Sidney Parsons

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Basketball-Trainerin
Sidney Parsons

Sidney Marie Parsons (* 5. Dezember 1987 in Mesa)[1] ist eine US-amerikanisch-deutsche Basketballtrainerin und ehemalige -spielerin.

Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parsons wuchs im US-Bundesstaat Arizona auf und spielte an der Hamilton High School in der Stadt Chandler, 2018 wurde sie in die „Hall of Fame“ des Ortes aufgenommen.[2] Ihre Mutter stammt gebürtig aus dem bayerischen Altmannstein.[3] Von 2006 bis 2010 gehörte Parsons zur Basketball-Hochschulmannschaft der University of Bridgeport, sie absolvierte zudem ein Studium im Fach Sozialwissenschaften.[4]

Ihre Karriere als Berufsbasketballspielerin begann Parsons beim deutschen Bundesligisten ChemCats Chemnitz, für den sie ab Beginn der Spielzeit 2010/11 bis Dezember 2011 auflief und dann am Jahresende 2011 zum Zweitligisten Grüner Stern Keltern wechselte.[5] Von 2012 bis 2014 stand die 1,68 Meter große Aufbauspielerin in Diensten des TSV Viernheim (2. Bundesliga), spielte anschließend in der Frühjahrssaison 2014 in Australien für die Mannschaft Logan Thunder, ehe sie ab im Vorfeld des Spieljahres 2014/15 zum Nördlinger Erstligisten BG Donau-Ries ging.[6] Zwischen ihren beiden Jahren in Nördlingen spielte Parsons 2015 abermals in Australien für Logan Thunder im Bundesstaat Queensland.

2016 verließ Parsons Nördlingen und spielte anschließend in den Frühjahrssaisons 2016 und 2017 für die South West Metro Pirates in Australien. Im 2016er Spieljahr führte sie die Korbschützenliste der Queensland Basketball Liga (QBL) mit einem Punkteschnitt von 26,8 je Begegnung an.[7]

Trainerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits während ihrer Spielerzeit war Parsons bei ihren jeweiligen Vereinen auch als Trainerin, vornehmlich im Jugendbereich, beschäftigt, in Nördlingen trainierte sie zwei Jahre lang die Mannschaft in der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL).[8] Im August 2018 wurde sie als Cheftrainerin des deutschen Bundesligisten TSV 1880 Wasserburg eingestellt[9] und führte die TSV-Damen in ihrem ersten Amtsjahr auf den dritten Bundesliga-Platz.[10] Neben ihrer Vereinstätigkeit in Wasserburg war sie zeitweilig als Co-Trainerin der deutschen Damen-Nationalmannschaft tätig.[11] In der Saison 2019/20 stand sie mit Wasserburg auf dem zweiten Tabellenrang,[12] als das Spieljahr im März 2020 wegen des Coronavirus SARS-CoV-2 abgebrochen wurde.[13] Den A-Trainerschein des Deutschen Basketball-Bundes erlangte sie 2020 mit Auszeichnung.[14] Im Spieljahr 2020/21 erreichte Parsons mit Wasserburg den dritten Rang in der Bundesliga-Hauptrunde, im Viertelfinale schied man ersatzgeschwächt aus.[15]

