Schwefelköpfe

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Schwefelköpfe

Grünblättriger Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare)

Systematik
Unterabteilung: Agaricomycotina
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Champignonartige (Agaricales)
Familie: Träuschlingsverwandte (Strophariaceae)
Gattung: Schwefelköpfe
Wissenschaftlicher Name
Hypholoma
(Fr.) P. Kumm. (nom. cons.)

Schwefelköpfe (Hypholoma, syn. Naematoloma) sind eine Pilzgattung aus der Familie Träuschlingsverwandten. Am bekanntesten und häufigsten sind der essbare Graublättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) und der giftige Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare), die Typusart der Gattung.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die mittelgroßen Fruchtkörper besitzen meist einen zentralen Stiel. Das Farbspektrum der Pilzkörper reicht von gelbbraun bis ziegelrot. Die Farbe des Sporenpulvers ist dunkel violettbraun bis fast schwarz. Die Fruchtkörperentwicklung verläuft hemiangiocarp, d. h. während des Wachstums ist der junge Fruchtkörper von einem Velum umgeben. Dieses Velum ist bei den Schwefelköpfen nur an ganz jungen Fruchtkörpern zu finden.

Verbreitung und Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung ist weltweit verbreitet und ihre Vertreter wachsen bevorzugt saprobiontisch auf Totholz und Pflanzenresten. Einige Arten sind an Moore gebunden.

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Europa kommen rund 20 Arten vor bzw. sind dort zu erwarten.[2]

Schwefelköpfe (Hypholoma) in Europa 0
Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Autorenzitat
Rauchblättriger Schwefelkopf Hypholoma capnoides (Fries 1818: Fries 1821) P. Kummer 1871
Torfmoos-Schwefelkopf Hypholoma elongatum (Persoon 1798) Ricken 1912
Geriefter Schwefelkopf Hypholoma ericaeoides P.D. Orton 1960
Heide-Schwefelkopf Hypholoma ericaeum (Persoon 1801: Fries 1821) Kühner 1936
Lappländischer Schwefelkopf Hypholoma eximium (C. Laestadius 1860) Rald 1991
Grünblättriger Schwefelkopf Hypholoma fasciculare (Hudson 1778: Fries 1821) P. Kummer 1871
00 Zwerg-Schwefelkopf 00 Hypholoma fasciculare var. pusillum J.E. Lange 1923
Freudiggefärbter Schwefelkopf Hypholoma laeticolor (F.H. Møller 1945) P.D. Orton 1960
Ziegelroter Schwefelkopf Hypholoma lateritium (Schaeffer 1774: Fries 1821) P. Kummer 1871
Natternstieliger Schwefelkopf Hypholoma marginatum (Persoon 1801: Fries 1821) J. Schröter 1889
Klebriger Schwefelkopf Hypholoma myosotis (Fries 1818: Fries 1821) M. Lange 1955
Olivbrauner Schwefelkopf Hypholoma olivaceotinctum (Kauffman 1926) Pomerleau 1984
Moos-Schwefelkopf Hypholoma polytrichi (Fries 1815) Ricken 1912
Wurzelnder Schwefelkopf Hypholoma radicosum J.E. Lange 1923
Teichrand-Schwefelkopf Hypholoma subericaeum (Fries 1884) Kühner 1936
Sklerotien-Schwefelkopf Hypholoma tuberosum Redhead & Kroeger 1987
Hypholoma xanthocephalum P.D. Orton 1984

Aufgrund phylogenetischer Untersuchungen wird der Rausporige Torf-Schwefelkopf (Bogbodia uda, Syn. Hypholoma udum) nicht mehr zu den Schwefelköpfen, sondern in die Gattung Bogbodia gestellt.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Elias Magnus Fries: Agaricus. In: Systema Mycologicum. Band 1. Lund, 1821, S. 288 (biodiversitylibrary.org).
  2. Eric Strittmatter: Die Gattung Hypholoma. In: Fungiworld.com. Pilz-Taxa-Datenbank. 25. August 2010, archiviert vom Original am 23. Januar 2013; abgerufen am 19. August 2012 (inkl. Update Nr. 86).
  3. Scott A. Redhead: Index Fungorum no. 15. Abgerufen am 12. Januar 2021.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schwefelköpfe (Hypholoma) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien