Sportler des Jahres (Dänemark)

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Tennisspielerin Caroline Wozniacki, Dänemarks Sportlerin des Jahres 2018

Dänemarks Sportler des Jahres (dänisch Årets Sportsnavn) ist eine Auszeichnung, die seit 1991 jährlich vom dänischen Sportverband (Danmarks Idræts-Forbund, kurz DIF) in Zusammenarbeit mit der Tageszeitung Jyllands-Posten vergeben wird.

Nominierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ermittelt wird Dänemarks bester Sportler des abgelaufenen Kalenderjahres, wobei Männer, Frauen und auch Mannschaften gegeneinander antreten. Als Juroren fungiert ein Preiskomitee, dem als Vorsitzender der dänische Kultusminister und als zweiter Vorsitzender der DIF-Präsident vorstehen.[1] Das Ergebnis wird in der Regel Anfang Januar bekanntgegeben. Der Preis ist mit 50.000 Dänischen Kronen (circa 6710 Euro) dotiert und gilt als bedeutendste Auszeichnung im dänischen Sport.[2]

Die Expertenjury, der unter anderem auch der Herausgeber und Sportredakteur von Jyllands-Posten angehören,[1] erstellt eine Nominiertenliste aus drei Sportlern beziehungsweise Mannschaften und zeichnet auch für die Wahl des Gewinners verantwortlich.[3] Neben der Auszeichnung für Dänemarks Sportler des Jahres wurden in der Vergangenheit auch weitere Preise verliehen. 2013 waren im Rahmen der Veranstaltung beispielsweise Auszeichnungen für den besten dänischen Fußballspieler, die größte olympische Nachwuchshoffnung oder für den dänischen Behindertensport ausgelobt.

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am häufigsten ausgezeichnet wurde die dänische Frauen-Handballnationalmannschaft (drei Siege), gefolgt von den beiden Ruderern Eskild Ebbesen und Thomas Ebert, der Schwimmerin Mette Jacobsen, dem Autorennfahrer Tom Kristensen und der Tennisspielerin Caroline Wozniacki (je zwei Erfolge). Am häufigsten vertretene Sportart unter den Gewinnern ist Schwimmen (fünf Siege), gefolgt vom Handballsport (vier), Rudersport (drei). In 13 von 26 Fällen wurden Frauen zu Dänemarks Sportlern des Jahres gekürt. Wintersportler waren bislang noch nicht erfolgreich.

