Soldat (Sammelbezeichnung für Dienstgrade der Bundeswehr)

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niedrigster Dienstgrad
Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Heeresuniformträger der Panzertruppe. Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Luftwaffenuniformträger. Ärmelabzeichen am Hemd, dunkelblau für Marineuniformträger (Verwendungsreihe 20er Marineführungsdienst)
Schulterklappe und Ärmelabzeichen[1][A 1]
Dienstgradgruppe Mannschaften[2]
NATO-Rangcode OR-1[3]
Dienstgrad Heer/Luftwaffe Jäger, Panzerschütze, Panzergrenadier, Kanonier, Pionier, Panzerpionier, Funker, Schütze, Flieger, Sanitätssoldat[A 2]
Dienstgrad Marine Matrose, Sanitätssoldat[A 2]
Abkürzung (in Listen) Jg, PzSchtz, PzGren, Kan, Pi, PzPi, Fu, Schtz, Flg, SanSdt, Matr (S)[4]
Besoldungsgruppe A 3 nach BBesO[5]

Soldat ist in Deutschland die Sammelbezeichnung für alle Soldaten im niedrigsten Dienstgrad der Bundeswehr. Soldat selbst ist jedoch keine Dienstgradbezeichnung. Dienstgradbezeichnungen für die niedrigsten Dienstgrade der Bundeswehr sind: Jäger, Panzerschütze, Panzergrenadier, Kanonier, Pionier, Panzerpionier, Funker, Schütze, Flieger, Sanitätssoldat und Matrose. Sie sind in der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldatinnen und Soldaten festgelegt.

Sammelbezeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sammelbezeichnung „Soldat“ beruht darauf, dass als Abkürzung gemäß der ehemaligen Zentralen Dienstvorschrift 64/10 „Abkürzungen für den Gebrauch in der Bundeswehr“ als Sammelbezeichnung für die niedrigsten Dienstgrade in Listen und personellen Übersichten „S[4], verwendet wird. Andere einschlägige Vorschriften wie die Soldatenlaufbahnverordnung (SLV) oder die Zentralrichtlinie A1-2630/0-9804 „Anzugordnung für Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr“[1] umschreiben diese Dienstgrade meist mit „Mannschaften im niedrigsten Dienstgrad“ oder ähnlich. In der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldatinnen und Soldaten werden diese Dienstgrade als „niedrigster Dienstgrad der Mannschaften“ zusammengefasst.[6]

Soldaten in der Grundausbildung, in der Regel also Soldaten im niedrigsten Dienstgrad, werden auch als Rekruten bezeichnet.

Dienstgradbezeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dienstgradbezeichnung für einen Soldaten im niedrigsten Dienstgrad richtet sich gemäß Zentraler Dienstvorschrift A-1420/24 grundlegend nach der Zugehörigkeit der Laufbahn zu einer der drei Teilstreitkräfte oder des Sanitätsdienstes der Bundeswehr.[2] Eine weitere Differenzierung erfolgt nach Zugehörigkeit zu einer Truppengattung oder zu einem bestimmten Truppenteil nach tradierten Konventionen[A 3]. Durch die Neuordnung der Bundeswehr, die Gründung des Zentralen Sanitätsdienstes und der Streitkräftebasis, sowie der Neustrukturierung der Laufbahnen und Truppengattungen müssen die Bestimmungen sinngemäß der heutigen Situation angepasst werden. Dort wo die Zentrale Dienstvorschrift A-1420/25 von Soldaten der Laufbahnen der Teilstreitkräfte spricht, sind jeweils Heeres-, Luftwaffen- oder Marineuniformträger in allen Organisationsbereichen gemeint. Ausgenommen davon sind die Soldaten der Laufbahnen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr; die ZDv A-1420/25 trifft hier abweichende Bestimmungen für alle Soldaten in den Laufbahnen unter Fachaufsicht des Inspekteurs des Sanitätsdienstes.[A 2]

