Sophie Meyer

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Lautenspieler (1876)
Öl auf Leinwand, 106 × 72 cm

Sophie Meyer (* 1847 in Köslin, Provinz Pommern; † 9. November 1921 in Düsseldorf)[1] war eine deutsche Malerin der Düsseldorfer Schule.[2]

Die Pierretten
als Zeichnung in der Zeitschrift
Die Gartenlaube (1889)

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sophie Meyer wurde 1847 in der hinterpommerschen Stadt Köslin geboren. Sie war die Tochter des Apothekerbesitzers August Wilhelm Meyer und seiner Ehefrau Maria Caroline Luise, geborene Behm. Über ihre Kindheit und Jugend sind keine Einzelheiten bekannt. Ihre Ausbildung zur Malerin absolvierte sie als Privatschülerin von Eduard Gebhardt und insbesondere Wilhelm Sohn,[3] wo unter anderem Paula Monjé und Julia Schily-Koppers ihre Mitstudentinnen waren.[4]

Die Künstlerin spezialisierte sich auf Genre- und Landschaftsmalerei, Stillleben und Porträts. Sie malte in Öl auf Leinwand, fertigte aber auch Aquarelle und Holzstiche an. Ihre Bilder signierte sie mit „Sophie Meyer Ddf“ oder „Sophie Meyer Dü“ und der Jahreszahl. Ab 1877 stellte sie ihre Werke öffentlich aus.[1]

Eines ihrer bekannteren Werke ist das Ölbild Der Lautenspieler, das 1876 entstand. Die Langfassung des Bildtitels lautete Portrait eines südländischen Barden in historischer Kleidung. Im Jahr 1889 druckte die Zeitschrift Die Gartenlaube eine Schwarz-Weiß-Zeichnung ab, die nach der Vorlage von Sophie Meyers Ölbild Pierretten angefertigt worden war. Die Abbildung mit dem Untertitel Faschingslust diente zur Illustration eines Fortsetzungsromans. Von genau diesem Pierrettenmotiv hat Sophie Meyer auch einen nur 11,5 × 15,5 cm großen handcolorierten Holzstich angefertigt.

Im Jahre 1880 nahm Sophie Meyer mit einer gemalten Marmor-Tischplatte an der Gewerbe- und Kunstausstellung teil, welche auf dem Zoo-Gelände stattfand.[5]

Meyer war Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft.[6] Sie nahm 1891 mit ihrem Stillleben Spätsommer in Berlin an der Internationalen Kunst-Ausstellung teil, die vom Verein Berliner Künstler anlässlich seines fünfzigjährigen Bestehens veranstaltet wurde.[7]

Die Künstlerin blieb unverheiratet. Ab 1880 hatte sie ihren Wohnsitz in der Immermannstraße in Düsseldorf. Nachdem ihre verwitwete Mutter 1888 nach Düsseldorf gezogen war, lebte sie bis 1890 gemeinsam mit ihr in deren Wohnung in der Leopoldstraße 28 im Haus des Malers Friedrich Wilhelm Schreiner,[8] später von 1898 bis 1915 in der Carl-Anton-Straße 13.[9] Danach verliert sich ihre Spur. Im November 1921 starb Sophie Meyer im Alter von ca. 74 Jahren in Düsseldorf.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über ihre Cousine mütterlicherseits Emma Stryck bestanden verwandtschaftliche Beziehungen zwischen Sophie Meyer und den Familien Steifensand und Schulgen, die ebenfalls den Düsseldorfer Künstlerkreisen angehörten. Emma Stryck war mit einem Sohn des Musikers und Komponisten Wilhelm Steifensand verheiratet; dessen Bruder, der Kupferstecher Xaver Steifensand, hatte in die Kupferdruckerei der Königlichen Kunstakademie C. Schulgen-Bettendorff eingeheiratet.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rheinlandschaft bei Caub, 1864
  • Ansicht von Marksburg am Rhein bei Koblenz, 1867
  • Lautenspieler, 1876
  • Stillleben mit Fasan und Hummer
  • Studienblatt mit Blumen
  • Spätsommer
  • Das Ständchen im Schlosspark

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sophie Meyer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Meyer, Sophie. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 24: Mandere–Möhl. E. A. Seemann, Leipzig 1930, S. 495 (biblos.pk.edu.pl).
  2. Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule – Gesamtliste des Museums Kunstpalast Düsseldorf. smkp.de (Memento des Originals vom 21. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.smkp.de (PDF), abgerufen am 24. Januar 2017, S. 78.
  3. Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule – Gesamtliste des Museums Kunstpalast Düsseldorf. smkp.de (Memento des Originals vom 21. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.smkp.de (PDF, Auswahl, Stand: November 2016), abgerufen am 27. Januar 2017: Verzeichnis mit fast 2500 Einträgen gibt erstmals einen möglichst umfassenden Überblick über die mit der Düsseldorfer Malerschule verbundenen Künstler und Künstlerinnen. In erster Linie wurden die Personen erfasst, die hier an der Kunstakademie (KA) zu studierten, Privatunterricht (PU) nahmen bzw. in Düsseldorf künstlerisch tätig waren.
  4. Eine Malerin von hoher Qualität, Heimatverein und Stadtmuseum stellen Schily-Koppers-Raum vor. Pressemitteilung der Stadt Borken, 8. Februar 2008, @1@2Vorlage:Toter Link/www.presse-service.depresse-service.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) abgerufen am 13. Januar 2017.
  5. Officieller Katalog der Gewerbe-Ausstellung, Gruppe XX. Kunstgewerbe, Meyer, Frl., Sophie, Düsseldorf. Gemalte Tischplatte (Marmor). (uni-duesseldorf.de)
  6. Mitglieder der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft im Jahre 1890, wladimir-aichelburg.at, abgerufen am 11. Januar 2017.
  7. Internationale Kunst-Ausstellung veranstaltet vom Verein Berliner Künstler anlässlich seines fünfzigjährigen Bestehens, 1841-1891. Berlin 1891, S. 78 (Textarchiv – Internet Archive).
  8. Adressbuch der Stadt Düsseldorf 1889 (uni-duesseldorf.de).
  9. Adressbücher der Stadt Düsseldorf 1880 bis 1921.