Silkebuche

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Silkebuche

Silkebuche am Rand der Schorfheide
am 19. Juni 2021
Ort Groß Schönebeck
Land Brandenburg, Deutschland
Geographische Lage 52° 55′ 33″ N, 13° 37′ 17,2″ OKoordinaten: 52° 55′ 33″ N, 13° 37′ 17,2″ O
Silkebuche (Brandenburg)
Silkebuche (Brandenburg)
Alter 250 bis 300 Jahre

Die Silkebuche (auch Buche Silke genannt) ist ein Baum-Naturdenkmal am Rand der Schorfheide bei Groß Schönebeck, östlich der Pinnowseen. Das Alter der Rotbuche wurde auf 250 bis 300 Jahre geschätzt. Der Baum brach im Sommer 2021 fast mittig auseinander, eine Hälfte stürzte zuerst um, einen Monat später auch die andere Hälfte.[1][2] Der umgefallene Baum soll nach Auskunft der Oberförsterei Groß Schönebeck liegenbleiben. Im Mai 2022 wurde auf Veranlassung der Landeswaldoberförsterei eine Informationstafel über die Buche aufgestellt. Um den Standort führt ein Rundwanderweg herum. Der Baum wurde nach einer Förstersfrau benannt.

Beschreibung, Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stammumfang betrug etwa 6,55 Meter, der Kronendurchmesser etwa 25 Meter. Ihre Höhe wurde mit 35 Meter angegeben.[3]

Am 28. Juli 2021 brach die Silkebuche auseinander. Zuerst nur zwei Kronenteile, Ende August folgte auch der noch stehengebliebene Rest. Nur ein grüner Ast ist dem Baum geblieben.[3] Als Ursache für das Abbrechen wurden laut Landeskompetenzzentrum Forst in Eberswalde mehrere Gründe ermittelt: Weißfäule, entstanden durch eine Aushöhlung am oberen Stammende, in welche Regenwasser, Insekten und Pilze eindrangen, erwähnt wird insbesondere der Brandkrustenpilz Kretzschmaria deusta.[2]

Sage und literarische Würdigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Buche trägt der Sage nach den Namen einer Förstersfrau. Ein Förster hatte den 30. Geburtstag seiner Frau Silke vergessen und wollte sich voller Gewissensbisse an dem damals bereits großen Baum aufhängen. Ein Männlein im Walde riet ihm jedoch, stattdessen den Baum seiner Frau zu schenken und schickte ihn nach Hause mit der Auflage wieder mit ihr zurückzukommen. Nachdem der Förster mit seiner Silke zurückgekehrt war, fanden sie unter dem Baum eine von dem Männlein reich gedeckte Geburtstagstafel vor.[4] Literarisch wurde die Buche außerdem in einem Schorfheidemärchen der Künstlerin Petra Elsner beschrieben.[5]

Lage und Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Silkebuche liegt etwa 6,5 Kilometer Luftlinie ostnordöstlich von Groß Schönebeck und etwa 3 km westnordwestlich vom Jagdschloss Hubertusstock entfernt. Sie befindet sich im Revier Eichheide, Abteilung 144, nahe der Ecke zu 143, 149 und 150.[6] Erreichbar ist sie über einen markierten Wanderweg, der zwischen Groß Schönebeck (westlich), ausgehend auf der Landzunge, zwischen den beiden Pinnowseen durch hügeliges Gelände und Eichhorst (östlich) verläuft.[2]

Wanderkarte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Silkebuche – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sven Klamann: Aus für die Silke-Buche – Schorfheide verliert Wahrzeichen , Märkische Oderzeitung, 2. September 2021, abgerufen am 16. September 2021.
  2. a b c Infotafel zur Silkebuche, Märkischer Markt, 18. Mai 2022.
  3. a b Oliver Gabriel: Die Silkebuche war einmal. 16. September 2021.
  4. Viola Petersson: Der vergessene Geburtstag. In: Märkische Oderzeitung. 2. Oktober 2009, abgerufen am 17. Dezember 2020.
  5. Auszug aus dem Märchen
  6. Internetseite Bäume in der Schorfheide