St. Gotthard im Mühlkreis
St. Gotthard im Mühlkreis
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Urfahr-Umgebung | |
Kfz-Kennzeichen: | UU | |
Hauptort: | Rottenegg | |
Fläche: | 11,99 km² | |
Koordinaten: | 48° 23′ N, 14° 8′ O | |
Höhe: | 473 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.304 (1. Jän. 2020) | |
Bevölkerungsdichte: | 109 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4112 | |
Vorwahl: | 07234 | |
Gemeindekennziffer: | 4 16 21 | |
NUTS-Region | AT312 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rottenegger Straße 17 4112 St. Gotthard im Mühlkreis | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Johannes Rechberger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (19 Mitglieder) |
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Lage von St. Gotthard im Mühlkreis im Bezirk Urfahr-Umgebung | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
St. Gotthard im Mühlkreis ist eine Gemeinde im Oberen Mühlviertel im Bezirk Urfahr-Umgebung in Oberösterreich mit 1304 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2020). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Urfahr.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
St. Gotthard im Mühlkreis liegt auf einer Höhe von 473 m ü. A. im Oberen Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,0 km und von West nach Ost 5,0 km. Die Gesamtfläche beträgt 12 km². Der höchste Punkt der Gemeinde liegt mit 517 m ü. A. in der Ortschaft Grasbach, der niedrigste mit 276 m in Rottenegg.
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2020[1]):
- Eschelberg (195)
- Grasbach (82)
- Haselwies (80)
- Maierleiten (50)
- Mühlholz (10)
- Oberstraß (140)
- Rottenegg (452)
- St. Gotthard im Mühlkreis (295)
Das Gemeindeamt und der Kindergarten befinden sich in Rottenegg. Das über 200 m höher gelegene St. Gotthard beherbergt neben der spätbarocken Pfarrkirche den Pfarrhof und die Volksschule. Der an der Mühlkreisbahn gelegene Bahnhof Rottenegg befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Walding.[2]
Flächenverteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Herzogsdorf | ||
Feldkirchen an der Donau | ![]() |
Gramastetten |
Walding |
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wie ein Steinbeilfund bei der Pfarrkirche zeigt, war das Gemeindegebiet von St. Gotthard bereits in der Steinzeit besiedelt. Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert profitierte die Gegend wirtschaftlich aufgrund ihrer Lage an der Krumauer Reichsstraße, einem Teilstück der 1142 erstmals urkundlich erwähnten Via Regia zwischen Linz und Böhmen. Der rege Handelsverkehr führte zum Bau der Burgen Eschelberg (vor 1205) und Rottenegg (vor 1285).
Im Jahr 1558 wird der Ortsname bei der Nennung eines gewissen „Hannß von Sanndt Gothart“ erstmals urkundlich erwähnt.[3]
Im 17. Jahrhundert wurde am Ort der heutigen Pfarrkirche eine dem Hl. Godehard geweihte Kapelle errichtet, die 1711 durch Graf Gundacker von Starhemberg zu einer Kirche im spätbarocken Stil umgestaltet wurde.
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern gelegen, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Von 1490 an wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
Während der Napoleonischen Kriege wurde der Ort mehrfach besetzt.
Nachdem St. Gotthard ab 1875 mit Herzogsdorf und Stamering gemeinsam verwaltet worden war, wurde es 1888 aufgrund einer Petition vom Oberösterreichischen Landtag als eigene Gemeinde wiedererrichtet. 1951 erfolgte die Eingliederung des nördlichen Teils der Ortschaft Grasbach sowie die Umbenennung der Gemeinde von St. Gotthard in St. Gotthard im Mühlkreis.[2][4]
Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das starke Wachstum von 1981 bis 2001 erfolgte, da sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz positiv waren. Von 2001 bis 2011 hob die Abwanderung die positive Geburtenbilanz auf.[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Pfarrkirche St. Gotthard: spätbarocke Bergkirche, 1835 erhielt sie mit dem charakteristischen Zwiebelturm ihre heutige Gestalt.
- Schloss Eschelberg: zu einem Renaissanceschloss erweiterte Burganlage
- Burgruine Rottenegg: Ruine einer mittelalterlichen, Ende des 16. Jahrhunderts zum Schloss umgebauten Burganlage
- Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in St. Gotthard im Mühlkreis
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bürgermeister ist Johannes Rechberger (ÖVP). Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder (9 ÖVP, 7 SPÖ, 3 FPÖ).[6]
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: Von Rot und Gold gespalten durch einen Pfahl, der von Silber und Rot gespalten und mit einem geradarmigen Tatzenkreuz in gewechselten Farben belegt ist; beiderseits auf grünen Felsen je ein Zinnenturm, rechts ein silberner, links ein roter, mit zwei durchbrochenen Fenstern übereinander.
Die Gemeindefarben sind Weiß-Grün.[7]
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ludwig Hann (1827–1867), Rechtsanwalt und Politiker, Mitglied des Abgeordnetenhauses 1861–1865[8]
- Leopold Hager (1889–1972), Propst des Stiftes St. Florian
- Leopold Wurzinger (1921–2011), Richter und Präsident des Obersten Gerichtshofes
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Felix Luckeneder (* 1994), Fußballspieler[9]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 41621 – St. Gotthard im Mühlkreis. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Weitere Infos über die Gemeinde St. Gotthard im Mühlkreis auf dem Geo-Infosystem des Bundeslandes Oberösterreich.
- Karte im Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System (DORIS)
- Literatur zu Sankt Gotthard im Forum OoeGeschichte.at
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2020 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2020), (CSV)
- ↑ a b Gemeinde St. Gotthard im Mühlkreis: Ortsbeschreibung. Abgerufen am 10. Mai 2016.
- ↑ Karl Hohensinner, Peter Wiesinger, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Michael Schefbäck: Die Ortsnamen des politischen Bezirkes Urfahr-Umgebung (Mittleres Mühlviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 10). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 978-3-7001-3676-7, S. 53, Nr. 10.1.12.8.
- ↑ 42. Kundmachung der o. ö. Landesregierung vom 8. Oktober 1951
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde St. Gotthard im Mühlkreis, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 4. Mai 2019.
- ↑ Gemeinderat. In: www.webwahl.net. Abgerufen am 23. November 2015.
- ↑ Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 4. Mai 2019.
- ↑ Hann, Ludwig Dr. iur., www.parlament.gv.at, abgerufen am 1. Jänner 2021.
- ↑ "Ich genieße jede Sekunde beim LASK". In: meinbezirk.at. (meinbezirk.at [abgerufen am 10. November 2018]).