Senghenydd (Cantref)

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Die mittelalterlichen Cantrefi in Wales

Senghenydd war ein mittelalterliches Cantref im walisischen Glamorgan. Der walisische Name bedeutete ursprünglich Land des Sangan, die Region wurde bis Ende des 16. Jahrhunderts als Seignhenith bezeichnet.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das langgezogene Gebiet erstreckte sich von der Küste des Bristol Channel bis nach Brecknockshire im Norden und wurde vom River Taff im Westen und vom River Rhymney im Osten begrenzt. Es bestand aus drei Commotes, dem fruchtbaren Cibwr an der Küste und den durch den Fluss Caech getrennten bergigen Regionen von Is Caech und Uwch Caech.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während die fruchtbare Küstenregion bereits gegen Ende des 11. Jahrhunderts von den Normannen erobert worden war, konnte der walisische Lord Ifor Bach im 12. Jahrhundert vorerst die Unabhängigkeit des Berglands bewahren. Die Lords von Senghenydd schuldetem ihrem Oberherrn, dem Lord of Glamorgan, nur bei dessen Tod ein Heergewäte samt Pferd.[3] Sitz der walisischen Lords war wahrscheinlich Twyn Castell bei Gelligaer nördlich von Caerphilly.[4]

Ifor Bachs Urenkel Gruffydd ap Rhys war nominell ein Vasall der anglonormannischen Lords of Glamorgan, doch als er sich in den 1260er Jahren mit Llywelyn ap Gruffydd, dem Fürsten von Wales verbündete, besetzte der anglonormannische Lord Gilbert de Clare 1267 das Cantref. Gruffydd ap Rhys wurde abgesetzt und starb in Gefangenschaft im irischen Kilkenny. Zur Sicherung seiner Eroberung errichtete Gilbert de Clare mehrere Burgen, darunter Caerphilly Castle. Senghenydd wurde vollständig von den Anglonormannen unterworfen und wurde zu einer feudalen Unterherrschaft von Glamorgan. Mehrere Angehörige der Fürstenfamilie blieben aber bedeutende Grundbesitzer und Landadlige in Glamorgan.[5]

Bereits 1314 wurde in Senghenydd Kohlebergbau erwähnt.[6] Am 14. Oktober 1913 ereignete sich in einer Zeche in der Bergarbeitersiedlung Senghenydd nordwestlich von Caerphilly das schwerste Grubenunglück in der Geschichte des britischen Kohlebergbaus, bei dem 440 Menschen ums Leben kamen.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aber Valley: History and Heritage. Abgerufen am 18. März 2014.
  2. Royal Commission on the Ancient and Historical Monuments of Wales: An Inventory of the Ancient Monuments in Glamorgan: III - Part 1b: Medieval Secular Monuments the Later Castles from 1217 to the present, Her Maj. Stat. Office, London 2000, ISBN 978-1-871184-22-8, S. 56
  3. Rees R. Davies: The Age of Conquest. Wales 1063-1415. Oxford University Press, Oxford 1991, ISBN 0-19-820198-2, S. 273
  4. Caerphilly Chronicle: Castles and Conquest. Abgerufen am 3. Mai 2015.
  5. David Crouch: ZIfor ap Meurig [called Ifor Bach] (fl. 1158). In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X (doi:10.1093/ref:odnb/48549 Lizenz erforderlich), Stand: 2004
  6. Charles Wilkins: History of the iron, steel, tinplate and other trades of Wales : with descriptives sketches of the land and the people during the great industrial era under review. Cambridge University Press, Cambridge 2011. ISBN 978-1-108-02693-2, S. 12
  7. ‘Miners’ lives at 5½p each’: The Government Enquiry into the 1913 Senghenydd mine disaster. National Museum Wales, abgerufen am 14. November 2021.