Konkret sind die folgenden Dienstgradbezeichnungen für die einzelnen Teilbereiche der Bundeswehr vorgesehen:

Dienstgrad-
bezeichnung
Abkürzung
[A 4][4]
Trägergruppe (Beispiele[A 5])
Jäger Jg Soldaten im niedrigsten Dienstgrad in Truppenteilen der Jäger-, Fallschirmjäger- und Gebirgsjägertruppe und in traditionell eng verwandten Truppenteilen wie der Tragtierkompanie 230 oder einigen Kompanien der Luftlandeversorgungsbataillone.[A 6] Jäger war auch die Bezeichnung für den niedrigsten Dienstgrad in der Fernspähtruppe. Anmerkung: „Jäger“ ist auch eine Sammelbezeichnung für alle Soldaten der Jägertruppe.
Panzergrenadier PzGren[A 7] Soldaten im niedrigsten Dienstgrad in Truppenteilen der Panzergrenadiertruppe. Anmerkung: „Panzergrenadiere“ ist auch eine Sammelbezeichnung für alle Soldaten der Panzergrenadiertruppe.
Panzerschütze PzSchtz Soldaten im niedrigsten Dienstgrad in Truppenteilen der Panzertruppe, bis zu deren Auflösung auch bei der Panzeraufklärungstruppe.
Kanonier Kan
Pionier Pi Alle Soldaten im niedrigsten Dienstgrad in Truppenteilen der Pioniertruppe außer in Panzerpionierkompanien /-bataillonen. Anmerkung: „Pioniere“ ist auch eine Sammelbezeichnung für alle Soldaten der Pioniertruppe.
Panzerpionier PzPi Alle Soldaten im niedrigsten Dienstgrad in Panzerpionierkompanien /-bataillonen der Pioniertruppe. Anmerkung: „Panzerpioniere“ ist auch eine Sammelbezeichnung für alle Soldaten in Panzerpionierkompanien /-bataillonen.
Flieger Flg
Funker Fu
Sanitätssoldat SanSdt Soldaten im niedrigsten Dienstgrad in Laufbahnen des Sanitätsdienstes. Anmerkung: „Sanitätssoldaten“ ist auch eine Sammelbezeichnung für alle Soldaten im Sanitätsdienst der Bundeswehr[A 2]
Matrose Matr Marineuniformträger im niedrigsten Dienstgrad außer Soldaten in Laufbahnen des Sanitätsdienstes[A 2]
Schütze Schtz Im Wesentlichen alle Heeresuniformträger im niedrigsten Dienstgrad, die nicht zu einer der oben genannten Gruppen zählen. Beispiele sind Soldaten im niedrigsten Dienstgrad in Truppenteilen der Heereslogistiktruppen, der Feldjägertruppe, der ABC-Abwehrtruppe, der Heeresaufklärungstruppe (auch ihr Vorgänger Feldnachrichtentruppe), sowie entsprechende Heeresuniformträger der Logistiktruppe und des Militärmusikdienstes.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dienstgrade Grenadier (niedrigster Dienstgrad für Heeresuniformträger im Wachbataillon ab 1991), Panzerjäger (ehemals bei der Panzerjägertruppe), Panzerkanonier (ehemals in Panzerartilleriebataillonen) und Panzerfunker (ehemals verwendet in Truppenteilen der Fernmeldetruppe, die im Verband mit Truppenteilen der Panzertruppen operierten) sind zum 15. September 2021 entfallen.

