Kommuneqarfik Sermersooq

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Sermersooq)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Basisdaten
Land: Gronland Grönland
Einwohnerzahl: 23.861 (Stand: 1. Januar 2022[1])
Fläche: 531.900 km²
Postleitzahl: 3900, 3905, 3913, 3915, 3932, 3940, 3980
Sitz: Nuuk
Bürgermeister: Avaaraq S. Olsen (Inuit Ataqatigiit)
Kommunaldirektor: Ole Jakobsen
Website: sermersooq.gl
Karte
Lage derKommuneqarfik Sermersooq

Die Kommuneqarfik Sermersooq ist eine grönländische Kommune mit etwa 24.000 Einwohnern und einer Fläche von 531.900 km². Der Kommunalsitz ist die grönländische Hauptstadt Nuuk.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommuneqarfik Sermersooq umfasst sowohl einen südlichen Teil der Westküste Grönlands als auch den gesamten bewohnten Ostteil des Landes. Jenseits der Halbinsel Akia liegt an der Westküste im Norden die Qeqqata Kommunia. Im Süden grenzt die Kommune an der Bucht Alanngorsuaq bzw. am östlich davon verlaufenden Sund Sannerutip Imaa an die Kommune Kujalleq. An der Ostküste verläuft die Grenze zur Kommune Kujalleq durch den Fjord Kangerlussuatsiaq. Im Norden grenzt der Ostteil nördlich von Jameson Land an den Nordost-Grönland-Nationalpark. Somit grenzt sie als einzige an alle anderen Kommunen Grönlands.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommuneqarfik Sermersooq wurde am 1. Januar 2009 durch die Zusammenlegung der bisherigen Gemeinden Nuuk, Paamiut, Ivittuut, Ammassalik und Ittoqqortoormiit gegründet. Der Name der Kommune bedeutet übersetzt „wo es eine Kommune mit viel Eis gibt“.

Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Küstenlinie entlang von Westen nach Osten liegen folgende Orte in der Kommuneqarfik Sermersooq:

Ort Distrikt Einwohnerzahl (1. Januar 2022)[2]
Nuuk Distrikt Nuuk 19261
Kapisillit 49
Qeqertarsuatsiaat 176
Paamiut Distrikt Paamiut 1209
Arsuk 86
Isertoq Distrikt Ammassalik 46
Tiilerilaaq 75
Tasiilaq 1931
Kulusuk 215
Kuummiit 258
Sermiligaaq 198
Ittoqqortoormiit Distrikt Ittoqqortoormiit 354
Nerlerit Inaat 3
Kommuneqarfik Sermersooq 23.861

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommunalwahlergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahl Atassut Demokraatit Inuit Ataqatigiit Kattusseqatigiit Partiiat Partii Inuit Naleraq Nunatta Qitornai Siumut Verbünde/Einzelkandidaten
2008 11,5 % 24,0 % 30,4 % 1,4 % 30,1 % 2,6 %
2013 8,5 % 11,2 % 42,4 % 0,1 % 1,5 % 36,1 % 0,2 %
2017 7,7 % 17,2 % 43,7 % 2,7 % 28,7 %
2021 2,9 % 9,6 % 46,3 % 9,8 % 1,3 % 30,1 %

Kommunalrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Personen wurden 2021 in den Kommunalrat gewählt:[3][4]

