b Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. a b www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  4. www.anmp.pt, abgerufen am 25. November 2013