Kupfer(II)-arsenit

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Strukturformel
Allgemeines
Name Kupfer(II)-arsenit
Andere Namen
  • Kupferarsenit (mehrdeutig)
  • Kupfer-o-arsenit
  • Scheeles Grün
  • Kupferorthoarsenit
Summenformel CuHAsO3[1]
Kurzbeschreibung

gelbgrüner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 10290-12-7
EG-Nummer 233-644-8
ECHA-InfoCard 100.030.573
PubChem 25130
Wikidata Q417286
Eigenschaften
Molare Masse 187,46 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

Zersetzung beim Erhitzen[2]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 331​‐​301​‐​410
P: ?
MAK

keine MAK, da cancerogen[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Kupfer(II)-arsenit ist ein Stoffgemisch aus Kupfersalzen der arsenigen Säure mit der ungefähren chemischen Formel CuHAsO3.[1]

Das Gemenge von normalen und basischen Kupferarseniten wurde erstmals von Carl Wilhelm Scheele im Jahre 1775 aus Kupfersulfat, Arsenik und Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat hergestellt.[4][5] Die Entdeckung wurde 1778 veröffentlicht, aber die Herstellung verheimlicht. Dies führte zu verschiedenen Varianten mit der ungefähren Zusammensetzung CuHAsO3[6] bzw. Cu3(AsO3)2·3H2O[7][8], von denen eine "verbesserte" 1812 von Parker in England als Patent Grün patentiert wurde.[9] Der Stoff wurde nach seinem Entdecker als Scheeles Grün, aber auch als Mineralgrün, Pariser Grün, Schwedisch Grün, Cuprum arsenicosum bezeichnet.[10] Dieses ist ein gelbgrüner Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser und Ethanol, aber löslich in verdünnten Säuren und einer wässriger Ammoniaklösung ist. Der Stoff wurde neben Schweinfurter Grün (Kupfer(II)-acetatarsenit) lange Zeit als grünes Farbpigment verwendet.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Gmelins Handbuch der Anorganischen Chemie: Kupfer [B], System Nummer 60, Verlag Chemie GmbH, Berlin
  2. a b c d Eintrag zu Kupfer(II)-arsenit in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 16. Februar 2017. (JavaScript erforderlich)
  3. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Arsenverbindungen, mit Ausnahme der namentlich in diesem Anhang bezeichneten im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. files.wordpress.com: A Tribute to the Memory of Carl Wilhelm Scheele (1742–1786), by Professor Gunnar Svedberg, abgerufen am 25. März 2016
  5. a b Eintrag zu Kupferarsenate. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 19. März 2016.
  6. Hermann Hager, NA Frerichs, NA Arends, NA Zörnig, NA Rimbach, NA Mannheim, NA Hartwig, NA Bachem, NA Hilgers: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis Für Apotheker, Ärzte, Drogisten und Medizinalbeamte. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-02106-4, S. 561 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. egranth.ac.in: Chemistry of INSECTICIDES, FUNGICIDES AND HERBICIDES BY DONALD E. H. FREAR (Memento vom 26. März 2016 im Internet Archive), Second Edition, September 1948, abgerufen am 26. März 2016
  8. Ya-jie Zheng, Fa-xin Xiao, Yong Wang, Chun-hua Li, Wei Xu, Hong-sheng Jian, Yu-tian Ma: Industrial experiment of copper electrolyte purification by copper arsenite. In: Journal of Central South University of Technology. 15, 2008, S. 204, doi:10.1007/s11771-008-0039-2.
  9. Nicholas Eastaugh, Valentine Walsh, Tracey Chaplin, Ruth Siddall: Pigment Compendium: A Dictionary of Historical Pigments. Routledge, 2007, ISBN 978-1-136-37386-2, S. 122 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. P.H. List und L. Hörhammer in Gemeinschaft mit H. J. Roth und W. Schmid: Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis. 4. Band: Chemikalien und Drogen (CI-G). Springer-Verlag, 1973, ISBN 978-3-642-80620-9, S. 373 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).