Stammheim (Florstadt)

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Stammheim
Stadt Florstadt
Koordinaten: 50° 19′ N, 8° 55′ OKoordinaten: 50° 18′ 39″ N, 8° 54′ 59″ O
Höhe: 148 (145–162) m ü. NHN
Fläche: 8,53 km²[1]
Einwohner: 1410 (2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 165 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 61197
Vorwahl: 06035

Stammheim ist ein Stadtteil von Florstadt im hessischen Wetteraukreis.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stammheim liegt in der Wetterau (naturräumliche Teileinheit Heldenbergener Wetterau). Durch das Dorf führt die Landesstraße 3188. Die Europastraße 41 führt östlich am Ort vorbei.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss in Stammheim
Kirche in Stammheim

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der frühen Besiedlung zeugt ein Hügelgrab. Im 1. Jahrhundert wurde der Limes gebaut, zu dem ein Kleinkastell in der Stammheimer Gemarkung (siehe Kleinkastell Stammheim) gehört. Erstmals schriftlich erwähnt wurde Stammheim im Jahre 1244. Im südlichen Ortsbereich befindet sich das Schloss Stammheim, das wohl auf eine ältere Wasserburg zurückgeht. Die heutige Form erhielt es 1587.

Die evangelische Kirche wurde im Jahr 1750 nach Plänen von Johann Conrad Lichtenberg errichtet.

Seit dem 11. September 1819 gehört das Dorf zum Großherzogtum Hessen bzw. dessen Nachfolgestaaten.

Zum 1. August 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Stammheim im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Gemeinde Florstadt eingegliedert.[3][4] Das Ort ist jetzt ein Stadtteil von Florstadt, die 2007 die Stadtrechte erhielt. Für Stammheim wurde ein Ortsbezirk errichtet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Stammheim angehört(e):[1][6][7]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Stammheim 1290 Einwohner. Darunter waren 21 (1,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 243 Einwohner unter 18 Jahren, 510 zwischen 18 und 49, 270 zwischen 50 und 64 und 267 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 528 Haushalten. Davon waren 135 Singlehaushalte, 159 Paare ohne Kinder und 180 Paare mit Kindern, sowie 42 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 123 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 342 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung
Stammheim: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022
Jahr  Einwohner
1834
  
696
1840
  
724
1846
  
837
1852
  
748
1858
  
762
1864
  
793
1871
  
824
1875
  
769
1885
  
728
1895
  
726
1905
  
807
1910
  
809
1925
  
814
1939
  
865
1946
  
1.234
1950
  
1.252
1956
  
1.131
1961
  
1.228
1967
  
1.295
1970
  
1.224
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
1.290
2015
  
1.282
2022
  
1.410
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Florstadt[10]; Zensus 2011[9]; 2022[2]
Historische Religionszugehörigkeit
• 1961: 1008 evangelische (= 82,08 %), 211 katholische (= 17,18 %) Einwohner[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Stammheim besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Stammheim) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 wurden gewählt: drei Mitglieder der SPD, zwei Mitglieder der CDU und zwei Mitglieder des Bündnis 90/Die Grünen. Der Ortsbeirat wählte Horst Schmidt (SPD) zum Ortsvorsteher.[11]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Stammheim

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stammheim liegt an der Landesstraße 3188 (Rodheim – Florstadt-Stammheim). Über sie und die Bundesstraße 275 ist die Autobahnauffahrt 38 (Florstadt) der Bundesautobahn 45 drei Kilometer entfernt.

Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die Verkehrsgesellschaft Oberhessen GmbH im Rahmen des Rhein-Main-Verkehrsverbundes sicher.

Radfernwege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Deutsche Limes-Radweg führt durch den Ort. Dieser folgt dem Obergermanisch-Raetischen Limes über 818 km von Bad Hönningen am Rhein nach Regensburg an der Donau.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Städtische Kindertagesstätte „Sonnenschein“
  • Bürgerhaus Stammheim
  • Mediathek im Bürgerhaus Stammheim
  • Grundschule Stammheim

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Großkarben) und Verwaltung.
  4. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs. Infolge des Deutschen Krieges wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied.
  5. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  7. Am 1. August 1972 als Ortsteil zur Gemeinde Florstadt.

Einzelnachweise

  1. a b c d Staden, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 13. Mai 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Wetteraukreis: Bevölkerung: Einwohner/-innen nach Ortschaften. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2023; abgerufen am 11. September 2023.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Büdingen und Friedberg (GVBl. II 330-19) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 230, § 13 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 361.
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 82 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Florstadt, abgerufen im April 2024.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 50 und 104, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  10. Einwohner Statistik. (Memento vom 11. August 2016 im Internet Archive) In: Webauftritt der Stadt Florstadt, abgerufen im August 2016.
  11. Ortsbeirat Stammheim. In: Ratsinformationssystem. Stadt Florstadt, abgerufen im April 2024.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stammheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien