Simmern (Westerwald)

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Wappen Deutschlandkarte
Simmern (Westerwald)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Simmern hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 23′ N, 7° 40′ OKoordinaten: 50° 23′ N, 7° 40′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde: Montabaur
Höhe: 290 m ü. NHN
Fläche: 9,09 km2
Einwohner: 1521 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 167 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56337
Vorwahl: 02620
Kfz-Kennzeichen: WW
Gemeindeschlüssel: 07 1 43 071
Adresse der Verbandsverwaltung: Konrad-Adenauer-Platz 8
56410 Montabaur
Website: www.simmern-ww.de
Ortsbürgermeister: Hans-Georg Schneider
Lage der Gemeinde Simmern im Westerwaldkreis
Karte
Ansicht von Simmern (2020)

Simmern ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Montabaur an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt im Westerwald östlich von Koblenz am Rande des Naturparks Nassau. Das Dorf ist geprägt von Landwirtschaft und Pendlern zum nahen Oberzentrum Koblenz.

Zu Simmern gehören auch die Wohnplätze Am Eisenköppel, Berg Moriah, Berg Sion, Forstamt, Hof Rheinblick, Wiesenhof und Eichenhof.[2]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbargemeinden von Simmern sind Hillscheid im Norden, Neuhäusel, Kadenbach sowie Eitelborn im Osten, der Koblenzer Stadtteil Immendorf im Süden, Urbar im Südwesten und die Stadt Vallendar im Westen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simmern wurde im Jahre 1198 als Sevenburnen erstmals urkundlich erwähnt.[3]

Bis Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte es zum Kurfürstentum Trier, Amt Ehrenbreitstein. Durch den Reichsdeputationshauptschluss gelangte Simmern mit dem Amt Ehrenbreitstein 1803 zum Fürstentum Nassau-Weilburg bzw. ab 1806 zum Herzogtum Nassau und wurde 1816 dem nassauischen Amt Montabaur zugeteilt. Nach dem Deutschen Krieg von 1866 folgte der Übergang zum siegreichen Königreich Preußen (ab 1867 im Unterwesterwaldkreis).[3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Simmern innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des 1946 gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Durch die Erste rheinland-pfälzische Verwaltungsreform gehört der Ort seit 1974 dem neu gebildeten Westerwaldkreis an.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Simmern besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD CDU Grüne FBG Gesamt
2019[4] 4 9 3 16 Sitze
2014[5] 4 9 1 2 16 Sitze
2009[6] 5 9 2 16 Sitze
2004[7] 4 9 3 16 Sitze
1999[7] 6 7 3 16 Sitze
  • FBG = Freie Bürgergruppe Simmern e. V.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans-Georg Schneider (SPD) wurde am 11. Juli 2022 Ortsbürgermeister von Simmern.[8] Er hatte sich bei der Stichwahl am 22. Mai 2022 mit einem Stimmenanteil von 55,27 % gegen Roman Knopp (CDU) durchgesetzt, nachdem bei der Direktwahl am 8. Mai keiner der ursprünglich drei Bewerber eine ausreichende Mehrheit erzielt hatte.[9][10][11]

Schneiders Vorgänger Jörg Haseneier (CDU) wurde 2004 Ortsbürgermeister von Simmern.[12] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 65,29 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[13] Da Haseneier im März 2021 zum hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt Boppard gewählt wurde und dieses Amt im Oktober 2021 antrat, entschied er sich für einen Umzug und zur Niederlegung des Amtes als Ortsbürgermeister. Daher wurde eine Neuwahl erforderlich.[14]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Simmern
Wappen von Simmern
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Blau durch einen blauen Wellenpfahl mit sieben Wellenzinnen, vorne ein durchgehendes rotes Balkenkreuz, hinten ein nach links sehender, steigender, goldener Löwe.“
Wappenbegründung: Der Wellenpfahl mit den sieben Wellenzinnen weist auf den Ortsnamen Simmern hin, dessen ursprünglicher Name Sevenburnen als „sieben Quellen, Brunnen, Wasserbehälter“ gedeutet werden kann. Das rote Balkenkreuz verweist auf die Zugehörigkeit Simmerns zum Kurfürstentum Trier bis 1803 und der goldene Löwe in Blau desgleichen zum Herzogtum Nassau von 1806 bis 1866.

Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simmern führt seit 2008 eine Partnerschaft mit dem ungarischen Páhi im Komitat Bács-Kiskun.[15]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur- und Naturdenkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab bzw. gibt drei musizierende Vereine im Ort: Der Männergesangverein Apollonia wurde 1962 erneut gegründet (Vorläufer um 1878 und 1910). Namenspatronin des gemeinnützigen Vereins ist die Heilige Apollonia. Die 85 Mitglieder, darunter 27 aktive Sänger (Stand Februar 2020) beteiligen sich aktiv am Leben des Ortes und nahmen regional und bundesweit an Gesangstreffen teil. Ein im März 2020 gestartetes Chorprojekt „Apollonia Gospel“ leidet – wie der allgemeine Chorbetrieb – unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie. Neben dem „MGV Apollonia 1962 Simmern e. V.“ gab es in der Gemeinde früher zudem den Kirchenchor St. Rochus.[16][17]

Seit 1930 besteht der Musikverein 1930 Simmern e. V., als musikbegeisterte Männer ein Blasmusikkapelle gründeten. Zwischen 1969 und 1984 kam ein weibliches Trommler- und Pfeiffer-Corps hinzu. Im neuen Jahrtausend entwickelte sich die Vereinsausrichtung hin zur Big Band.[18]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Hilpisch (1846–1928), deutscher Domdekan und Kirchenhistoriker, wurde in Simmern geboren
  • Karl Hoppe (1934–2002), deutscher Lehrer und Politiker

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Simmern – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 73 (PDF; 3,3 MB).
  3. a b Ortsgeschichte. Ortsgemeinde Simmern, abgerufen am 21. Februar 2021.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2014 Simmern. Abgerufen am 21. Februar 2021.
  6. Wahlband Kommunalwahl 2009 (wahlen.rlp.de)
  7. a b Gemeinderatswahl 2004 Simmern (Internet Archive)
  8. Hans-Georg Schneider – neuer Ortsbürgermeister von Simmern. In: Wochenblatt der Verbandsgemeinde Montabaur, Ausgabe 29/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 23. Juli 2022.
  9. Matthias Kolk: Simmern wählt am Sonntag: Wer wird der neue Ortsbürgermeister? In: Westerwälder Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 5. Mai 2022, abgerufen am 19. Mai 2022 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  10. Johannes Ullrich: Bekanntmachung zur Stichwahl des Ortsbürgermeisters. In: Wochenblatt der Verbandsgemeinde Montabaur, Ausgabe 19/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 19. Mai 2022.
  11. Wahl des Ortsbürgermeisters der Ortsgemeinde Simmern: Stichwahl 22.05.2022. Verbandsgemeinde Montabaur, abgerufen am 23. Mai 2022.
  12. Personalveränderungen in der VG Montabaur. Radio Antenne Westerwald, 14. April 2017, abgerufen am 26. Juni 2020.
  13. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Montabaur, Verbandsgemeinde, 29. Ergebniszeile. Abgerufen am 26. Juni 2020.
  14. Jörg Haseneier: Ankündigung. In: Wochenblatt der Verbandsgemeinde Montabaur, Ausgabe 14/2021. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 30. April 2022.
  15. Partnergemeinde. Ortsgemeinde Simmern, abgerufen am 21. Februar 2021.
  16. Chronik. MGV “Apollonia” 1962 Simmern e.V., 2010, abgerufen am 21. Februar 2021.
  17. Aktuelles. MGV “Apollonia” 1962 Simmern e.V., abgerufen am 21. Februar 2021.
  18. Chronik. Musikverein 1930 Simmern e.V., abgerufen am 21. Februar 2021.