Sjarhej Smal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Sjarhej Smal (belarussisch Сяргей Смаль, russisch Сергей Николаевич Смаль, Sergei Nikolajewitsch Smal; * 30. September 1968) ist ein ehemaliger belarussischer Ringer, der für die Sowjetunion, die GUS und Belarus startete. Er gewann bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona eine Silbermedaille und war 1991 in Warna Weltmeister im freien Stil im Bantamgewicht.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der blonde Belarusse Sjarhej Smal begann 1978 mit dem Ringen. Er startete für Dynamo Homel und wurde von Stanislaw Gorla und Alexander Nikolajewitsch Smal trainiert. Zu Beginn seiner Laufbahn startete er für die Sowjetunion, nach dem Zerfall der Sowjetunion für die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) und ab 1993 für Belarus. Er rang nur im freien Stil und begann seine internationale Karriere im Bantamgewicht und wechselte 1994 in das Federgewicht.

Im Jahre 1990 setzte er sich in der Sowjetunion an die Spitze der Bantamgewichtler im freien Stil und wurde für die Weltmeisterschaft in Tokio nominiert. Er belegte dort den 3. Platz, nachdem er in seinem Poolfinale gegen den Kubaner Alejandro Puerto Díaz verloren hatte. Den Kampf um den 3. Platz gewann er gegen Ahmet Ak aus der Türkei.

1991 startete er auch bei der Weltmeisterschaft in Warna noch einmal für die Sowjetunion. Er war in diesem Jahr wohl auf dem Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit und wurde in Warna mit vier Siegen Weltmeister im Bantamgewicht. Knapp war allerdings sein Sieg im ersten Spiel über den Mongolen Tserenbaataryn Tsogtbajar (7:6 techn. Punkte).

Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona startete Sjarhej Smal für die GUS. Im Bantamgewicht kämpfte er sich dabei bis in das Finale vor, in dem er auf seinen Endkampfgegner von der Weltmeisterschaft 1990 Alejandro Puerto Díaz traf. Dieser erwies sich auch im olympischen Finale stärker als er und wurde mit einem Punktsieg Olympiasieger. Sjarhej Smal gewann damit die Silbermedaille.

Auch in den Jahren 1993 und 1994 und 1995 war Sjarhej Smal sehr erfolgreich, wenn ihm auch kein Titelgewinn mehr gelang. 1993 wurde er in Istanbul Vize-Europameister im Bantamgewicht, wobei er im Finale gegen den Türken Remzi Musaoğlu mit 2:5 techn. Punkten unterlag. 1994 wurde er, wieder in Istanbul, Vize-Weltmeister. Dabei startete er im Federgewicht. Im Finale unterlag er dabei gegen Magomed Asisow aus Russland. Bei dieser Veranstaltung kam er in einem Poolkampf zu einem knappen 8:6-Punktsieg über den Goldbacher Jürgen Scheibe. 1995 gewann Sjarhej Smal bei der Europameisterschaft in Budapest im Federgewicht eine Bronzemedaille. Er unterlag dabei im Finale seines Pools gegen Magomed Asisow und hatte damit nur noch die Möglichkeit um den 3. Platz zu kämpfen. Diesen Kampf gewann er gegen Martin Müller aus der Schweiz. Bei der Weltmeisterschaft 1995 in Atlanta blieb Sjarhej Smal mit dem 7. Platz ohne Medaille.

1996 kam Sjarhej Smal bei der Europameisterschaft in Budapest im Federgewicht wieder auf den 3. Platz. Er siegte dabei im Kampf um diese Mediale über Elbrus Tedejew, einem für die Ukraine startenden Osseten, der sich noch zu einem der erfolgreichsten Freistilringer der Welt im Federgewicht entwickeln sollte. Bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta siegte er u. a. über Jürgen Scheibe nach Punkten (8:1), unterlag aber dem US-Amerikaner Thomas Brands und dem Japaner Takahiro Wada und belegte damit nur den 11. Platz.

In den Folgejahren bis 2001 wechselten sich dann sehr gute Ergebnisse mit mittelmäßigen Ergebnissen ab. 1997 kam er z. B. bei der Weltmeisterschaft in Krasnojarsk auf den 4. Platz, wobei er gegen den US-Amerikaner Cary J. Kolat und Magomed Asisow unterlag, aber erneut Elbrus Tedejew besiegen konnte. 1998 wurde er in Bratislava wieder Vize-Europameister nach einer Niederlage im Finale gegen den bulgarischen Ausnahmekönner und auch in Deutschland wohlbekannten Serafim Barzakow. Gegen Barzakow und den Südkoreaner Jang Jae-sung unterlag Sergej Smal auch bei der Weltmeisterschaft 1998 in Teheran und kam damit nur auf den 9. Platz. Ein Medaillengewinn gelang ihm noch einmal bei der Europameisterschaft 2000 in Budapest. Dabei musste er sich nur dem Russen Murad Umachanow nach Punkten (1:5) geschlagen geben.

Mit insgesamt neun gewonnenen Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- u. Europameisterschaften war Sergei Smal in seinen Gewichtsklassen einer der erfolgreichsten Ringer der 1990er und der frühen 2000er Jahre. 2002 trat er vom internationalen Wettkampfgeschehen zurück. Er arbeitet nunmehr als Trainer in Belarus. Nach seinem Rücktritt rang er noch mehrere Jahre lang für den deutschen Verein TSV Burgebrach, wohin verwandtschaftliche Beziehungen bestanden, in der bayerischen Oberliga.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = freier Stil, Fl = Fliegengewicht, Ba = Bantamgewicht, Fe = Federgewicht, damals bis 52 kg, 57 kg und 62/63 kg Körpergewicht)

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fachzeitschrift Der Ringer, Nummern: 10/1990, 11/1991, 9/1992, 4/1993, 5/1993, 9/1993, 5/1994, 9/1994, 5/1995, 6/1995, 9/1995,
  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Profil von Sjarhej Smal beim Institut für Angewandte Trainingswissenschaft