Schröcken
Schröcken
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Bregenz | |
Kfz-Kennzeichen: | B | |
Fläche: | 23,43 km² | |
Koordinaten: | 47° 15′ N, 10° 6′ O | |
Höhe: | 1269 m ü. A. | |
Einwohner: | 211 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 9 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6888 | |
Vorwahl: | 05519 | |
Gemeindekennziffer: | 8 02 34 | |
NUTS-Region | AT341 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Heimboden 2 6888 Schröcken | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Stephan Schwarzmann | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (9 Mitglieder) |
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Lage von Schröcken im Bezirk Bregenz | ||
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Schröcken vor Juppenspitze (2412 m) und Mohnenfluh (2542 m) | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Schröcken ist eine vom Tourismus geprägte Gemeinde im österreichischen Bundesland Vorarlberg mit 211 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).[1] Die Gemeinde liegt im Bezirk Bregenz am Tannberg und bildet gemeinsam mit der Nachbargemeinde Warth eine bedeutende Skiregion, welche seit 2013 dem Skigebiet Arlberg angeschlossen ist.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Schröcken liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz südöstlich des Bodensees auf 1269 m Höhe. Geografisch gehört Schröcken aufgrund seiner Lage im hintersten Teil des Tals der Bregenzer Ach und des Seebachs zum Bregenzerwald, geschichtlich zum Tannberg, touristisch wird Schröcken aber noch zum Arlberggebiet gezählt.
Ein Ortsteil der Gemeinde Schröcken ist die etwas oberhalb des Ortszentrums gelegene Parzelle Neßlegg. Diese Hochsiedlung liegt am Fuß des Hochtannbergpasses. Von Schröcken im hintersten Bregenzerwald führt die Hochtannbergstraße über Hochkrumbach, einen Ortsteil der Nachbargemeinde Warth, ins Lechtal.
12,4 % des insgesamt 23,43 Quadratkilometer großen Gemeindegebiets sind bewaldet, 39,4 % der Fläche Alpen.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schröcken grenzt an insgesamt fünf andere Vorarlberger Gemeinden. Von diesen liegen drei, nämlich die Gemeinden Schoppernau, Mittelberg und Warth ebenfalls im Bezirk Bregenz und die anderen beiden (Lech und Sonntag) im Bezirk Bludenz.
Schoppernau | Mittelberg | |
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Warth | |
Sonntag (BZ) | Lech (BZ) |
Klima
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Schröcken
Quelle: ZAMG Klimamittelwerte 1981–2010
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Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet um Schröcken wurde erstmals um 1300 von Walsern besiedelt, kam 1453 an Österreich und war dem Vogteiamt Bregenz unterstellt. Der Ort war bis 1806 dem Gericht Tannberg eingegliedert.
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Schröcken seit der Gründung 1861. Im Jahre 1863 brannten im Zuge eines großen Dorfbrands die Kirche und umliegende Gebäude zur Gänze ab.
Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Bevölkerungsentwicklung
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Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 10,5 Prozent. Die Abnahme der Einwohnerzahl von 1991 bis 2011 erfolgte trotz positiver Geburtenbilanz wegen einer stärker negativen Wanderungsbilanz.[2]
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde ursprünglich „Girsboden“ genannt. Der Name „Schröcken“ tauchte erstmals Anfang des 17. Jahrhunderts auf.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pfarrkirche Unsere Liebe Frau Mariä Himmelfahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1639 wurde in Schröcken die erste Kirche geweiht – Schröcken war bis 1640 Filiale von Lech. Diese Kirche wurde in den Jahren 1726 bis 1732 vergrößert, 1863 durch einen Brand zerstört, 1864 bis 1867 neu erbaut und 1867 geweiht.
Die Pfarrkirche ist von einem ummauerten Friedhof umgeben, besitzt ein neuromanisches Langhaus und im Norden einen Turm mit Spitzhelm. Der Hochaltar trägt einen neuromanischen Baldachinaufbau und Figuren von Fidelis Rudhart (1876).
Das Altarbild „Himmelfahrt Mariens“ stammt von Melchior Paul von Deschwanden (1876).
Kapelle Mariä Verkündigung (in Unterboden)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Kapelle mit ihrem neugotischen Altar wurde 1778 anstelle einer zuvor 1774 abgetragenen Kapelle errichtet und 1779 geweiht.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tourismus und Freizeitwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Ort gab es im Jahr 2003 16 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 141 Beschäftigten und 2 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 97. Im Tourismusjahr 2001/2002 gab es insgesamt 70.292 Übernachtungen.
Schröcken befindet sich am Rand des Skigebietes Ski Arlberg, jedoch ist das Dorfzentrum nur mittels einer Skibusverbindung an das Skigebiet angeschlossen. Die Errichtung einer Dorfbahn wurde 2012 bewilligt. Stand 2017 fehlten zur Umsetzung sowohl die finanziellen Mitteln, als auch für einen rentablen Betrieb die Betten in der Gemeinde.[3]
Liste der Anlagen in Schröcken
Name | Baujahr | System | Höhe ü.A.
Talstation [Meter] |
Höhe ü.A.