Befehlsbefugnis und Dienststellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsche Rekruten im Dienstgrad Grenadier. Grenadier war die Bezeichnung für den niedrigsten Dienstgrad für Soldaten des Heeres im WachBtl BMVg

In der Bundeswehr ist der Soldat im niedrigsten Dienstgrad ein Mannschaftsdienstgrad, der gemäß der Zentralen Dienstvorschrift (ZDv) A-1420/24 „Dienstgrade und Dienstgradgruppen“ zur Dienstgradgruppe der Mannschaften zählt.[2] Aufgrund der Zugehörigkeit zur Dienstgradgruppe der Mannschaften können Soldaten im niedrigsten Dienstgrad auf Grundlage des § 4 („Vorgesetztenverhältnis auf Grund des Dienstgrades“) der Vorgesetztenverordnung niemandem allein auf Grund ihres Dienstgrades Befehle erteilen.[7][8] Wie alle Mannschaftsdienstgrade können sich Soldaten im niedrigsten Dienstgrad auch in Notlagen nicht selbst zu Vorgesetzten gemäß § 6 („Vorgesetztenverhältnis auf Grund eigener Erklärung“) der Vorgesetztenverordnung erklären.[9]

Soldaten im niedrigsten Dienstgrad absolvieren in der Regel im Einstellungsdienstgrad die Grundausbildung und erlernen grundlegende militärische und dienstliche Grundsätze. In der Grundausbildung erfolgt in der Regel auch die Ausbildung zum Sicherungs- und Wachsoldaten. Nach Absolvierung dieser Ausbildung können Soldaten im niedrigsten Dienstgrad als Wachsoldaten eingeteilt werden, was aber während der Grundausbildung unüblich ist. Üblich ist dagegen, dass Soldaten im niedrigsten Dienstgrad als Gefreiter vom Dienst eingeteilt werden. Auch Soldaten im niedrigsten Dienstgrad können Aufträge erteilt bekommen und dazu Soldaten unterstellt bekommen. Beispiel ist das (übungsweise) Führen eines Panzervernichtungstrupps oder die stellvertretende Führung einer Gruppe. Für Soldaten im niedrigsten Dienstgrad sind dies in der Praxis jedoch meist kurz befristete und inhaltlich eng umrissene Aufträge. Soldaten im niedrigsten Dienstgrad können dann aber gemäß Vorgesetztenverordnung in den dort aufgezählten Fällen und in den dort genannten Grenzen allen dienstlich oder fachlich unterstellten Soldaten Befehle erteilen.[7][10]

Ernennung und Besoldung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maßgebliche gesetzliche Grundlagen für die Ernennung in den niedrigsten Dienstgrad trifft die Soldatenlaufbahnverordnung (SLV) und ergänzend die Zentrale Dienstvorschrift (ZDv) 20/7. In den niedrigsten Dienstgrad können Berufssoldaten, Soldaten auf Zeit, freiwillig Wehrdienstleistende sowie beorderte Reservisten aller Laufbahnen ernannt werden. Wenn Soldaten nicht mit einem höheren Dienstgrad eingestellt werden, durchlaufen Rekruten zunächst den niedrigsten Dienstgrad als Einstellungsdienstgrad.[11][12][A 9]

Ein Soldat auf Zeit im niedrigsten Dienstgrad der Bundeswehr erhält eine Besoldung nach Besoldungsgruppe A 3 der Bundesbesoldungsordnung A.[5] Ein Freiwillig Wehrdienst Leistender erhält stattdessen Wehrsold nach dem Wehrsoldgesetz (WSG), ein Reservistendienst Leistender Leistungen nach dem Unterhaltssicherungsgesetz (USG).

Schulterklappe und Ärmelabzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Soldat im niedrigsten Dienstgrad trägt keine Dienstgradabzeichen (BPräsUnifAnO).[1] Scherzhaft wird er daher auch „Schulterglatze“ genannt.[A 10]

Die Schulterklappen sind dennoch meist – außer bei Matrosen – nicht völlig „leer“: Bei Heeresuniformträgern stehen waffenfarbige Litzen oder Paspelierungen für die Zugehörigkeit zu einer Truppengattung. Luftwaffenuniformträger tragen, wo die Uniform sonst der Uniform von Heeres- oder Marineuniformträger gleichen würde, eine Doppelschwinge auf sonst leeren Schulterabzeichen. Unteroffizieranwärter, Feldwebelanwärter und Offizieranwärter tragen verschiedenfarbige Überziehschlaufen, einen oder zwei waagerechte Balken oder Laufbahnabzeichen. Andere Marineuniformträger tragen Verwendungabzeichen zum Dienstanzug.[1] Bei sonst gleicher Uniform, auch wenn die dazu besser geeignete Kopfbedeckung nicht erkennbar ist,[A 11] kann durch diese Kennzeichen abgeschätzt werden, welche Dienstgradbezeichnung der Soldat im niedrigsten Dienstgrad konkret führt, auch wenn das ausdrücklich nicht immer eindeutig ist.[A 12]

