Schloss Boden

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Lageplan von Schloss Boden auf dem Urkataster von Bayern

Das Schloss Boden ist ein Schloss im Gemeindeteil Boden der Oberpfälzer Gemeinde Edelsfeld im Landkreis Amberg-Sulzbach von Bayern. Der Edelsitz ist unter der Aktennummer D-3-71-119-4 als Baudenkmal verzeichnet. „Archäologische Befunde der frühen Neuzeit im Bereich des ehem. Hofmarkschlosses Boden“ werden ferner als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-3-6436-0104 geführt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hofmark lag im Landrichteramt Sulzbach und besaß die niedere Gerichtsbarkeit.[1] In der Landtafel von Pfalz-Neuburg von 1514 wird Erhard Grätl als Inhaber der Hofmark beglaubigt. Sein Nachfolger ist 1562 Erhard von Zedtwitz. Die Zedwitz sind noch 1573 als Landsassen eingetragen, allerdings hat der Topograph Christoph Vogel einen Conz Wallenroder als Eigentümer angegeben. Karl Breuning leistet 1580 die Erbhuldigung. Ihm war von Hans Furtenbach das Landsassengut pfandweise eingeräumt worden. 1585 ging das Gut auf dem Verkaufsweg an Hans Christoph Modschidler über. Nachfolger sind Hans von Steinau (1589) und Albrecht Toß (1601). 1652 werden die Steinlinger als Landsassen genannt. 1809 wird in Boden und Steinling ein Patrimonialgericht gebildet, dessen Inhaber Wilhelm Freiherr von Steinling ist. Bei dieser Familie verblieb die Hofmark bis Anfang des 19. Jahrhunderts.[2]

1820/21 wird Boden als landgerichtliche Gemeinde bezeichnet. 1830 wird Boden nach Sigras eingemeindet und am 1. Januar 1972 wird Sigras nach Edelsfeld eingemeindet.

BW

Baulichkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude ist ein zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit einem hohen Satteldach. Es besitzt einen Rundbogeneingang, an der Längsseite fünf und an der Breitseite drei Fensterreihen, eine einfache Fassadengliederung und einen Dachreiter. Das Gebäude wurde im 16./17. Jahrhundert errichtet. Heute wird das ehemalige Schlossgebäude als Bauernhof genutzt, bis 1942 war es ein Gasthaus. Der gegenwärtige Zustand wird als wenig repräsentativ bezeichnet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefan Helml: Burgen und Schlösser im Kreis Amberg-Sulzbach. Druckhaus Oberpfalz, Amberg 1991, S. 48.
  • Sixtus Lampl: Denkmäler in Bayern – Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler: Band III. Oberpfalz. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.), München 1985.
  • Max Piendl: Herzogtum Sulzbach, Landrichteramt Sulzbach. (= Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 10). Kommission für Bayerische Landesgeschichte. Verlag Michael Lassleben, München 1957, S. 96f.
  • Karl Wächter, Günter Moser: Auf den Spuren von Rittern und Edelleuten im Landkreis Amberg-Sulzbach. Druckhaus Oberpfalz, Amberg 1992, S. 76.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Max Piendl: Herzogtum Sulzbach, Landrichteramt Sulzbach. Hrsg.: Kommission für Bayerische Landesgeschichte (= Historischer Atlas von Bayern. Altbayern Reihe I, Heft 10). München 1957, S. 24 (Digitalisat [abgerufen am 7. Juli 2020]).
  2. Max Piendl, 1957, S. 59.

Koordinaten: 49° 35′ 45″ N, 11° 43′ 18,5″ O