Sie verließ Wasserburg nach der Saison 2020/21 und wechselte innerhalb der Bundesliga als Cheftrainerin zum TK Hannover.[16] Beim Deutschen Basketball-Bund blieb sie auch unter dem 2020 eingesetzten Damen-Bundestrainer Walt Hopkins Co-Trainerin.[17] Die weibliche U18-Auswahl Deutschlands führte Parsons als hauptverantwortliche Bundestrainerin bei der Europameisterschaft 2022 auf den vierten Platz.[18] Im März 2023 gewann sie mit dem TK Hannover den deutschen Pokalwettbewerb,[19] in der deutschen Meisterschaft führte sie die Niedersächsinnen in die Endspielserie, die im April 2023 gegen Keltern verloren wurde.[20] Bei der EM 2023 war Parsons Co-Trainerin der deutschen Auswahl, die das Turnier auf dem sechsten Platz abschloss.[21] Dieser Erfolg berechtigte zur Teilnahme an einem Qualifikationsturnier in Brasilien für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Bei diesem Turnier, bei dem Parsons ebenfalls als Co-Trainerin agierte, qualifizierten sich die DBB-Damen erstmals für die Teilnahme an einem olympischen Basketballturnier.[22]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sidney Parsons. In: TSV Wasserburg Abteilung Basketball. Abgerufen am 17. Mai 2022.
  2. 7 athletes, 1 coach joining Chandler Sports Hall of Fame. In: East Valley Tribune. (eastvalleytribune.com [abgerufen am 29. August 2018]).
  3. Neues Trainergespann: Parsons und Kollarovics. In: Damen-Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 29. August 2018.
  4. Sidney Parsons Signs Pro Contract To Play Baketball In Germany. In: University of Bridgeport. 4. Juni 2010 (ubknights.com [abgerufen am 29. August 2018]).
  5. Bad Aibling verliert. In: ovb-online.de. 21. Dezember 2011, abgerufen am 17. Mai 2022.
  6. Kurt Wittmann: Von Viernheim über Australien nach Nördlingen. In: Augsburger Allgemeine. (augsburger-allgemeine.de [abgerufen am 29. August 2018]).
  7. 2016 QBL End of Season Awards - Basketball QLD: QBL. In: Basketball QLD: QBL. 26. August 2016 (com.au [abgerufen am 29. August 2018]).
  8. Renate Drax: Die neue Trainerin: Sidney Parsons! In: Wasserburger Stimme. 3. August 2018 (wasserburger-stimme.de [abgerufen am 29. August 2018]).
  9. Premiere beim TSV Wasserburg: Erstmals Frauen verantwortlich. In: heimatzeitung.de. (heimatzeitung.de [abgerufen am 29. August 2018]).
  10. TSV 1880 Wasserburg sichert sich Bronzemedaille. In: Damen-Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 3. Mai 2019.
  11. Unger nominiert DBB-Damen. Deutscher Basketball Bund, abgerufen am 25. Mai 2019.
  12. 1. Bundesliga. In: Damen-Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 22. März 2020.
  13. Wir sagen leise servus. In: Damen-Basketball-Bundesliga. 13. März 2020, abgerufen am 22. März 2020.
  14. Sidney Parsons geehrt. In: Deutscher Basketball-Bund. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  15. Basketballerinnen ausgeschieden. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 16. April 2021.
  16. TKH Basketball Damen verpflichten Sidney Parsons als neuen Headcoach. In: Damen-Basketball-Bundesliga. 12. April 2021, abgerufen am 16. April 2021.
  17. DBB-Damen: "Es ist eine sehr wertvolle Zeit hier". In: Deutscher Basketball-Bund. 17. Mai 2022, abgerufen am 17. Mai 2022.
  18. EM U18-Mädchen: Stolz auf Platz vier! In: Deutscher Basketball-Bund. 14. August 2022, abgerufen am 15. August 2022.
  19. TKH Luchse – Pokalsiegerinnen 2023. In: Damen-Basketball-Bundesliga. 20. März 2023, abgerufen am 20. März 2023.
  20. Simon Lange: TKH-Luchse verlieren in Hannover Spiel drei, Keltern ist Basketball-Meister. In: Neue Presse. 25. April 2023, abgerufen am 26. April 2023.
  21. Germany at the FIBA Women's EuroBasket 2023. In: FIBA. Abgerufen am 25. Juni 2023 (englisch).
  22. Simon Lange: Basketball: DBB-Frauen packen gegen Brasilien Olympia-Qualifikation - mit TKH-Trio. In: Neue Presse. Abgerufen am 16. April 2024.