Äquivalente, nach- und übergeordnete Dienstgrade[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Streitkräften der NATO ist Soldat zu allen Dienstgraden mit dem NATO-Rangcode OR-1 gleichwertig.[3]

In der Laufbahngruppe der Mannschaften ist der Gefreite gemäß ZDv 20/7 der dem rangniedrigeren Soldaten übergeordnete Dienstgrad.[12]

 Mannschaftsdienstgrad
Niedrigerer Dienstgrad[13]   Höherer Dienstgrad[13]
Jäger,
Panzerschütze,
Panzergrenadier,
Kanonier,
Pionier,
Panzerpionier,
Funker,
Schütze,
Flieger,
Sanitätssoldat,
Matrose
Gefreiter

Dienstgradgruppe: MannschaftenUnteroffiziere o.P.Unteroffiziere m.P.LeutnanteHauptleuteStabsoffiziereGenerale

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Soldat – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Soldat – Zitate

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Links: Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Heeresuniformträger der Panzertruppe (i. e. i. d. R. Panzerschütze). Mitte: Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Luftwaffenuniformträger (i. e. i. d. R. Flieger). Rechts: Ärmelabzeichen am Hemd, dunkelblau eines Marineuniformträgers (Verwendungsreihe 20er Marineführungsdienst) (i. e. Matrose)
  2. a b c d e f Gemäß der ZDv A-1420/24 führen Soldaten im niedrigsten Dienstgrad in Laufbahnen des Sanitätsdienstes unabhängig von Uniformträgerbereich, Truppenteil oder Organisationsbereich stets den Dienstgrad Sanitätssoldat. In der Praxis gibt es aber zahlreiche Beispiele für Marine- bzw. Luftwaffenuniformträger in den Laufbahnen des Sanitätsdienstes, die als Matrose bzw. als Flieger bezeichnet werden, besonders wenn sie in Truppenteilen der Marine bzw. Luftwaffe dienen. Vgl. dazu bspw. Presse- und Informationszentrum Marine: Unsere Blogger im Profil. Bundesministerium der Verteidigung, der Leiter des Presse- und Informationsstabes, 1. September 2015, abgerufen am 10. Februar 2016. bzw. Karl-Heinz Schad: Willkommen im Team Luftwaffe. Bundesministerium der Verteidigung, der Leiter des Presse- und Informationsstabes., 1. September 2015, abgerufen am 2. Dezember 2013.
  3. Tradierte Konventionen“ bedeutet vor allem, dass eine genaue Zuordnung der Dienstgradbezeichnungen für Heeres- und Luftwaffenuniformträger nicht in Form eines Gesetzes, einer Verordnung oder einer Dienstvorschrift erfolgt, sondern sich am bewährten Vorgehen orientiert. Richtwerte sind die Truppengattung und die Bezeichnung des Truppenteils. Nicht immer ist die Zuordnung dabei immer klar. Beispielsweise werden Soldaten im niedrigsten Dienstgrad der Tragtierkompanie 230 traditionell Jäger genannt werden, obwohl ihre Kompanie zur Heereslogistiktruppe zählt, wo Rekruten gewöhnlich als Schütze bezeichnet werden.
  4. In Listen dagegen stets „S“
  5. Die aufgezählten Träger sind exemplarisch zu verstehen. Es gibt etliche Ausnahmen und darüber hinaus auch so bezeichnete Dienstgrade in anderen als den hier aufgezählten Bereichen.
  6. Falls es im Bereich des Kommandos Spezialkräfte überhaupt Soldaten im niedrigsten Dienstgrad gibt (eher unwahrscheinlich), so werden diese möglicherweise auch Jäger genannt, weil die Wurzeln des Kommandos maßgeblich in der Fallschirmjägertruppe liegen
