Sergei Wiktorowitsch Tschemesow

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Sergei Tschemesow, 2017

Sergei Wiktorowitsch Tschemesow (russisch Сергей Викторович Чемезов; englisch Sergey Chemezov; * 20. August 1952 in Tscheremchowo, Oblast Irkutsk, Russische SFSR, Sowjetunion) ist Geschäftsführer des staatlichen russischen Unternehmens Rostec.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tschemesow studierte am Irkutsker Institut der Nationalökonomie (gegenwärtig Staatliche Universität für Wirtschaft und Recht des Baikalgebiets) Wirtschaftswissenschaften. Danach studierte er an der Militärakademie des Generalstabes. Er arbeitete am Irkutsker Wissenschafts- und Forschungsinstitut für Seltene und Nicht-eisenführende Metalle.

Gegenwärtig leitet Tschemesow den russischen Rüstungskonzern Rostec. Er sitzt unter anderem als Mitglied in den Aufsichtsräten von OAK (seit 2006), von United Shipbuilding Corporation (seit 2007), von Rusnano (seit 2011), von MMC Norilsk Nickel (März 2013), von Aeroflot (seit 2011), von Rosneft (2013) und von Uralkali (seit März 2014).[1]

Sanktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 28. April 2014 wurde von der US-Regierung[2] und am 12. September 2014 durch die EU gegen Tschemesow eine Kontensperre und Einreisesperre verhängt.[3] Laut Sanktionsverordnung ist Tschemesow ein enger Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin aus gemeinsamen KGB-Zeiten in Dresden.[4]

Am 15. März 2022 beschlagnahmte die Regierung von Spanien die 85-Meter-Yacht „Valerie“ im Wert von 140-Millionen-Dollar im Hafen von Barcelona,[5] die seiner 34-jährigen Stieftochter Anastassija Ignatowa über ein Unternehmen auf den Britischen Jungferninseln namens Delima Services Limited gehören soll. Seine Stieftochter und seine Schwiegermutter, Ljudmila Rukawischikowa wurden von der EU mit Beschluss vom 8. April 2022 sanktioniert.[6]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tschemesow ist in zweiter Ehe mit der Ingenieurin Jekaterina Ignatowa verheiratet und hat vier Kinder. Er hat eine Stieftochter, Anastassija Ignatowa.

Vermögen der Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Schattenminister für Rüstungsindustrie an der Seite des russischen Präsidenten Putin verhielt sich Tschemesow in der Öffentlichkeit relativ unauffällig.[7] 2014 betrug das Jahreseinkommen der Familie Tschemesows 2,126 Milliarden Rubel (mehr als 30 Millionen Euro). Laut Radio Free Europe soll der Minister russlandweit im Besitz von mehreren Immobilien, Wohngebäuden, gewerblichen Nichtwohngebäuden, Garagen etc. gewesen sein. Seine zweite Ehefrau Jekaterina Ignatowa verfügt über sechs Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 26.000 Quadratmeter.[8]

Preise und Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sergei Wiktorowitsch Tschemesow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Board of Directors – Sergey Chemezov, Independent Director, Chairman of the Board. Uralkali, archiviert vom Original am 21. November 2014; abgerufen am 21. November 2014 (englisch).
  2. Ukraine-related Designations. Finanzministerium der Vereinigten Staaten, 28. April 2014, abgerufen am 21. November 2014 (englisch).
  3. FAZ.net: Gegen Putin, Wen die EU mit den neuen Sanktionen trifft
  4. Merkur-Online.de: USA Zusätzliche Sanktionen gegen Russland
  5. Stern.de: Spanische Behörden setzen Yacht von Putin Vertrautem fest, 15. März 2022
  6. A Family Affair: How the Relatives of a Russian State Company’s CEO Got Rich (English) www.occrp.org, abgerufen am 9. April 2022
  7. André Ballin: Moskaus neue Reichen-Stadt: Im Süden Moskaus ist eine neue Elitesiedlung für Russlands Reiche und Schöne entstanden. Das Dörfchen Akulinino hat gute Chancen, dem Nobelvorort Rubljowka als Heimat der Oligarchen Konkurrenz zu machen. In: Der Standard. 2. Juli 2013, abgerufen am 10. März 2022.
  8. "Роспылесос" Сергея Чемезова. Abgerufen am 25. November 2017.