Sheldon Keefe

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Kanada  Sheldon Keefe

Geburtsdatum 17. September 1980
Geburtsort Brampton, Ontario, Kanada
Größe 180 cm
Gewicht 84 kg

Position Rechter Flügel
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 1999, 2. Runde, 47. Position
Tampa Bay Lightning

Karrierestationen

1998–1999 Toronto St. Michael’s Majors
1999–2000 Barrie Colts
2000–2003 Tampa Bay Lightning
2003–2004 Hershey Bears
2004–2005 Utah Grizzlies

Sheldon Keefe (* 17. September 1980 in Brampton, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer. Er bestritt 125 Spiele für die Tampa Bay Lightning in der National Hockey League und ist seit November 2019 als Cheftrainer der Toronto Maple Leafs in der NHL tätig.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielerkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1995 spielte Keefe bei den Toronto Nationals in der Greater Toronto Hockey League und kam über die Vereine Quinte Hawks, Bramalea Blues und Caledon Candians zu den Toronto St. Michael’s Majors in die Ontario Hockey League. In der Saison 1998/99 erzielte er für die St. Michael’s Majors und die Barrie Colts insgesamt 116 Scorerpunkte und wurde vor Jason Spezza und Brad Boyes als Rookies des Jahres mit dem Emms Family Award ausgezeichnet.[1] Im NHL Entry Draft 1999 wurde Keefe in der zweiten Runde als 47. Spieler von den Tampa Bay Lightning aus der National Hockey League gezogen. In der Saison 1999/2000 stellte Keefe mit 121 Scorerpunkten in 66 Spielen einen neuen vereinsinternen Rekord für die Barrie Colts auf. In dieser Saison gewannen die Colts die OHL-Meisterschaft in Form des J. Ross Robertson Cups durch einen Sieg über die Plymouth Whalers. Nach dem Gewinn sorgte Keefe für Aufsehen, als er sich weigerte, Ligakommissar David Branch die Hand zu geben.[2] Im Finale des Memorial Cup 2000 verloren die Barrie Colts gegen Océanic de Rimouski mit 2:6.

Am 18. Oktober 2000 gab Sheldon Keefe sein NHL-Debüt für die Tampa Bay Lightning, für die er in seiner ersten Saison im Spieljahr 2000/01 in 49 Spielen vier Punkte erzielte. Parallel dazu lief Keefe in der International Hockey League für die Detroit Vipers auf. In der folgenden Saison war er auch für die Springfield Falcons in der American Hockey League aktiv. Nach der NHL-Saison 2002/03 verließ Keefe nach 125 Spielen die Tampa Bay Lightning und wechselte zunächst zu den Phoenix Coyotes, für die er allerdings kein Spiel absolvierte. Stattdessen ging er kurz darauf zu den Hershey Bears, für die er in der Saison 2003/04 59 Spiele in der American Hockey League absolvierte. In der Spielzeit 2004/05 kam Keefe nochmal viermal für die Utah Grizzlies zum Einsatz.

Im September 2005 beendete Keefe nach nur fünf Profispielzeiten als Folge einer Knieverletzung seine Karriere als Spieler.

Trainerkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kanada  Sheldon Keefe
Sheldon Keefe
Trainerstationen
2006–2012 Pembroke Lumber Kings
2012–2015 Sault Ste. Marie Greyhounds
2015–2019 Toronto Marlies
seit 2019 Toronto Maple Leafs

Pembroke Lumber Kings[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juli 2003 erwarb Sheldon Keefe das Junior-A-Franchise Pembroke Lumber Kings und wurde dort Assistenztrainer von Kevin Abrams. In der Saison 2005/06 belegten die Lumber Kings in der Central Junior Hockey League nach der regulären Spielzeit den ersten Platz, wurden jedoch in der zweiten Runde der Play-offs von den Nepean Raiders geschlagen.

Nachdem Kevin Abrams zum Ligakommissar befördert worden war, wurde Sheldon Keefe am 6. Juni 2006 Cheftrainer und General Manager der Lumber Kings.[3] Bereits in seiner ersten Spielzeit als Cheftrainer erreichte Keefe mit 95 Punkten den ersten Platz in der Yzerman Division, in den Play-off-Spielen arbeitete man sich bis ins Finale durch, wo sich die Lumber Kings mit einem 4:1-Sieg gegen die Smiths Falls Bears die erste Ligameisterschaft seit 18 Jahren sicherten. Beim darauf folgenden Fred Page Cup setzten sich die von Keefe trainierten Lumber Kings gegen die St-Jérôme Panthers durch und wurden somit ostkanadischer Meister, beim Royal Bank Cup um die nationale Meisterschaft schieden die Lumber Kings im Halbfinale gegen die Aurora Tigers aus.

In den folgenden drei Jahren entwickelte Keefe die Lumber Kings kontinuierlich weiter, sodass weitere drei Meisterschaften in der Central Junior Hockey League folgten. In der CCHL-Saison 2010/11 errangen die Pembroke Lumber Kings die fünfte Meisterschaft in Folge, durch einen umkämpften 4:2-Sieg im Play-off-Finale gegen die Cornwall Colts, womit die Lumber Kings das erste Eishockeyteam in der Geschichte der CCHL waren, der eine fünfmalige Titelverteidigung gelang. Im Fred Page Cup siegte Keefes Team gegen Longueuil Collège Français und zog somit zum zweiten Mal in den Royal Bank Cup ein. Dort kämpften sich die Lumber Kings bis ins Finale durch und besiegten dort die Vernon Vipers mit 2:0, womit sich das Team zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die kanadische Landesmeisterschaft der Central Junior Hockey League sicherte.

