Schneeberg (Unterfranken)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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![]() |
Koordinaten: 49° 38′ N, 9° 15′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Miltenberg | |
Höhe: | 168 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,61 km2 | |
Einwohner: | 1769 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 107 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 63936 | |
Vorwahl: | 09373 | |
Kfz-Kennzeichen: | MIL, OBB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 76 156 | |
Marktgliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Amorbacher Str. 1 63936 Schneeberg | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Kurt Repp (CSU) | |
Lage des Marktes Schneeberg im Landkreis Miltenberg | ||
Schneeberg ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Miltenberg.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde liegt im Odenwald in der Region Bayerischer Untermain. Der topographisch höchste Punkt der Gemeinde befindet sich mit 471 m ü. NN (Lage) am Gipfel des Winterberges südlich von Hambrunn, der niedrigste liegt am Billbach auf 158 m ü. NN (Lage) .
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde hat drei Ortsteile (in Klammern der Siedlungstyp):[2]
- Hambrunn (Kirchdorf)
- Schneeberg (Markt)
- Zittenfelden (Kirchdorf)
Es gibt die Gemarkungen Hambrunn, Schneeberg und Zittenfelden.
Zu Schneeberg gehört eine Exklave im Wald südöstlich von Reichartshausen, das selbst eine Exklave der Stadt Amorbach ist.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zur Zeit der ersten Rodungen und der Besiedlung des Marsbach-, Morre- und Muththales im achten oder neunten Jahrhundert hieß Schneeberg noch Sneiteberc. Die erste urkundliche Erwähnung von Schneeberg war im Jahr 1237, wodurch die damaligen Besitzverhältnisse dokumentiert wurden.
Schneeberg gehörte zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Seit dem Münchner Vertrag von 1816 gehört der Ort zu Bayern. Der mainzische Ort wurde im Reichsdeputationshauptschluss 1803 den Fürsten von Leiningen zugesprochen, 1806 durch Baden mediatisiert und 1810 an Hessen-Darmstadt abgetreten. Im Rezess Hessen/Bayern (Frankfurt 1816) fiel es schließlich an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Verwaltungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Jahr 1862 wurde das Bezirksamt Miltenberg gebildet, auf dessen Verwaltungsgebiet Schneeberg lag. Wie überall im Deutschen Reich wurde 1939 die Bezeichnung Landkreis eingeführt. Schneeberg war nun eine der 31 Gemeinden im Altkreis Miltenberg. Dieser schloss sich am 1. Juli 1972 mit dem Landkreis Obernburg am Main zum neuen Landkreis Miltenberg zusammen.
Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Name Schneeberg besteht aus den mittelhochdeutschen Wörtern sneite und bërc. Das Wort sneite bedeutet dabei so viel wie „durch den Wald gehauener Weg“ oder „Durchstieg“ (Schneise). Die ersten Rodungen fanden im Bereich eines tief eingeschnittenen Tals zwischen den steil ansteigenden Berghöhen des Odenwalds statt.[3][4]
Frühere Schreibweisen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[3]
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Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 1. Januar 1975 wurden die bis dahin selbständige Gemeinde Hambrunn und von der aufgelösten Gemeinde Beuchen, die bis 1870 Beuchen-Zittenfelden hieß[5], der Gemeindeteil Zittenfelden eingegliedert, während Beuchen der Stadt Amorbach zugesprochen wurde.[6]
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||||||||||||||||||||
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Jahr | 1961[6] | 1970[6] | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | ||||||||||
Einwohner | 1466 | 1754 | 1822 | 1987 | 1968 | 1904 | 1902 | 1897 | 1865 | 1834 | 1845 | 1829 | 1798 | 1788 | 1803 | 1783 | 1801 | 1785 | 1798 |
Der Markt Schneeberg ermittelte am 1. Januar 2006 mit Zweitwohnsitzen 2009 Einwohner, davon 1931 Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft. Die Menschen stammten aus 17 Nationen.
