Silke Eberhard

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Eilke Eberhard 2019 im Loft, Köln
Silke Eberhard, Aarhus Jazz Festival
Dänemark 2017
Foto Hreinn Gudlaugsson

Silke Eberhard (* 13. Juni 1972 in Heidenheim an der Brenz) ist eine deutsche Jazzmusikerin (Altsaxophon, Klarinette, Bassklarinette) und Komponistin.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Musikerin studierte von 1995 bis 2000 an der Hochschule für Musik Hanns Eisler, u. a. bei Rudi Mahall, Grégoire Peters und Norbert Nagel.[1] Seit 1997 ist sie professionell als Jazz- und Theatermusikerin aktiv; 1998 spielte sie in Vancouver mit Slide Hampton und Hugh Fraser; 1999 studierte sie bei David Liebman. Mit Aki Takases April (einschl. Terri Lyne Carrington, Anne Mette Iversen, Ingrid Jensen, Annie Whitehead) spielte sie 2000 auf dem JazzFest Berlin. Sie arbeitete mit Takase in verschiedenen Duo- und Quartettprojekten, etwa Tristano 317; das gemeinsame Ornette-Coleman-Projekt des Duos (Doppel-CD auf Intakt Records 2007) erhielt zahlreiche positive Kritiken.[2]

Eberhard wohnt in Berlin und spielt weiterhin mit ihrem Trio (mit Jan Roder und Kay Lübke), im Duo mit Ulrich Gumpert, Gumperts B3 special sowie dem Hannes Zerbe Jazz Orchester. Sie trat mit David Liebman, Wayne Horvitz, Dave Burrell, Gerry Hemingway, Michael Zerang und vielen anderen auf. 2004 und 2005 war sie Gastprofessorin an der Pontificia Universidad Javeriana Bogotá in Kolumbien. Mit Baby Sommers großformatiger Brotherhood & Sisterhood gastierte sie 2023 bei JazzBaltica.[3]

Das Silke Eberhard Quartett wurde 2008 zur Leistungsschau deutscher Jazzmusik auf dem German Jazz Meeting während der Jazzahead in Bremen eingeladen. Dort trat sie auch 2010 mit dem Projekt Potsa Lotsa auf und präsentierte neue Arrangements der Werke von Eric Dolphy für ein ausschließlich aus Bläsern bestehendes Quartett.

2012 musizierte das Silke Eberhard Trio im Münchener Studio 2 des Bayerischen Rundfunks.[4][1] 2014 hat Eberhard die dreisätzige unvollendete Love Suite von Eric Dolphy vervollständigt und weitere korrespondierende Eigenkompositionen hinzugefügt. Für dieses Projekt hat sie ihr Bläserquartett Potsa Lotsa zum Septett Potsa Lotsa Plus erweitert (hinzu kamen Jürgen Kupke, Marc Unternährer, Antonis Anissegos). Das Ensemble trat beim Jazzfest Berlin 2014 auf. Mit der Bassistin Maike Hilbig spielt sie im Duo Matsch und Schnee.

Seit 2014 gehört Eberhard zum Vorstand der Union Deutscher Jazzmusiker.

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eberhard war 2005 Preisträgerin beim Studiowettbewerb des Berliner Senats mit ihrem Silke Eberhard Quartett. 2007 erhielt sie den 10. Jazzpott in Essen. Mit einem Jazzstipendium des Berliner Senats 2009 verwirklichte sie das Projekt Potsa Lotsa. 2011 erhielt sie den Internationalen Jazzpreis der Nürnberger Nachrichten. Als Artist in Residence war sie 2012 in der Stadtmühle Willisau, 2015 von der Peter Kowald Gesellschaft/Ort e.V. nach Wuppertal eingeladen. 2015 wurde ihr Album Potsa Lotsa Plus plays Love Suite by Eric Dolphy auf die Bestenliste 2015/1 des Preises der Deutschen Schallplattenkritik aufgenommen. Im 63. und 65. Critics poll des Downbeat wird sie als Rising Star Alto Saxophone aufgeführt. 2020 erhielt sie den Jazzpreis Berlin.[5] Ihr Ensemble Potsa Lotsa XL erhielt als Large Ensemble den Deutschen Jazzpreis 2023.[6]

Diskographische Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lexikalische Einträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b „Bühne frei im Studio 2“ Silke Eberhard Trio (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive), Bayerischer Rundfunk vom 2. März 2012
  2. Aki Takase & Silke Eberhard: Ornette Coleman Anthology, Rezension von Nic Jones auf AllAboutJazz vom 15. Dezember 2007, abgerufen am 12. September 2012.
  3. Baby Sommer's Brotherhood & Sisterhood. In: zdf.de. 25. Juni 2023, abgerufen am 15. Juli 2023.
  4. Der Mitschnitt wurde am 6. Juli 2012 in der Jazztime auf BR-Klassik gesendet.
  5. Silke Eberhard bekommt den Jazzpreis Berlin 2020. RBB, 11. Dezember 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Dezember 2019; abgerufen am 24. Dezember 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rbb24.de
  6. Preiträger:in 2023. In: Deutscher Jazzpreis. 28. April 2023, abgerufen am 28. April 2023.
Silke Eberhard im Loft, Köln, 3. Dezember 2019