Silvio Martinello

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Silvio Martinello
Silvio Martinello (2014)
Silvio Martinello (2014)
Zur Person
Spitzname Il Professore
Geburtsdatum 19. Januar 1963
Nation Italien Italien
Disziplin Bahn (Ausdauer) / Straße
Zum Team
Aktuelles Team Karriereende
Funktion Fahrer
Internationale Team(s)
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992–1995
1996–1997
1998–2000
Sammontana-Bianchi
Gewiss-Bianchi
Atala-Ofmega
Atala-Campagnolo
Jolly Componibili-Club 88
Gis Gelati-Ballan
Mercatone Uno
Saeco
Polti
Wichtigste Erfolge
Olympische Spiele
2000 Bronze – Zweier-Mannschaftsfahren
1996 Gold – Punktefahren
UCI-Bahn-Weltmeisterschaften
1995, 1996 Regenbogentrikot – Zweier-Mannschaftsfahren
1996 Bronzemedaille – Punktefahren
Giro d’Italia
1991 – eine Etappe
1996 – eine Etappe
Letzte Aktualisierung: 15. Januar 2023

Silvio Martinello (* 19. Januar 1963 in Padua) ist ein ehemaliger italienischer Radrennfahrer und Olympiasieger. Er war der erfolgreichste und vielseitigste italienische Radrennfahrer der 1990er Jahre. Zuletzt kommentierte er die Fernsehübertragungen des Giro d’Italia und anderer Radsportwettbewerbe im italienischen Fernsehsender Rai.

Sportliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martinello war Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles. Im Punktefahren kam er auf den 16. Rang.

1985 wurde Silvio Martinello gemeinsam mit Roberto Amadio, Massimo Brunelli und Gianpaolo Grisandi Amateur-Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung. Im Jahr darauf wurde er Profi-Rennfahrer.

1995 wurde Martinello zweifacher Weltmeister, im Punktefahren sowie mit Marco Villa im Zweier-Mannschaftsfahren.

Bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta gewann Martinello die Goldmedaille im Punktefahren, vier Jahre später in Sydney gemeinsam mit Marco Villa die Bronze-Medaille im Zweier-Mannschaftsfahren. Insgesamt holte er u. a. vier Weltmeistertitel und elf nationale italienische Titel. Er startete bei insgesamt 97 Sechstagerennen, von denen er 28 gewann, 16 davon gemeinsam mit Villa. Das Duo liegt damit auf Platz sechs der besten Sechstage-Paarungen (Stand 2017).[1] Weitere prominente Partner von Martinello waren unter anderen Rolf Aldag, Erik Zabel und Bjarne Riis.

Viermal startete Martinello bei der Tour de France; 1994 wurde er Zweiter der Punktewertung, hinter Dschamolidin Abduschaparow. Den Giro d’Italia bestritt er neun Mal; 1991 und 1996 gewann er jeweils eine Etappe. 1996 trug er zudem vier Etappen lang das Maglia Rosa. Bei der Vuelta a España ging er einmal an den Start.

2003 beendete Silvio Martinello im Alter von 40 Jahren seine aktive Radsportlaufbahn.

Berufliches und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martinello beendete seine aktive Radsportlaufbahn unter anderem deshalb, weil ihm eine Stelle als Kommentator bei der RAI angeboten worden war. Ab 2013 war er als technischer Direktor der TV-Übertragungen des Giro tätig.[2] Im Februar 2019 gab er über Facebook bekannt, dass er künftig nicht mehr für RAI Sport tätig sein werde, wobei er von einer „gewissen Bitterkeit“ sprach.[3] In der Folge kommentierte er Radrennen für den Hörfunk von RAI. Im Oktober 2020 kündigte er, bei den im Februar 2021 anstehenden Wahlen für das Amt des Präsidenten des italienischen Radsportverbandes Federazione Ciclistica Italiana zu kandidieren.[4] Bei der Abstimmung unterlag er dem Mailänder Unternehmer Cordiano Dagnoni, einem früheren Rennfahrer und Schrittmacher.[5]

Martinello betreibt einen Fitness-Club in Selvazzano Dentro nahe Padua und organisiert selbst Radrennen, wie 2008 das Sechstage-Rennen von Mailand.

Sein Sohn Nicolò Martinello war bis 2014 ebenfalls als Radrennfahrer aktiv. Seine Tochter Francesca betätigte sich im Triathlon und war anschließend als Springreiterin[6] erfolgreich.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juni 2017 wurde im Velodromo Pier Giovanni Mecchia von Portogruaro eine der Kurven nach Silvio Martinello benannt.[7]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1985
1989
  • Italienischer Meister – Einerverfolgung
1990
  • Italienischer Meister – Punktefahren
1991
  • Italienischer Meister – Punktefahren
1995
1996
1997
  • Regenbogentrikot Weltmeister – Punktefahren
  • Italienischer Meister – Punktefahren
1998

Sechstagerennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1990
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001

Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1991
1992
1996
1997
1998
1999

Grand-Tour-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grand Tour1988198919901991199219931994199519961997199819992000
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro1071081499992DNFDNF105
Gelbes Trikot Tour de FranceTour94DNF114
Goldenes Trikot Vuelta a EspañaVueltaDNF
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roger De Maertelaere, De Mannen van de Nacht, Eeklo 2000

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Silvio Martinello – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jacq van Reijendam: 6-daagsen-statistieken 2010, Nr. 17, S. 23.
  2. Pino Lazzaro: Silvio Martinello, il "professore" che racconta il Giro agli italiani. In: difesapopolo.it. 20. Mai 2017, abgerufen am 27. Juni 2017 (italienisch).
  3. Rai, cambia il commentatore tecnico del Giro d'Italia. In: Virgilio Sport. 9. Februar 2019, abgerufen am 11. Februar 2019 (italienisch).
  4. Silvio Martinello annuncia la sua candidatura alla Presidenza Fci. In: gazzetta.it. 1. Oktober 2020, abgerufen am 3. Oktober 2020 (italienisch).
  5. Chi è Cordiano Dagnoni? Profilo del nuovo presidente FCI, imprenditore che si toglie la cravatta e si rimbocca le maniche. In: bicitv.it. 21. Februar 2021, abgerufen am 15. März 2021 (italienisch).
  6. Francesca Martinello. In: equiresults.com. Abgerufen am 15. Januar 2023 (italienisch).
  7. Francesco Coppola: Portogruaro. Una curva per Martinello. In: tuttobiciweb.it. 13. Juni 2017, abgerufen am 27. Juni 2017.