Jahr Preisträger/-in Sportart Erfolg(e)
1991 Mette Jacobsen Schwimmen vierfache Medaillengewinnerin bei den 20. Schwimmeuropameisterschaften in Athen (Gold über 200 Meter Freistil, 200 Meter Schmetterling und 4-mal 200 Meter Freistil, Bronze über 4-mal 100 Meter Freistil), zweifache Medaillengewinnerin bei den 6. Schwimmweltmeisterschaften in Perth (Bronze über 200 Meter Freistil, 4-mal 200 Meter Freistil)
1992 Jesper Bank
Jesper Seier
Steen Secher
Segeln Goldmedaillengewinner bei den XXV. Olympischen Sommerspielen in Barcelona (Soling)
1993 Frauen-Handballnationalmannschaft Handball Silbermedaillengewinner bei der 11. Handball-Weltmeisterschaft in Norwegen
1994 Frauen-Handballnationalmannschaft Handball Goldmedaillengewinner bei der 11. Handball-Europameisterschaft in Deutschland
1995 Mette Jacobsen Schwimmen fünffache Medaillengewinnerin bei den 22. Schwimmeuropameisterschaften in Wien (Gold über 100 Meter Rücken und 100 Meter Schmetterling, Silber über 200 Meter Schmetterling und 100 Meter Freistil, Bronze über 200 Meter Freistil)
1996 Bjarne Riis Radsport Gewinner der 83. Tour de France
1997 Wilson Kipketer Leichtathletik Goldmedaillengewinner bei den 6. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Athen (800-Meter-Lauf), Goldmedaillengewinner bei den 6. Leichtathletik-Hallenweltmeisterschaften in Paris (800-Meter-Lauf mit Weltrekord – 1:42,67 min), Freiluftweltrekord – 1:41,11 min, 13 Saisonsiege
1998 Thomas Poulsen
Eskild Ebbesen
Victor Feddersen
Thomas Ebert
Rudern Goldmedaillengewinner bei den 23. Ruder-Weltmeisterschaften in Köln (Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann)
1999 Camilla Martin Badminton Goldmedaillengewinnerin bei den 11. Badminton-Weltmeisterschaften in Kopenhagen (Einzel)
2000 Frauen-Handballnationalmannschaft Handball Goldmedaillengewinner bei den XXVII. Olympischen Spielen in Sydney
2001 Thomas Bjørn Golf Gewinner der Dubai Desert Classic, Zweiter bei den Scottish Open, Ranking-Position sieben auf der European Tour
2002 Tom Kristensen Motorsport Gewinner des 24-Stunden-Rennens von Le Mans (Audi), der American Le-Mans-Serie (Audi) und von Petit Le Mans (Audi)
2003 Nicki Pedersen Speedway Einzel-Weltmeister
2004 Eskild Ebbesen
Thomas Ebert
Thor Kristensen
Stephan Mølvig
Rudern Goldmedaillengewinner bei den XXVIII. Olympischen Sommerspielen in Athen (Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann)
2005 Tom Kristensen Motorsport Gewinner des 24-Stunden-Rennens von Le Mans (Audi) und des 12-Stunden-Rennens von Sebring, Dritter der DTM-Saison
2006 Mikkel Kessler Boxen Weltmeister nach WBA und WBC (Supermittelgewicht)
2007 Mads Rasmussen
Rasmus Quist
Rudern Goldmedaillengewinner bei den 32. Ruder-Weltmeisterschaften in München (Leichtgewichts-Doppelzweier, LM2x), Weltbestzeit im Leichtgewichts-Doppelzweier
2008 Männer-Handballnationalmannschaft Handball Goldmedaillengewinner bei der 8. Handball-Europameisterschaft in Norwegen
2009 Lotte Friis Schwimmen zweifache Medaillengewinnerin bei den 13. Schwimmweltmeisterschaften in Rom (Gold über 800 Meter Freistil, Silber über 1500 Meter Freistil), Weltrekord über 1500 Meter Freistil (Kurzbahn – 15:28,65 min)
2010 Caroline Wozniacki Tennis Weltranglistenerste und Gewinnerin von sechs WTA-Turnieren
2011 Jeanette Ottesen Schwimmen Goldmedaillengewinnerin bei den 14. Schwimmweltmeisterschaften in Shanghai (100 Meter Freistil), sechsfache Medaillengewinnerin bei den 19. Kurzbahneuropameisterschaften in Stettin (Gold über 50 und 100 Meter Schmetterling und mit der 4-mal-50-Meter-Lagenstaffel, Silber über 50 und 100 Meter Freistil und mit der 4-mal-50-Meter-Freistilstaffel)
2012 Lasse Norman Hansen Radsport Goldmedaillengewinner bei den XXX. Olympischen Sommerspielen in London (Omnium)
2013 Maja Jager Bogenschießen Gold- und Bronzemedaillengewinnerin (Olympischer Bogen) bei den Weltmeisterschaften im Bogenschießen 2013 in Antalya[4]
2014 Camilla Pedersen Triathlon ITU-Weltmeisterin auf der Triathlon-Langdistanz
2015 René Holten Poulsen Kanurennsport zweifacher Goldmedaillengewinner bei den 42. Kanurennsport-Weltmeisterschaften in Mailand (Kajak K-1 500 m, K-1 1000 m), dreifacher Medaillengewinner bei den Kanurennsport-Europameisterschaften in Račice (Gold im K1 500 m und K1 5000 m, Silber im K1 1000 m)
2016 Pernille Blume Schwimmen zweifache Medaillengewinnerin bei den XXXI. Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro (Gold über 50 Meter Freistil, Bronze mit der 4-mal-100-Meter-Lagenstaffel)
2017 Viktor Axelsen Badminton Weltmeister im Einzel, erstmals Weltranglistenführender ab 15. November 2017
2018 Caroline Wozniacki Tennis Gewinnerin der Australian Open im Dameneinzel, sowie zweier weiterer Turniere
2019 Mads Petersen Straßenradsport Weltmeister im Straßenrennen
2020 Bahnvierer
(Lasse Norman Hansen, Julius Johansen, Frederik Rodenberg, Rasmus Pedersen)
Bahnradsport Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung
2021 Viktor Axelsen Badminton Olympiasieger im Einzel, Vizeeuropameister im Einzel, Mannschaftseuropameister, 2020/2021 BWF männlicher Player of the Year, Nummer 1 des BWF Rankings
2022 Jonas Vingegaard Straßenradsport Sieger Tour de France 2022

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b René Holten Poulsen er Årets Sportsnavn bei jyllands-posten.dk, 9. Januar 2016 (abgerufen am 8. April 2016)
  2. vgl. Audi Pilot Tom Kristensen ist "Sportler des Jahres" bei motorsport-server.de, 29. Dezember 2005 (aufgerufen am 7. Januar 2011)
  3. Årets Sportsnavn for 20. gang. Friis, Wozniacki eller Breschel?@1@2Vorlage:Toter Link/jyllands-posten.dk (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei jyllands-posten.dk, 13. November 2010 (abgerufen am 7. Januar 2011).
  4. Jacob Draminsky: Bueskytten Maja Jager er Årets Sportsnavn 2013. Danmarks Idræts-Forbund, 4. Januar 2014, abgerufen am 14. Januar 2014 (dänisch).