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Schwäbische Türkei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lage der Schwäbischen Türkei in heutiger Zeit (Nr. 2)

Die Schwäbische Türkei ist die größte deutsche Sprachinsel im heutigen Ungarn. Sie liegt in Transdanubien und umfasst den südlichen Teil der Donau-Drau-Platte in den Komitaten Tolna (Tolnau), Baranya (Branau) und Somogy (Schomodei).

Nach der von den Türken geprägten osmanischen Herrschaft des 16. und 17. Jahrhunderts wurde das Gebiet neben slowakischen, kroatischen und serbischen Kolonisten sowie Pfälzern, Mainfranken, Hessen, Westerwäldern, Fuldaern, Ostfranken und Baiern auch von Schwaben besiedelt. So entstand der Name Schwäbische Türkei.[1]

Die Kultur der deutschen Volksgruppe in der Region wurde mit ihrer musikalischen Tradition ab 1930 u. a. von Karl Horak erfasst,[2] während Rudolf Hartmann sich den Volksschauspieltraditionen widmete.[3]

  • Norbert Spannenberger: Der Volksbund der Deutschen in Ungarn 1938–1945 unter Horthy und Hitler. Band 22. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2005, ISBN 3-486-57728-X.
  • Márta Fata (Hrsg.): Die schwäbische Türkei. Lebensformen der Ethnien in Südwestungarn (= Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Bd. 5). Thorbecke, Sigmaringen 1997, ISBN 3-7995-2505-X.
  • Alfons Hayduk: Török Orczag. Leid und Ruhm der schwäbischen Türkei. Eine Baranya-Fahrt. Luser, Wien/Leipzig 1938

Einzelnachweise

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  1. Andreas Kossert: Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945. Siedler, München 2008, S. 24.
  2. Karl Horak: Volkstänze aus der schwäbischen Türkei. Bärenreiter, Kassel 1935
  3. Rudolf Hartmann: Das deutsche Volksschauspiel in der schwäbischen Türkei. Elwert, Marburg 1974, ISBN 3-7708-0512-7.