Bergstation [Meter] |
Strecken-
länge [Meter] |
Beförderungs-
kapazität [Pers./Stunde] |
Betrieb
Winter |
Betrieb
Sommer |
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Auenfeldjet | 2013 | 10-MGD | 1.719 | 1.786 | 2.072 | 1.490 | W | 0 |
Körbliftle | 1995 | 1-SL | 1.658 | 1.680 | 206 | 791 | W | 0 |
Kuchlbahn | 1993 | 2-CLF | 1.649 | 1.720 | 307 | 1.430 | W | 0 |
Märchenlandlift | — | Stricklift | — | — | 100 | 500 | W | 0 |
Saloberjet | 2003 | 6-CLD/B | 1.659 | 2.044 | 1.192 | 3.005 | W | 0 |
Skischaukel Falken I | 1997 | 2-CLF | 1.678 | 1.811 | 1.310 | 1.435 | W | 0 |
Skischaukel Falken II | 1997 | 2-CLF | 1.696 | 1.811 | 585 | 1.433 | W | 0 |
Sonnencruiser-Auenfeld | 2003 | 4-CLF | 1.718 | 1.992 | 1.108 | 1.900 | W | 0 |
Sonnenjet-Auenfeld | 2003 | 6-CLD/B | 1.651 | 2.041 | 1.454 | 2.900 | W | 0 |
Die Abkürzungen in der Spalte „System“ sind unter Luftseilbahn erläutert.
Erklärung der 2 rechten Spalten:
- W = Winterbetrieb / S = Sommerbetrieb; jeweils grün unterlegt
- 0 = kein Sommerbetrieb, rot hinterlegt
Lawinenfangzäune
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Verkehr wird durch den Wälderbus 40 oder 42 zwischen Schoppernau und Warth / Lech am Arlberg bedient. Die abgestufte Bregenzerwald-Bundesstraße 200 ist kurvenreich und (noch) recht eng.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Ort gibt es (Stand: 2020/21) 16 Schüler an einer Volksschule.[4] In Schröcken gibt es zudem einen Kindergarten, welchen momentan 8 Kinder besuchen.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sitzverteilung nach den Wahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeindevertretungswahlen in Vorarlberg 1985: Bürgerliste 9.[5]
- Gemeindevertretungswahlen in Vorarlberg 1990: Bürgerliste 8, Neue Liste 1.[6]
- Gemeindevertretungswahlen in Vorarlberg 1995: Die Bürgerliste Schröcken 9.[7]
- Gemeindevertretungswahlen in Vorarlberg 2000: Bürgerliste 9.[8]
- Gemeindevertretungswahlen in Vorarlberg 2005: Bürgerliste 9.[9]
- Gemeindevertretungswahlen in Vorarlberg 2010: Bürgerliste Schröcken 9.[10]
- Die Wahl der 9 Gemeinderäte erfolgte bei den Gemeindevertretungswahlen 2015, 2020 und 2025 mangels Wahlvorschlägen nicht über Listen, sondern per Mehrheitswahl.[10][11][12][13]

Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ? – 2010 Renate Schrammel (ÖVP)
Schröcken gehört zum politischen Bezirk Bregenz sowie zum Gerichtsbezirk Bezau.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinde wurde 1965 folgendes Wappen verliehen: In einem von Rot und Silber gespaltenen Schild auf grünem Dreiberg eine grüne Fichte, begleitet von einem silbernen und roten fünfstrahligen Stern.[16]
Die Fichte auf dem Dreiberg ist wie bei den Wappen von Warth und Lech dem Wappen der Rettenberger entnommen, die große Besitzungen im Bregenzerwald hatten.[17]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarrer Bickel, Pfarrer von Schröcken bestieg am 25. Juli 1669, anderen Quellen zufolge 1664 den Großen Widderstein
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria – Bevölkerung zu Jahresbeginn nach administrativen Gebietseinheiten (Bundesländer, NUTS-Regionen, Bezirke, Gemeinden) 2002 bis 2024 (Gebietsstand 1.1.2024) (ODS)
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Schröcken, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Abgerufen am 24. März 2019.
- ↑ Dorfbahn steht und fällt mit Betten. In: Vorarlberger Nachrichten | VN.AT. (vn.at [abgerufen am 25. August 2017]).
- ↑ Schulstatistik 2020/21. Land Vorarlberg, abgerufen am 10. Juli 2022.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1985 in Schröcken. Land Vorarlberg, 21. April 1985, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1990 in Schröcken. Land Vorarlberg, 1. April 1990, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1995 in Schröcken. Land Vorarlberg, 2. April 1995, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2000 in Schröcken. Land Vorarlberg, 2. April 2000, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2005 in Schröcken. Land Vorarlberg, 10. April 2005, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ a b Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2010 in Schröcken. Land Vorarlberg, 14. März 2010, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2015 in Schröcken. Land Vorarlberg, 15. März 2015, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2020 in Schröcken. Land Vorarlberg, 13. September 2020, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2025 in Schröcken. Land Vorarlberg, 16. März 2025, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Bürgermeister. Gemeinde Schröcken, abgerufen am 1. Januar 2022.
- ↑ Stephan Schwarzmann neuer Bürgermeister von Schröcken. In: vorarlberg.orf.at. 21. April 2023, abgerufen am 24. April 2023.
- ↑ Vorarlberger Gemeindewappenregistratur. (PDF) Vorarlberger Landesarchiv, S. 44, abgerufen am 1. Januar 2022.
- ↑ Gemeindewappen. Gemeinde Schröcken, abgerufen am 1. Januar 2022 (österreichisches Deutsch).