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Erster Bürgermeister ist seit März 2020 Kurt Repp (CSU). Er wurde mit 88,94 % gewählt.[7]
Von 1996 bis 2020 war Erich Kuhn (CSU) Erster Bürgermeister, dessen Vorgänger im Amt war Artur Trunk.
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Gemeinderat besteht nach der Wahl 2020 aus zwölf Personen:
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „Gespalten von Rot und Silber; vorne eine silberne Lilie mit einer goldenen Krone anstelle des Bundes, hinten auf grünem Dreiberg ein grüner Nadelbaum.“[8] | |
Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
2017 gab es in der Gemeinde 324 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 776 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 452 Personen größer als die der Einpendler. 25 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 9 landwirtschaftliche Betriebe.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Durch Amorbach führt die Bundesstraße 47, die Nibelungenstraße, auf dem Weg von Michelstadt im Westen nach Walldürn im Osten.
Der Haltepunkt Schneeberg im Odenwald liegt an der Bahnstrecke Seckach–Miltenberg (KBS 784), auch Madonnenlandbahn genannt. In Seckach besteht Anschluss an die S-Bahn Rhein-Neckar, die in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) integriert ist. Der Bahnhof gehört außerdem zum Übergangs-Tarifgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes.
Der ÖPNV wird durch die Verkehrsgemeinschaft am Bayerischen Untermain betrieben.
Radfernwege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Durch den Ort führen folgende Radwanderwege:
- Der 225 km lange 3-Länder-Radweg führt als Rundweg durch das Dreiländereck von Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Entlang von Mümling, Neckar und Main erkundet die Route den Odenwald.
- Der Deutsche Limes-Radweg führt von Bad Hönningen durch Westerwald, Taunus und Odenwald zum 818 Kilometer entfernten Regensburg und orientiert sich am historischen Verlauf des Obergermanisch-Raetischen Limes.
Wanderwege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nahe dem Ortsteil Zittenfelden, direkt an der Zittenfeldener Quelle verläuft der Nibelungensteig, ein 130 Kilometer langer, mit dem Gütesiegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ zertifizierter Fernwanderweg. Ebenfalls führt die Westschleife des 794 km langen Fränkischen Marienwegs an der Wallfahrtskirche Mariä Geburt in Schneeberg vorbei.
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2018):
- Eine Kindertageseinrichtung mit 90 Plätzen und 86 Kindern
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Alfred Pfaff (* 16. Juli 1926 in Frankfurt-Rödelheim; † 27. Dezember 2008 in Erlenbach am Main) war ein deutscher Fußballspieler und Fußballweltmeister von 1954. Er lebte von 1961 bis zu seinem Tod 2008 als Hotelier im Ortsteil Zittenfelden
- Bodo Kuhn (* 9. August 1967 in Miltenberg) hat an den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul teilgenommen. Er gewann mit der 4-mal-400-Meter-Staffel der Herren die Bronze-Medaille (In den Vorläufen am Start, im Finallauf nicht eingesetzt).
- Artur Trunk (* 17. Mai 1932[9]; † 8. Mai 2013), Ehrenbürger und Bürgermeister a. D. von Schneeberg[10]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Tabellenblatt "Daten 2", Statistischer Bericht A1200C 202041 Einwohnerzahlen der Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke 1. Vierteljahr 2020 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111123/202322&attr=OBJ&val=1706
- ↑ a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 200 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Schneeberg und warum es so heißt. In: Primavera24.de, 18. Dezember 2010. Abgerufen am 19. Dezember 2010.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 523.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 750.
- ↑ https://www.wahlen-in-mil.de/wahlergebnisse/kommunalwahlen_2020/09676156/html5/Buergermeisterwahl_Bayern_73_Gemeinde_Markt_Schneeberg.html
- ↑ Eintrag zum Wappen von Schneeberg (Unterfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ https://www.vdk.de/ov-schneeberg/ID136929
- ↑ http://www.buergerinfo-schneeberg.de/to0050.php?__ktonr=1732