  7. entgegen der Zentralen Dienstvorschrift 64/10 häufig auch PG
  8. a b c In Truppenteilen der Flugabwehr führen Luftwaffenuniformträger im niedrigsten Dienstgrad traditionell die Bezeichnung Kanonier. Vgl. Karl Helmut Schnell, Karl H. Schreiner (Hrsg.): Taschenbuch Wehrausbildung. 46. Auflage. Ausgabe Luftwaffe. Walhalla-Fachverlag, Regensburg, Berlin 2001, ISBN 978-3-8029-6212-7, S. 510. Da die dreimonatige Grundausbildung jedoch etwa zeitgleich mit der Beförderung zum Gefreiten endet und die Luftwaffe ihre Rekruten meist in zentralisierten Ausbildungstruppenteilen ausbildet, wird in der Praxis der Dienstgrad Kanonier für Luftwaffenuniformträger nicht mehr genutzt. In den Ausbildungstruppenteilen führen Rekruten im niedrigsten Dienstgrad den Dienstgrad Flieger.
  9. ZDv 20/7 auf Grundlage § 44 der Soldatenlaufbahnverordnung (Verordnung über die Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten (Soldatenlaufbahnverordnung – SLV). 19. März 2002, § 44 (Online [abgerufen am 25. März 2014] Neugefasst durch Bek. v. 19. August 2011 I 1813. Zuletzt geändert durch Art. 2 Abs. 5 G v. 8. April 2013 I 730).)
  10. Seine Ausbilder werden dagegen zur Abgrenzung häufig als „Dienstgrade“ zusammengefasst, weil sie Dienstgradabzeichen tragen. Falsch ist die Annahme, dass daher Soldaten im niedrigsten Dienstgrad noch keinen Dienstgrad führen, weil sie keine Dienstgradabzeichen tragen. Richtig ist vielmehr, dass gemäß der Anordnung des Bundespräsidenten und der Soldatenlaufbahnverordnung alle aktiven Soldaten (und alle gedienten Reservisten) der Bundeswehr einen Dienstgrad tragen.
  11. Man vergleiche dazu Barettabzeichen, Barettfarbe, Bergmütze
  12. Heeresuniformträger im niedrigsten Dienstgrad mit orangen Litzen oder Paspeln sind beispielsweise eindeutig Schützen. Dunkelblaue Litzen tragen Sanitätssoldaten. Marineuniformträger sind eindeutig Matrosen. Sie sind auch im Feldanzug daran zu erkennen, dass sie weder Doppelschwinge noch Litze tragen. Ob aber der Luftwaffenuniformträger, der im Feldanzug an der Doppelschwinge identifizierbar ist, im niedrigsten Dienstgrad Kanonier oder wie weitaus häufiger Flieger genannt werden muss, ist anhand dieser Kennzeichen nicht identifizierbar. Ob ein Heeresuniformträger im niedrigsten Dienstgrad mit grünen Litzen Grenadier, Jäger oder Panzergrenadier ist, bleibt ebenso unklar. Erschwerend kommt hinzu, dass Rekruten in einigen Kompanien die Litzen häufig erst nach dem Gelöbnis oder sogar erst zum Ende ihrer Grundausbildung „verliehen“ bekommen, so dass man sie theoretisch mit Matrosen verwechseln könnte.
  13. Alternativ ein Heeresuniformträger im niedrigsten Dienstgrad der entgegen den Bestimmungen der Zentralen Dienstvorschrift 37/10 wie in der Praxis häufig vorkommend keine Litzen in Waffenfarbe trägt. Handelt es sich um einen Heeresuniformträger ohne Litzen und ohne Barett, ist es für Außenstehende kaum möglich, die korrekte Dienstgradbezeichnung „auf einen Blick“ zu erkennen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Zentralvorschrift A1-2630/0-9804 – Anzugordnung für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr (Version 2.1). (PDF) In: Bundeswehr. Zentrum Innere Führung, 1. Oktober 2019, abgerufen am 6. August 2021.