Während der Saison 2011/12 gab Sheldon Keefe bekannt, zur nächsten Saison als Trainer zu den Sault Ste. Marie Greyhounds zu wechseln. Am 29. Mai 2013 teilte Keefe über Twitter mit, die Lumber Kings an den früheren Eishockeyspieler Dale McTavish verkauft zu haben.[4] Am 4. Oktober 2013 wurde Keefe mit einem Banner im Pembroke Memorial Centre, der Spielstätte der Pembroke Lumber Kings, geehrt.[5]

Sault Ste. Marie Greyhounds[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 3. Dezember 2012 wurde Sheldon Keefe Cheftrainer bei den Sault Ste. Marie Greyhounds in der Ontario Hockey League.[6] Das Team qualifizierte sich mit einem sechsten Platz in der Wester Conference für die Play-offs, dort scheiterte man jedoch bereits im ersten Spiel gegen Owen Sound Attack. In seiner ersten vollständigen Spielzeit, der Saison 2013/14, konnte sich Keefes Team locker für die Play-offs qualifizieren, in der zweiten Runde schieden die Greyhounds jedoch gegen die Erie Otters aus.

In der Saison 2014/15 schlossen die Greyhounds die reguläre Spielzeit mit 110 Punkten ab und gewannen somit die Hamilton Spectator Trophy als punktreichstes Team der OHL. Keefe wurde nach der Saison mit der Matt Leyden Trophy als bester Trainer der Ontario Hockey League und dem Brian Kilrea Coach of the Year Award als bester Trainer der Canadian Hockey League ausgezeichnet.[7] In den Play-offs zogen die Greyhounds bis ins Conferencefinale ein, wo sie wiederum gegen die Erie Otters ausschieden.

Toronto Marlies und Maple Leafs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 8. Juni 2015 wurde Sheldon Keefe Trainer bei den Toronto Marlies, einem Farmteam der Toronto Maple Leafs aus der American Hockey League, der zweithöchsten nordamerikanischen Eishockeyliga.[8] In der Saison 2017/18 errangen die Marlies die Macgregor Kilpatrick Trophy als punktreichstes Team der AHL. Danach drangen die Toronto Marlies bis ins Playoffs-Finale vor, wo Keefes Team nach einem umkämpften 4:3-Sieg gegen die Texas Stars den Calder Cup gewann.

Nach mehr als drei Jahren hinter der Bande der Marlies wurde Keefe im November 2019 innerhalb der Organisation zum Cheftrainer der Toronto Maple Leafs befördert und trat dabei die Nachfolge des entlassenen Mike Babcock an. Zu diesem Zeitpunkt wurde er damit nach Jeremy Colliton zum zweitjüngsten aller 31 NHL-Cheftrainer.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1998/99 Toronto St. Michael’s Majors OHL 38 37 37 74 80
1998/99 Barrie Colts OHL 28 14 28 42 60 10 5 5 10 31
1999/00 Barrie Colts OHL 66 48 73 121 95 25 10 13 23 41
2000 Barrie Colts Memorial Cup 5 2 3 5 4
2000/01 Tampa Bay Lightning NHL 49 4 0 4 38
2000/01 Detroit Vipers IHL 13 7 5 12 23
2001/02 Tampa Bay Lightning NHL 39 6 7 13 16
2001/02 Springfield Falcons AHL 24 9 9 18 26
2002/03 Tampa Bay Lightning NHL 37 2 5 7 24
2002/03 Springfield Falcons AHL 33 16 15 31 28 6 0 0 0 4
2003/04 Hershey Bears AHL 59 16 16 32 82
2004/05 Utah Grizzlies AHL 4 0 1 1 0
OHL gesamt 132 99 138 237 235 35 15 18 33 72
AHL gesamt 120 41 41 82 136 6 0 0 0 4
NHL gesamt 125 12 12 24 78

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein jüngerer Bruder Adam Keefe ist ebenfalls Eishockeytrainer.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Keefe is Rookie of the Year. Canadian Hockey League, 29. April 1999, archiviert vom Original am 26. September 2005; abgerufen am 24. November 2018.
  2. Damien Cox: Sheldon Keefe builds second career out of second chance. The Star, 27. März 2015, abgerufen am 24. November 2018.
  3. Tina Peplinski: Abrams leaves Lumber Kings, Sheldon Keefe will coach team. Pembroke Daily Observer vom 7. Juni 2006.
  4. Pembroke Lumber Kings sold to Dale McTavish. Pembroke Daily Observer, 29. Mai 2013, abgerufen am 24. November 2018.
  5. Pembroke Memorial Center. In: roamingtherinks.com. 4. Oktober 2013, abgerufen am 24. November 2018.
  6. Mike Verdone: Keefe hopes to push the right buttons. Sault Star, 4. Dezember 2012, abgerufen am 24. November 2018.
  7. Keefe, DeAngelo names 2014-15 CHL Award winners. In: soogreyhounds.com. 30. Mai 2015, abgerufen am 24. November 2018.
  8. Alec Brownscombe: Sheldon Keefe names head coach of the Toronto Marlies. In: mapleleafshotstove.com. 8. Juni 2015, abgerufen am 24. November 2018.