Schweigt stille, plaudert nicht

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Bachkantate
Schweigt stille, plaudert nicht
BWV: 211
Anlass: Aufführung des Bachschen

Collegium musicum

Entstehungsjahr: 1734?
Entstehungsort: Leipzig
Gattung: Weltliche Kantate
Solo: S T B
Instr: Flöte; Str; Bc
AD: ca. 27 min
Text
Picander
Zimmermannisches Caffee-Hauß (rechts)

Schweigt stille, plaudert nicht (BWV 211), auch bekannt als Kaffeekantate, ist eine weltliche Kantate von Johann Sebastian Bach.

Entstehung

Dem Werk liegt eine Dichtung von Picander zugrunde, die dieser 1732 veröffentlichte. Vermutlich entstand die Kantate 1734, um im Zimmermannschen Kaffeehaus in Leipzig aufgeführt zu werden. Der Text muss zur damaligen Zeit populär gewesen sein, da er neben Bach von mindestens zwei weiteren Komponisten aufgegriffen wurde, wobei nur Bachs Interpretation einen zusätzlichen Schlussteil aufweist, dessen Urheberschaft durch Picander oder Bach selbst nicht gesichert ist.

Thematik

Im Gegensatz zu den meisten anderen weltlichen Kantaten Bachs ist dieses Werk keine Huldigung an die Obrigkeit, sondern skizziert humorvoll-ironisch eine Szene aus dem bürgerlichen Leben der Leipziger: Herr Schlendrian (Bass) versucht mit wütenden Drohungen seiner Tochter Liesgen (Sopran) die Unsitte des täglichen Kaffeetrinkens abzugewöhnen; erst als er ihr die Erlaubnis zur Heirat in Aussicht stellt, lenkt die eigenwillige Tochter ein, lässt aber heimlich verbreiten, dass sie nur einen Mann akzeptiert, der ihr auch in der Ehe jederzeit das Kaffeetrinken gestattet.

Besetzung

Besonderheiten

Das Werk ist für Bach insofern ungewöhnlich, als es im Gegensatz zu fast allen anderen Kantaten Bachs weder in das Genre der Kirchenkantaten fällt noch der Gruppe der Huldigungsmusiken für ein Fürstenhaus zuzurechnen ist. Es verrät einen gewissen Sinn für Humor des Komponisten, der es versteht, die Charaktere der handelnden Personen mit musikalischen Mitteln zu karikieren. Der wahrscheinlich bekannteste der insgesamt 10 Sätze ist Liesgens von der Traversflöte begleitete Arie „Ei! wie schmeckt der Coffee süße“.

Literatur

Weblinks