Schachbundesliga 1978/79

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Saison 1978/79 war die fünfte Spielzeit der viergleisigen Schachbundesliga. Aufgrund der Auflösung des Schachverbandes Mittelrhein wurde die Zuteilung der Staffeln West und Südwest geändert. Ehemalige Mitglieder des Schachverbandes Mittelrhein, die jetzt dem Schachbund Nordrhein-Westfalen angehörten, wechselten von der Südwest-Staffel in die West-Staffel; im Gegenzug wechselten die Mitglieder des Hessischen Schachverbandes von der Staffel West in die Staffel Südwest.

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jeweils 8 Mannschaften spielten in den Staffeln Nord, West, Südwest und Süd ein einfaches Rundenturnier. Die vier Staffelsieger qualifizierten sich für die zentral an einem verlängerten Wochenende ausgetragene Endrunde, der Siebte und Achte jeder Staffel stiegen ab. Die Staffel Nord umfasste die Landesverbände Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Weser-Ems, die Staffel West beinhaltete den Landesverband Nordrhein-Westfalen, die Staffel Südwest bestand aus den Landesverbänden Baden, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland, während der Staffel Süd Vereine der Landesverbände Bayern und Württemberg-Hohenzollern angehörten. Über die Platzierung entschied zunächst die Anzahl der Mannschaftspunkte, bei Gleichstand wurde um den Gruppensieg und den Klassenerhalt Stichkämpfe gespielt, ansonsten entschied die Anzahl der Brettpunkte. Bei der Endrunde wurden generell keine Stichkämpfe gespielt, sondern bei Gleichstand nach Mannschaftspunkten entschied die Anzahl der Brettpunkte.

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nord[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In die Staffel Nord waren mit dem Hannoverschen SK und Lasker Steglitz zwei Vereine mit Bundesligaerfahrung aufgestiegen. Während die Hannoveraner sich knapp in der Bundesliga halten konnten, musste Steglitz direkt wieder absteigen, ebenso der SC Kreuzberg. Der Seriensieger Delmenhorster SK musste der Hamburger SG aufgrund der Niederlage im direkten Vergleich den Staffelsieg und die Endrundenqualifikation überlassen.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein Sp G U V MP Brett-P.
1. Hamburger SG 7 4 3 0 11:3 33,0:23,0
2. Delmenhorster SK (V) 7 4 2 1 10:4 29,5:26,5
3. Favorite Hammonia 7 4 1 2 9:5 31,5:24,5
4. Hamburger SK 7 2 4 1 8:6 31,5:24,5
5. SC Concordia von 1907 7 2 2 3 6:8 26,0:30,0
6. Hannoverscher SK (N) 7 3 0 4 6:8 24,0:32,0
7. Lasker Steglitz (N) 7 0 4 3 4:10 25,0:31,0
8. SC Kreuzberg 7 0 2 5 2:12 23,5:32,5

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Endrunde qualifiziert: Hamburger SG
Absteiger: Lasker Steglitz, SC Kreuzberg
(V) Staffelsieger des Vorjahres
(N) Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
1. Hamburger SG 6 4 4 5 4
2. Delmenhorster SK 2 4 5 5 4 5
3. Favorite Hammonia 4 5 5 5
4. Hamburger SK 4 4 4 7 4 5
5. SC Concordia von 1907 4 3 3 3 4
6. Hannoverscher SK 3 3 3 1 5
7. Lasker Steglitz 4 3 4 4 4
8. SC Kreuzberg 4 3 3 4

West[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Staffel West gab es in dieser Saison gleich vier neue Mannschaften. Während die SG Porz und der Bonner SK aufgrund der Staffelneuzuteilung von der Staffel Südwest in die Staffel West wechselten, waren der SK Münster 32 und der SC Mülheim-Heißen aufgestiegen. Während die Münsteraner den Klassenerhalt erreichten, mussten die Mülheimer direkt wieder absteigen, ebenso der Bonner SK.

Die SG Porz und die Solinger SG 1868 lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Staffelsieg. Zwar hatten die Porzer den direkten Vergleich gewonnen, da sie allerdings den Sportfreunden Katernberg unterlagen und ansonsten sowohl Porz als auch Solingen alle Wettkämpfe gewannen, musste ein Stichkampf über die Qualifikation zur Endrunde entscheiden. Dieser endete 4:4; aufgrund der besseren Berliner Wertung war die SG Porz Staffelsieger.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein Sp G U V MP Brett-P.
1. SG Porz 7 6 0 1 12:2 33,0:23,0
2. Solinger SG 1868 7 6 0 1 12:2 38,0:18,0
3. Sportfreunde Katernberg 7 4 1 2 9:5 31,0:25,0
4. Düsseldorfer SG Rochade 7 4 1 2 9:5 30,0:26,0
5. SG Bochum 31 7 3 0 4 6:8 27,5:28,5
6. SK Münster 32 (N) 7 2 0 5 4:10 24,0:32,0
7. Bonner SK 7 1 0 6 2:12 21,0:35,0
8. SC Mülheim-Heißen (N) 7 1 0 6 2:12 19,5:36,5

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Endrunde qualifiziert: SG Porz
Absteiger: Bonner SK, SC Mülheim-Heißen
(N) Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
1. SG Porz 5 2 5 6 5
2. Solinger SG 1868 3 6 6
3. Sportfreunde Katernberg 6 2 4 7 3
4. Düsseldorfer SG Rochade 3 2 4 5 7
5. SG Bochum 31
6. SK Münster 32 1 3 6
7. Bonner SK 2
8. SC Mülheim-Heißen 3 5 1 2

Südwest[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Staffel Südwest gab es vier neue Mannschaften. Während Königsspringer Frankfurt und der TSV Schott Mainz aufgrund der Neueinteilung von der Staffel West in die Staffel Südwest wechselten, waren der SV 1920 Hofheim und der Schachclub Eppingen aufgestiegen. Während sich die Hofheimer in der Bundesliga halten konnten, stieg Eppingen direkt wieder ab, zusammen mit dem SK Heidelberg, der 1978 die Staffel noch gewonnen hatte. Der deutsche Meister Königsspringer Frankfurt besiegte seine beiden Hauptkonkurrenten SK Frankenthal und SV 1920 Hofheim und qualifizierte sich damit trotz einer Niederlage gegen den SC Kettig für die Endrunde.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein Sp G U V MP Brett-P.
1. Königsspringer Frankfurt (M) 7 6 0 1 12:2 36,5:19,5
2. SK Frankenthal 7 5 0 2 10:4 31,0:25,0
3. SV 1920 Hofheim (N) 7 4 1 2 9:5 29,5:26,5
4. SC Kettig 7 4 0 3 8:6 29,0:27,0
5. TSV Schott Mainz 7 2 2 3 6:8 26,5:29,5
6. Karlsruher Schachfreunde 7 2 1 4 5:9 24,5:31,5
7. SK Heidelberg (V) 7 1 1 5 3:11 24,5:31,5
8. Schachclub Eppingen (N) 7 0 3 4 3:11 22,5:33,5

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Endrunde qualifiziert: Königsspringer Frankfurt
Absteiger: SK Heidelberg, Schachclub Eppingen
(M) amtierender Deutscher Meister
(V) Staffelsieger des Vorjahres
(N) Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
1. Königsspringer Frankfurt 5 6 6 5
2. SK Frankenthal 6 5 5
3. SV 1920 Hofheim 2 5 5 4
4. SC Kettig 3 3 6
5. TSV Schott Mainz 3 5 4 4
6. Karlsruher Schachfreunde 2 3 3 5 3 4
7. SK Heidelberg 2 4
8. Schachclub Eppingen 3 3 4 2 4 4

Süd[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In die Staffel Süd waren der SV Wolfbusch und der SV Fortuna Regensburg aufgestiegen. Beide Aufsteiger erreichten den Klassenerhalt, hingegen mussten der PSV Ulm und der VfL Sindelfingen absteigen. Nachdem der SC 1868 Bamberg dreimal in Folge die Staffel gewonnen hatte, mussten sie diesmal dem SC Anderssen Bavaria München, der sich nach der Saison dem FC Bayern München anschloss, den Vortritt lassen. Im Wettkampf zwischen Sindelfingen und München ließen beide Seiten das erste Brett frei, so dass dieses 0:0 gewertet wurde; der Wettkampf endete mit 5:2 für die Münchener.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein Sp G U V MP Brett-P.
1. SC Anderssen Bavaria München 7 5 1 1 11:3 31,0:25,0
2. SC 1868 Bamberg (V) 7 5 2 1 10:4 33,5:22,5
3. SF Marktheidenfeld 7 2 3 2 7:7 28,0:28,0
4. TB Erlangen 7 2 3 2 7:7 28,0:28,0
5. SV Wolfbusch (N) 7 2 2 3 6:8 28,5:27,5
6. SV Fortuna Regensburg (N) 7 2 2 3 6:8 25,0:31,0
7. PSV Ulm 7 2 1 4 5:9 24,5:31,5
8. VfL Sindelfingen 7 2 0 5 4:10 24,5:31,5

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Endrunde qualifiziert: SC Anderssen Bavaria München
Absteiger: PSV Ulm, VfL Sindelfingen
(V) Staffelsieger des Vorjahres
(N) Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
1. SC Anderssen Bavaria München 4 3 5
2. SC 1868 Bamberg 4 5 7 4
3. SF Marktheidenfeld 4 4 4 5 3
4. TB Erlangen 4 4 4
5. SV Wolfbusch 3 4 4 5
6. SV Fortuna Regensburg 1 4 4 3 5
7. PSV Ulm 5 4 3 2
8. VfL Sindelfingen 2 5 3 6

Endrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Endrunde fand vom 15. bis 17. Juni in Bad Kissingen statt. Die SG Porz gewann alle Wettkämpfe und wurde damit deutscher Meister vor dem Titelverteidiger Königsspringer Frankfurt, der Hamburger SG und Anderssen Bavaria München.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verein Sp G U V MP Brett-P.
1. SG Porz 3 3 0 0 6:0 16,5:7,5
2. Königsspringer Frankfurt (M) 3 2 0 1 4:2 11,5:12,5
3. Hamburger SG 3 1 0 2 2:4 10,5:13,5
4. SC Anderssen Bavaria München 3 0 0 3 0:6 9,5:14,5

Entscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutscher Meister: SG Porz
(M) amtierender Deutscher Meister

Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse 1. 2. 3. 4.
1. SG Porz 6 5
2. Königsspringer Frankfurt 2 5
3. Hamburger SG
4. SC Anderssen Bavaria München 3 3

Die Meistermannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. SG Porz
Schachfiguren

Robert Hübner, Vlastimil Hort, Bodo Schmidt, Helmut Reefschläger, Mathias Gerusel, Paul Tröger, Dario Dončević, Claus Dähr, Volker Wolf.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Eising/Karl-Heinz Podzielny/Gerd Treppner: Schach-Bundesliga 1974-80, ISBN 3-923113-00-5