Name Partei Stimmen Anmerkungen
Justus Hansen Demokraatit 271 1. Vizebürgermeister
Poul Petersen Demokraatit 234
Harald Bianco Inuit Ataqatigiit 109
Inge Olsvig Brandt Inuit Ataqatigiit 169
Charlotte Ludvigsen Inuit Ataqatigiit 1512
Juaaka Lyberth Inuit Ataqatigiit 435
Naya-Sophia Lyberth Inuit Ataqatigiit 168
Mia Skifte Lynge Inuit Ataqatigiit 150
Avaaraq S. Olsen Inuit Ataqatigiit 241 Bürgermeisterin
Lone Rosengreen Pedersen Inuit Ataqatigiit 139
Uju Petersen Inuit Ataqatigiit 374
Pele Broberg Naleraq 282 beurlaubt; ersetzt durch Finn Karlsen
Ken Madsen Naleraq 153 2. Vizebürgermeister
Martha Abelsen Siumut 569 beurlaubt; ersetzt durch Dines Mikaelsen
Peter Davidsen Siumut 259
Mala Høy Kúko Siumut 163
Inga Dóra G. Markussen Siumut 358
Dorthe-Marie Mogensen-Fontain Siumut 276
Laura Táunâjik Uitsatikitseq Siumut 144

Grün hinterlegte Abgeordnete gehören der Koalition an.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der wichtigste Wirtschaftssektor in der Kommuneqarfik Sermersooq ist die öffentliche Verwaltung, die sich vor allem in der Hauptstadt Nuuk abspielt. Zahlreiche grönländische Unternehmen haben ihren Sitz in Nuuk.

Die Fischerei spielt im westgrönländischen Teil der Kommune eine geringere Rolle als im Rest des Landes. Es werden vor allem Kabeljau, Heilbutt, Rotbarsch und Seewolf sowie Garnelen und Krabben gefischt. In den 1970er Jahren florierte der Kabeljaufang im Süden der Kommune, die Erträge gingen ab den 1980er Jahren jedoch stark zurück und sorgten für eine Wirtschaftskrise.

In Ostgrönland spielen Jagd und Fischerei eine größere Rolle. Es werden Robben, Eisbären, Moschusochsen, Hasen, Polarfüchse, Wale und Seevögel gejagt.

Der Tourismus spielt eine große Rolle sowohl in West- als auch in Ostgrönland. Nuuk wird häufig für längere Besuche genutzt, während in Ostgrönland häufig Tagestouristen aus Island anreisen.

In der Kommuneqarfik Sermersooq wird in geringem Maße Bergbau betrieben.[5]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die westgrönländischen Küstenbereiche sind ganzjährig eisfrei, während Ostgrönland von November bis Juli – Ittoqqortoormiit sogar von September bis Juli – wegen der Eisverhältnisse nicht mit dem Schiff erreichbar ist. Es gibt vier kleinere Flughäfen in der Kommune: Nuuk, Paamiut, Kulusuk und Nerlerit Inaat, von wo aus die umliegenden Dörfer und Städte mit Helikoptern angeflogen werden.[5]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen der Kommune wurde von Tina Windahl Halle entworfen und zeigt das eisbedeckte Meer, einen Inussuk und die Sonne. Die Wellen im Meer und das Eis symbolisieren das Klima der Kommune. Der Inussuk, der von den Inussuit auf der Inselgruppe Nukariit (Tre Brødre) inspiriert ist, symbolisieren die Zusammenarbeit beim Finden des richtigen Wegs. Die Sonne symbolisiert die West- und Ostküste, da die Sonne im Osten auf- und im Westen untergeht.[6]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommuneqarfik Sermersooq ist die einzige Kommune Grönlands, die auf Kommunalebene Partnerschaften hat.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohnerzahlen der grönländischen Kommunen seit 1977. bank.stat.gl (Grönländisches Statistikamt).
  2. Aktuelle Einwohnerzahlen Orte in der Kommuneqarfik Sermersooq. bank.stat.gl (Grönländisches Statistikamt).
  3. Wahlergebnisse in Grönland. valg.gl.
  4. Kommunalbestyrelsen. Kommuneqarfik Sermersooq.
  5. a b Martine Lind Krebs: Kommuneqarfik Sermersooq. Den Store Danske.
  6. Varder viser vej. Sermitsiaq.AG (1. August 2008).
  7. Om Kommunen. (Memento vom 14. Februar 2021 im Internet Archive) Kommuneqarfik Sermersooq.