Sea-Land D-9-Klasse

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Sea-Land D-9-Klasse
Die Sea-Land Express in Maersk-Farben
Die Sea-Land Express in Maersk-Farben
Schiffsdaten
Schiffsart Containerschiff
Entwurf Mitsubishi, Tamano
Bauwerft Mitsubishi, Kobe
Mitsubishi, Nagasaki
Mitsui, Ichihara
Hyundai Heavy Industries, Ulsan
Bauzeitraum 1979 bis 1980
Gebaute Einheiten 12
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 257,50 m (Lüa)
Breite 30,70 m
Tiefgang (max.) 10,70 m
Vermessung 24.867 BRT (32.629 BRZ)
Maschinenanlage
Maschine 1 × Mitsubishi Sulzer 9RND90M Zweitakt-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 22.177 kW (30.152 PS)
Höchst­geschwindigkeit 20,7 kn (38 km/h)
Propeller 1 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 23.308 (32.977) tdw
Container 1780 (2816) TEU
Anschlüsse Kühlcontainer 261
Sonstiges
Klassifizierungen American Bureau of Shipping
Germanischer Lloyd
Daten
Technische Daten

[1]

Daten in Klammern

Nach Verlängerung[2]

Die D-9-Klasse oder D9-Klasse war eine Klasse von zwölf Containerschiffen der US-amerikanischen Reederei Sea-Land Corporation. Sea-Land nahm die Schiffe 1980 in Betrieb. Die Containerschiffe der D-9-Klasse waren bei ihrem Bau die ersten als solche geplanten und gebauten Motorschiffe der Reederei Sea-Land.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwicklung des Schiffstyps wurde von der Reederei Sea-Land im Frühjahr 1978 bei Mitsubishi, Tamano in Auftrag gegeben. Nachdem Sea-Land im August 1978 Werften in zwölf verschiedenen Staaten eingeladen hatte, Angebote zum Bau der Schiffe abzugeben, wurde auch der Bauauftrag für die Schiffe an Mitsubishi als Hauptauftragnehmer vergeben. Da Mitsubishi nicht alle zwölf Schiffe innerhalb Jahresfrist abliefern konnte, entstanden die einzelnen Einheiten außer auf den Mitsubishis Werften in Kobe und Nagasaki auch bei Mitsui Engineering & Shipbuilding in Ichihara und der südkoreanischen Werft Hyundai Heavy Industries in Ulsan. Bei letzteren fungierte Mitsubishi als überwachende Werft.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brand auf der Sea-Land Mariner, 1998

Die Schiffsaufbauten sind etwa auf vier Fünftel der Länge achtern über dem Maschinenraum angeordnet. Die Schiffe besitzen sieben Laderäume, von denen sechs vor dem Deckshaus und einer dahinter liegen. Verschlossen werden die Laderäume von Pontonlukendeckeln. Sea-Land schwenkte vor der Konstruktion der Schiffe von 35-Fuß-Containern, dem frühen Standardmaß von Sea-Land, auf den Betrieb von 20 und 40 Fuß Containern um. Beim Bau waren die Schiffe der D9-Klasse für den Transport von 1678 TEU's ausgelegt, wobei eine Reihe von Cellguides auf die flexible Aufnahme verschiedener Containermaße, speziell von 35-Fuß-Containern, angepasst werden konnte. Nach einer Neuberechnung fassten die Neubauten später 1780 TEU. Schon 1985 wurden alle zwölf Schiffe bei Mitsubishi um eine 30-Meter-Mittelsektion verlängert, woraufhin sie 2471 TEU transportieren konnten. Nach einer weiteren Neuberechnung wurde auch dieser Wert nochmals auf 2816 TEU-Stellplätze erhöht, wobei die maximale Anzahl an 14-Tonnen-Containern bei 2252 liegt. Alle Schiffe der Serie besitzen Anschlüsse für 261 Kühlcontainer. An Deck waren mit Cellguides versehene Laschbrücken für die fünf vor dem Deckshaus liegenden Bays angebracht. Die D-9-Klasse-Schiffe verfügen über kein eigenes Ladegeschirr.

Der von Mitsubishi im Werk Kobe in Lizenz des Herstellers Sulzer gebaute Neunzylinder-Zweitakt-Diesel-Hauptmotor des Typs 9RND90M wirkt direkt auf den Festpropeller. Die Bordenergie wird durch vier Hilfsdiesel und einen Notdiesel bereitgestellt.

Die Schiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sea-Land D-9-Klasse
Bauname Werft/Baunummer IMO-Nummer Indienststellung Umbenennungen Verbleib
Sea-Land Endurance Hyundai, Ulsan / 123 7820849 1980 2007 → MSC Endurance 2010 in Alang abgewrackt
Sea-Land Innovator Hyundai, Ulsan / 124 7820851 1980 2001 → CSX Innovator, 2001 → Sea-Land Innovator abgewrackt
Sea-Land Patriot Mitsubishi, Kobe / 1106 7820899 1980 - Ab September 2009 aufgelegt, abgewrackt
CSX Developer Mitsubishi, Kobe / 1107 7820904 1980 1980 → Sea-Land Developer, 2000 → CSX Developer, 2001 → Sea-Land Developer Abbruch ab 22. März 2010
Sea-Land Voyager Mitsubishi, Kobe / 1108 7820916 1980 2007 → MSC Voyager Abbruch ab 27. Oktober 2010 in Alang
Sea-Land Liberator Mitsubishi, Nagasaki / 1851 7820928 1980 2009 verschrottet
Sea-Land Explorer Mitsubishi, Nagasaki / 1852 7820930 1980 2007 → MSC Bali 2011 abgewrackt
Sea-Land Independence Mitsubishi, Nagasaki / 1853 7820942 1980 2007 → MSC Nikita, 2009 → Niki 2009 konstruktiver Totalverlust nach Kollision, Abbruch
Sea-Land Freedom Mitsubishi, Nagasaki / 1854 7820954 1980 2007 → MSC Freedom Abbruch ab 22. Dezember 2010
Sea-Land Defender Mitsui, Ichihara / 1198 7820966 1980 2007 → MSC Damla 2011 abgewrackt
Sea-Land Express Mitsui, Ichihara / 1199 7820978 1980 2007 → CMA CGM Gardenia, 2009 → Gardenia Abbruch ab 5. November 2009
Sea-Land Mariner Mitsui, Ichihara / 1280 7820980 1980 2007 → CMA CGM Lys, 2009 → Lys Abbruch ab 22. November 2009

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Cudahy, Brian J.: Box boats. How container ships changed the world. Fordham University press, New York 2006, ISBN 0-8232-2568-2 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lloyd’s Register of Shipping, Register of Ships 1982/83, London 1982
  2. Lloyd’s Register of Shipping, Register of Ships 1992/93, London 1992