  2. a b c Bundesministerium der Verteidigung, BMVg P II 5 (Hrsg.): A-1420/24. Zentrale Dienstvorschrift. Dienstgrade und Dienstgradgruppen. 19. Januar 2006 (PDF [abgerufen am 10. Februar 2016]).
  3. a b Agreed English texts. STANAG 2116. NATO standardization agreement (STANAG). NATO codes for grades of military personnel. 5. Auflage. 1992 (NATO Rank Codes – 1992 [abgerufen am 25. März 2014] Englisch).
  4. a b c Bundesminister der Verteidigung; Führungsstab der Streitkräfte IV 1 (Hrsg.): Abkürzungen für den Gebrauch in der Bundeswehr – Deutsche Abkürzungen – ZDv 64/10. Bonn 19. Januar 1979 (PDF – Stand 17. September 1999).
  5. a b Anlage I (zu § 20 Absatz 2 Satz 1) Bundesbesoldungsordnungen A und B. (Online [abgerufen am 25. März 2014] Bundesbesoldungsordnungen (BBesO) gelten nur für Berufssoldaten sowie Soldaten auf Zeit und sind Anlage zum Bundesbesoldungsgesetz (BBesG)).
  6. Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldatinnen und Soldaten (BPrDGrUnifAnO) (BGBl. 2021 I S. 4155)
  7. a b Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Die Vorgesetztenverordnung, S. A 12 1 (Nicht zu verwechseln mit dem Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV)).
  8. Bundesminister für Verteidigung (Hrsg.): Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV). 4. Juni 1956, § 4 (Online [abgerufen am 25. März 2014] Zuletzt geändert durch Art. 1 Nr. 2 V v. 7. Oktober 1981 I 1129).
  9. Bundesminister für Verteidigung (Hrsg.): Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV). 4. Juni 1956, § 6 (Online [abgerufen am 25. März 2014] Zuletzt geändert durch Art. 1 Nr. 2 V v. 7. Oktober 1981 I 1129).
  10. Bundesminister für Verteidigung (Hrsg.): Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV). 4. Juni 1956 (Online [abgerufen am 25. März 2014] Zuletzt geändert durch Art. 1 Nr. 2 V v. 7. Oktober 1981 I 1129).
  11. Beachte auch: Anlage (zu § 3). Zuordnung der Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten zu den Laufbahngruppen der Mannschaften, der Unteroffiziere und der Offiziere
  12. a b Der Bundesminister der Verteidigung; Abteilung Personal-, Sozial- und Zentralangelegenheiten (Hrsg.): ZDv 20/7. Bestimmungen für die Beförderung und für die Einstellung, Übernahme und Zulassung von Soldatinnen und Soldaten. Bonn 27. März 2002, Art. 635 (PDF (Memento vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive) [abgerufen am 26. März 2014] DSK AP210100187, Neudruck Januar 2008). ZDv 20/7. Bestimmungen für die Beförderung und für die Einstellung, Übernahme und Zulassung von Soldatinnen und Soldaten (Memento des Originals vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.reservisten.bundeswehr.de
  13. a b Die äquivalenten, ranghöheren und rangniedrigeren Dienstgrade sind im Sinne der ZDv 14/5 B 185 angegeben, vgl. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz). Die in der Infobox dargestellte Reihenfolge der Dienstgrade entspricht nicht notwendigerweise einer der in der Soldatenlaufbahnverordnung vorgesehenen regelmäßig durchlaufenen Dienstgradabfolgen und auch nicht notwendigerweise der in der Vorgesetztenverordnung beschriebenen Dienstgradhierarchie im Sinne eines Vorgesetztenverhältnisses).