Schuders
Schuders | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Graubünden (GR) | |
Region: | Prättigau/Davos | |
Politische Gemeinde: | Schiers | |
Postleitzahl: | 7228 | |
Koordinaten: | 774952 / 207076 | |
Höhe: | 1272 m ü. M. | |
Fläche: | 11,84 km² | |
Einwohner: | 114 (1850) | |
Einwohnerdichte: | 10 Einw. pro km² | |
Karte | ||
Schuders (im Ortsdialekt Schuudersch [walserisches, als Hangsiedlung angelegtes Dorf und ehemalige Gemeinde in 1272 m Höhe im bündnerischen Prättigau.
] ausgesprochen) ist einVerwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1872 gehört Schuders politisch zu der Vorderprättigauer Zentrumsgemeinde Schiers.
Geographie und Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Schiers aus ist Schuders über eine kurvenreiche Strasse erreichbar, welche die 1930 von Robert Maillart konstruierte Salginatobelbrücke passiert.
Bei Schuders befindet sich mit einer Breite von 1200 m und einer Höhe von 600 m eines der grössten Rutschgebiete der Alpen. Nachdem schon 1887/88 ein ganzer Teil des Dorfes infolge Schieferrutschungen aufgegeben werden musste, zeigten sich ab 1910 erneute Rutschungen, die 1935 in raschere Bewegungen mündeten und neue, bislang nicht betroffene Gebiete mit einbezogen. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die erst 1928–1934 erbaute Strasse mehrmals verlegt werden, und um 1960 war ein Drittel des einst landwirtschaftlich genutzten Bodens verloren. Die mittlere Geschwindigkeit der Rutschungsbewegung im eigentlichen Rutschgebiet betrug im Zeitraum zwischen 1942 und 1964 184 cm pro Jahr. 1956/57 wurde erwogen, alle Einwohner umzusiedeln, doch ab 1960 stabilisierten sich die Hänge wieder.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ersturkundlich bezeugt ist das Dorf 1256 als «Schuder». Bis 1851 unterstanden die Ländereien rund um die Siedlung dem Domkapitel in Chur, während Schuders selbst eine eigenständige Nachbarschaft in Anlehnung an die Gerichtsgemeinde Schiers bildete.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schuders, das seit 1508 im Besitz einer eigenen Dorfkirche ist, nahm 1593 die Reformation an. Die reformierte Kirche Schuders ist eine ehemalige Knappenkapelle. Lange Zeit von einem eigenen Pfarrer betreut, steht Schuders heute in wechselnden Pastorationsgemeinschaften mit anderen Prättigauer Kirchgemeinden.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Früher eine Bergbaugemeinde, lebt Schuders heute von der Landwirtschaft und dem Sommertourismus.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto Clavuot: Schuders. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Josias G. Flury, Markus Weidmann: Ein Tal in Bewegung. Erosion, Wald und Bachverbau im Schraubachtal (Prättigau, GR). Hrsg. vom Bündner Forstdienst. 2., überarbeitete Ausgabe. Chur 2005 (Faktenblatt 1).
- Mathias Thöny: Schuders und seine Bewohner. Verlag AG und Buchdruckerei Schiers, ca. 1960.