Shelly Manne

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Shelly Manne, ca. Dezember 1946.
Fotografie von William P. Gottlieb.

Sheldon „Shelly“ Manne (* 11. Juni 1920 in New York City, New York; † 26. September 1984 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Schlagzeuger, Bandleader und Komponist des Swing und des West Coast Jazz.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vater und Onkel von Manne waren Schlagzeuger; in seiner Jugend bewunderte er die großen Swingdrummer der Zeit, Jo Jones und besonders Dave Tough, der sein Vorbild und Mentor wurde. Er spielte bereits als Jugendlicher in den Clubs auf der 52. Straße in Manhattan. Weitere Vorbilder waren „Big Sid“ Catlett und Kenny Clarke. Er nahm bereits früh mit Stars wie Coleman Hawkins, Charlie Shavers und Don Byas auf, aber auch mit Musikern des Duke Ellington Orchestra, wie Johnny Hodges, Harry Carney, Lawrence Brown und Rex Stewart.

Manne arbeitete bereits früh auch mit Bebop-Musikern wie Dizzy Gillespie, Charlie Parker und Flip Phillips, aber auch mit Charlie Ventura, Lennie Tristano und Lee Konitz zusammen.

Manne wurde dann als Mitglied der Bigbands von Woody Herman und Stan Kenton in den späten 1940ern und frühen 1950er Jahren bekannt, gewann Preise und war anschließend an der Entwicklung des West Coast Jazz beteiligt. Dabei spielte er mit Shorty Rogers (Cool and Crazy, 1953), Hampton Hawes, Red Mitchell, Art Pepper, Russ Freeman, Frank Rosolino, Chet Baker, Leroy Vinnegar, Pete Jolly, Howard McGhee, Bob Gordon, André Previn, Conte Candoli, Howard Rumsey, Sonny Criss und The L. A. 4. Zu seiner eigenen Gruppe Shelly Manne & His Men, die er 1955 gründete, gehörten beispielsweise die Bläser Joe Gordon, Richie Kamuca, Bassist Monty Budwig und Pianist Victor Feldman. Später hatte er einen eigenen Jazzclub in Los Angeles (The Manne Hole) und war auch an Aufnahmen mit Ornette Coleman, Tom Waits sowie Third-Stream-Experimenten beteiligt. Weiterhin arbeitete er häufig als Schlagzeuger für die Studios, schrieb aber auch selbst Filmmusik, beispielsweise für die Fernsehserie Daktari.

Er verstarb einige Wochen nach einem scheinbar harmlosen Reitunfall an einer Fettembolie.

Diskografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Shelly Manne mit Boyd Raeburn Big Band, 1946.
Fotografie von William P. Gottlieb.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brand, Jack. Shelly Manne: Sounds of the Different Drummer (Percussion Express, 1997)
  • Gioia, Ted. West Coast Jazz: Modern Jazz in California 1945–1960 (Oxford University Press, 1992)
  • Gordon, Robert. Jazz West Coast: The Los Angeles Jazz Scene of the 1950s (Quartet Books, 1986)
  • Strain, James. „Shelly Manne“ (Web Site of the Percussive Arts Society)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]