Spin Boldak

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سپین بولدک
Spin Boldak
Spin Boldak (Afghanistan)
Spin Boldak (Afghanistan)
Koordinaten 31° 0′ N, 66° 24′ OKoordinaten: 31° 0′ N, 66° 24′ O
Basisdaten
Staat Afghanistan
Provinz Kandahar
Distrikt Spin Boldak
Höhe 1122 m
Fläche 2963 km²
Einwohner 117.730 (2022[1])
Dichte 39,7 Ew./km²

Spin Boldak oder Spin Buldak (Paschtu: سپین بولدک) ist eine Stadt sowie der Name des umliegenden Bezirks in der Provinz Kandahar in Afghanistan, an der Grenze zu Pakistan. Die Fläche beträgt 2.963 Quadratkilometer und die Einwohnerzahl 117.730 (Stand: 2022).[1] Der Ort liegt an einer Schnellstraße, die für 15,5 Millionen US-Dollar hergestellt wurde und liegt unmittelbar nördlich des pakistanischen Orts Chaman, von dem es durch die Staatsgrenze getrennt wird.

Spin Boldak liegt auf der Haupttransportroute von Pakistan in den Süden von Afghanistan. In der Stadt leben hauptsächlich Paschtunen vom Stamm der Achackzai und Noorzai bzw. Nurzai.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1891 erweiterten die Briten das indische Eisenbahnnetz bis nach Chaman. Um 1910 gab es Pläne, diese Linie bis nach Kandahar und zu weiteren afghanischen Städten fort zu führen, welche jedoch nicht realisiert wurden.[2] Am Grenzübergang befindet sich seit 2003 das „Freundschaftstor der Afghanen und Pakistanis“ (Gate of Friendship).[3]

In der Stadt kam es in den letzten Jahren wiederholt zu Anschlägen. Im Februar 2008 wurden durch ein Selbstmordattentat 38 Afghanen getötet und eine unbekannte Anzahl weiterer Personen, einschließlich fünf Kanadier, verletzt.[4] Im Jänner 2011 starben bei einem Selbstmordanschlag auf ein Badehaus in Spin Boldak mindestens 17 Menschen. 21 wurden verletzt.[5] Am 24. Februar 2011 sprengte sich ein Selbstmordattentäter, nach einer Verfolgungsjagd mit Geheimdienstmitarbeitern, mit einer Autobombe im Stadtzentrum in die Luft und verletzte 16 Zivilisten, sechs Geheimdienstler und zwei Grenzpolizisten.[6] Am 16. Juli 2012 starben fünf Zivilisten, als ihr Fahrzeug von einem an der Straße versteckten Sprengsatz getroffen wurde.[7] Am 6. Januar 2013 griffen zwei Selbstmordattentäter ein Treffen von Stammesführern an. Dabei töteten sie vier Menschen und verletzten 15 weitere.[8] Danish Siddiqui, ein indischer Fotojournalist, wurde am 16. Juli 2021 bei der Berichterstattung über einen Zusammenstoß zwischen afghanischen Sicherheitskräften und militanten Taliban in der Nähe des Grenzübergangs zu Pakistan getötet.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Estimated Population of Afghanistan 2022-23. (PDF; 1,8 MB) National Statistic and Information Authority Afghanistan, April 2022, S. 94, abgerufen am 7. Oktober 2022 (Paschtu, persisch, englisch).
  2. Railways and the Great Game, abgerufen am 1. März 2010 (englisch)
  3. Tor der Freundschaft zwischen Pakistan und Afghanistan an der Grenze (englisch), abgerufen am 12. Dezember 2009
  4. Information auf www.thestar.com, abgerufen am 12. Dezember 2009 (englisch)
  5. Selbstmordanschlag auf Badehaus in Afghanistan - 17 Tote. In: ORF. 7. Januar 2011, abgerufen am 7. Januar 2011.
  6. Über 20 Verletzte nach Selbstmordattentat. In: ORF. 24. Februar 2011, abgerufen am 24. Februar 2011.
  7. Sieben Tote bei Anschlägen in Südafghanistan. In: Der Standard. 16. Juli 2012, abgerufen am 18. Juli 2012.
  8. Mindestens vier Tote bei Anschlag auf afghanische Stammesführer
  9. Reuters photographer Danish Siddiqui captured the people behind the story. 16. Juli 2021, abgerufen am 17. Juli 2021.