Schlacht bei Dornach

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Die Schlacht bei Dornach vom 22. Juli 1499 war die letzte kriegerische Auseinandersetzung zwischen dem Schwäbischen Bund und den Eidgenossen während des Schwabenkrieges.

Aufmarsch

Im Verlauf des Schwabenkrieges marschierten die Truppen des Schwäbischen Bundes unter dem Anführer Graf Heinrich von Fürstenberg vom Sundgau her gegen das Schloss Dorneck bei Dornach, dem ersten Schloss auf eidgenössischem Gebiet, welches von Hauptmann Benedikt Hugi verteidigt wurde. Am 19. Juli erreichten sie das Birstal und begannen neuralgische Punkte, wie die Birsbrücke bei Dornachbrugg, zu besetzen und das Bruderholz zu überschreiten.

Auch die Eidgenossen waren unterwegs zu dem Schloss Dorneck, um es vor der drohenden Bestürmung zu retten. Am Abend des 21. Juli stand schon das ganze schwäbische Heer im Birseck. Die meisten Mannschaften lagerten bei Dornach und Arlesheim, nur die Welsche Garde lagerte auf der anderen Seite der Birs in Reinach. Zwischen Dorneck und Arlesheim fuhren die Schwaben viele Kanonen auf und in der Dämmerung umstellte eine Mannschaft das Schloss.

Benedikt Hugi bemerkte dies und liess einen Boten an der Schlosswand hinunter. Dieser schlüpfte zwischen den schwäbischen Wachposten hindurch und eilte über den Gempen nach Liestal, wo er auf die eidgenössischen Mannschaften traf. Er mahnte sie zu höchster Eile, damit das Schloss Dorneck nicht in die Hand der Feinde falle.

Schlacht

Am Morgen des 22. Juli begannen die Schwaben das Schloss mit einem einzelnen Geschütz zu beschiessen. Der Rest lagerte noch ruhig bei ihren Zelten. Vom Gempenstollen aus überblickten die herangekommenen Berner und Solothurner Truppen das ganze schwäbische Lager, da sie aber noch zu schwach zum Angriff waren, warteten sie auf Verstärkung. Als die Zürcher und der Haupttrupp der Berner eingetroffen waren, führten landeskundige Solothurner die Eidgenossen durch das Dickicht an den Gegner heran. Unter Ausnützung des Überraschungseffektes gelang es den eidgenössischen Truppen die Belagerer vernichtend zu schlagen. Dabei fiel auch der schwäbische Anführer, Graf Heinrich von Fürstenberg, als einer der ersten.

Der rasche Sieg über die Belagerer verleitete die eidgenössische Vorhut dazu, vom Schloss aus weiter vorzudringen. Dieses überstürzte Vorgehen wurde ihnen fast zum Verhängnis, denn die Welsche Garde griff in die Schlacht ein. Die Schlacht dauerte stundenlang und wogte hin und her, bis die Eidgenossen gegen das Schloss Dorneck zurückweichen mussten. Um 19 Uhr erschienen aber vom Gempen her 1000 Luzerner und Zuger auf dem Schlachtfeld und griffen in die Schlacht ein, worauf sich das schwäbische Heer zurückzog.

Die Eidgenossen erbeuteten das Zeltlager, viele Geschütze, die Kriegskasse und zahlreiche Fahnen und Banner. Viele Adelige waren in der Schlacht gefallen. Die Familien der Adligen versuchten vergeblich über Basler Mönche, die als Boten ins Lager der Eidgenossen gesandt wurden, die Erlaubnis zur Bergung und Überführung der Leichname nach Basel zu erlangen. Die Antwort soll gelautet haben: "Die Herren sollen bei den Bauern liegen!"

In Südwestdeutschland und im Elsass hatte sich die Kunde von der Niederlage bei Dornach wie ein Lauffeuer verbreitet. König Maximilian erhielt die Nachricht in Überlingen und war der Überlieferung nach niedergeschmettert.

Friede

Am 22. September wurde der Frieden zu Basel geschlossen und der Schwabenkrieg war Vergangenheit.

Denkmal

Schlachtdenkmal des Schwabenkrieges
  • In Dornach findet man beim ehemaligen Kloster das eindrückliche Schlachtenrelief und daneben in einem Gebeinhaus einige menschliche Überreste der Schlacht.
  • Im Heimatmuseum in der alten Kirche befindet sich eine Tafel mit der Inschrift "Hier ruhen die feindlichen Anführer der Schlacht vom 22. Juli 1499, Hofmarschall Graf Heinrich von Fürstenberg, Freiherr Mathias von Castelwart, Herr zu Bitsch & zu Lichtenberg".
  • In Gempen SO steht ausserhalb des Dorfes das Denkmal "Den Siegern von Dornach 1499". Das 1854 erstellte Denkmal stellt einen Baumstrunk dar, anwelchem ein Hafersack hängt und hinter ihm eine Hellebarde steckt.

Siehe auch: Liste von Schweizer Schlachten, Schwabenkrieg

Weblink

Literatur

  • Hans Rudolf Kurz: Schweizerschlachten. Zweite, bearbeitete und erweiterte Auflage. Francke, Bern 1977. S.165–171 ISBN 3772013694