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Slush (Erfrischungsgetränk)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Slush in einem Glas
Eine Slushy-Maschine in der Gastronomie

Slush (auch Slushy, Slushie oder Slush-Eis) bezeichnet ein halbgefrorenes Trinkeis, welches in der Konsistenz Schneematsch (engl. slush oder slushed ice) ähnelt. Es wird mit oder ohne Kohlensäure hergestellt. Nach den Leitsätzen für Speiseeis[1] vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist Slush-Eis der Kategorie „Wassereis“ zuzuordnen.

Das dem Slush ähnliche Granita ist seit einigen tausend Jahren bekannt, es wird aus Fruchtsaft und Zucker hergestellt, indem es nach dem Einfrieren mehrfach zerkleinert wird. Es wurde mit der Herrschaft der Araber und Berber nach Sizilien und damit Europa gebracht und ist auch eine Vorstufe vom Sorbet, das unter ständigem Rühren eingefroren wird und daher eine cremigere Konsistenz hat.

Slush-Eis grenzt man manchmal von diesen beiden durch die Kohlensäure, die Farbstoffe oder die Herstellung mit Slush-Maschinen ab, wobei auch Granita seit dem 16. Jahrhundert mit handbetriebenen Maschinen hergestellt wurde.

Slushies können auch hergestellt werden, indem man kohlensäurehaltige Limonade schüttelt, für ca. 3 Stunden in den Gefrierschrank stellt und dann entweder den Deckel kurz öffnet, wieder schließt und anschließend die Flasche umdreht, oder die Flasche langsam öffnet und das Getränk in eine kalte Schüssel gießt.[2]

Entwicklung der Maschine in den USA

In den 1950er Jahren gab es bereits ähnliche Produkte in den USA, 1959 soll der Drive-in-Besitzer Omar Knedlik kohlensäurehaltige Limonade aus dem Gefrierschrank verkauft haben. In Zusammenarbeit mit dem Maschinenbauer John Mitchell versuchte er, die dafür notwendige Maschine weiträumig zu vermarkten. Dies scheiterte, bis 1965 ein Manager von 7-Eleven zufällig das Getränk und die Maschine bei der Konkurrenz bemerkte. 1967 lizenzierte 7-Eleven den Markennamen und begann mit dem Verkauf des Slurpee, den es heute noch gibt. Allerdings behauptet die Firma Slush Puppie für sich, nach der Erfindung der Slush-Maschine von Will Radcliff (1939–2014) am 12. November 1972 den ersten Slush in Ohio hergestellt zu haben. Den ersten Verkauf in Großbritannien datiert die Firma auf das Jahr 1977, den ersten Verkauf in Deutschland auf das Jahr 1978. Slush ist in den USA und England ein weit verbreitetes Getränk. Insbesondere in amerikanischen Eisdielen, Tankstellen und Fastfood-Ketten gehören sie in verschiedenen Sorten zum Standardprogramm.

Gesundheitsrisiken für Kinder

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Insbesondere in zuckerfreiem Slush-Eis ist Glyzerin enthalten, was für Kleinkinder in seltenen Fällen gesundheitsgefährdend sein kann.[3]

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat Messwerte von Glycerin in Slush-Ice-Getränken gesundheitlich bewertet. Die Messwerte wurden von amtlichen Lebensmitteluntersuchungsbehörden in mehreren Bundesländern von November 2023 bis Oktober 2024 erhoben. Die Substanz wird auch zu therapeutischen Zwecken (zur Senkung eines erhöhten Hirndrucks) eingesetzt. Die gesundheitliche Bewertung der Glycerin-Messwerte ergab, dass jüngere Kinder bereits bei Verzehrmengen unterhalb von 200 Milliliter (ml) Glycerin-Mengen aufnehmen können, die der therapeutisch wirksamen Dosis entsprechen oder sie sogar überschreiten. Verminderter Hirndruck kann mehrere Symptome zur Folge haben, zum Beispiel Kopfschmerz, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, kraniale Nervenlähmungen, Doppelsehen (Diplopie) und Beeinträchtigungen des Hörvermögens.

Insgesamt sind zur Toxizität von Glycerin nach oraler Aufnahme durch Kinder nur wenige Daten verfügbar. Es kann auch nicht sicher beurteilt werden, ob Glycerin bei gesunden Kindern in gleichem Maße zu einer Reduktion des Hirndrucks führt wie bei Kindern mit erhöhtem Hirndruck, weil dem BfR keine entsprechenden Daten vorliegen. Um mögliche unerwünschte gesundheitliche Folgen durch die Aufnahme von Glycerin zu vermeiden, können Verbraucherinnen und Verbraucher auf Slush-Ice verzichten.[4]

Einzelnachweise

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  1. Leitsätze für Speiseeis. (PDF) Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), abgerufen am 19. November 2024.
  2. https://www.thoughtco.com/instant-slushy-how-to-606424 Abgerufen am 5. Juli 2025
  3. Stiftung Warentest: Glycerin in Slush-Eis: Schön bunt und ganz schön bedenklich. 21. März 2025, abgerufen am 31. März 2025.
  4. Glycerin in Slush-Ice-Getränken kann unerwünschte gesundheitliche Wirkungen hervorrufen. 18. Februar 2025, abgerufen am 12. September 2025.
Commons: Slush – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien