Staubspeicherfähigkeit

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Die Staubspeicherfähigkeit (englisch dust retention capacity bzw. dust holding capacity, französisch capacité de colmatage[1]) ist ein Maß zur Beurteilung von Filtern für die Gasreinigung, insbesondere von Tiefenfiltern. Sie wird aber auch zur Charakterisierung staubaufnehmender Medien verwendet.

Filtration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Filtration gibt die Staubspeicherfähigkeit die Masse an Staub an, die in einem Filter bis zum Erreichen eines vorgegebenen End-Druckverlusts eingelagert werden kann.[2][3]

In der mittlerweile zurückgezogenen Norm DIN 24185 Teil 1 wurde diese Definition auch als Statische Staubspeicherfähigkeit bezeichnet und von der Dynamischen Staubspeicherfähigkeit abgegrenzt, die auf eine Flächeneinheit bezogen wurde und eine selbsttätige Erneuerung des Filtermediums voraussetzte.[4]

Staubspeicherfähigkeit und Standzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Staubspeicherfähigkeit ist nur eine relative Größe, die keinen Hinweis auf Filter-Standzeiten geben kann.[5] Ihre Messung erfolgt mittels synthetischem Prüfstaub. Die Verwendung dieser Größe ist nur dann sinnvoll, wenn die Partikelgrößenverteilung des Staubs bekannt ist.

Durch eine homogene Faserverteilung wird angestrebt, die Staubspeicherfähigkeit bei gleichzeitig niedrigem Druckverlust zu erhöhen.[6] Ebenfalls wird mittels mehrstufiger Bauweise von Filteranlagen versucht, deren Staubspeicherfähigkeit zu optimieren.[7] Bei Atemschutzmasken wird eine Standzeit-Verlängerung durch die Verwendung mehrlagiger Filtermedien angestrebt.[8]

Weitere Bedeutungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fähigkeit eines Mopps, losen Staub zu binden, wird ebenfalls als Staubspeicherfähigkeit bezeichnet.[9]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DIN EN 14799:2007-07 Luftfilter für die allgemeine Luftreinigung; Terminologie; Dreisprachige Fassung EN 14799:2006. Beuth Verlag, Berlin, S. 15.
  2. DIN EN 779:2012-10 Partikel-Luftfilter für die allgemeine Raumlufttechnik; Bestimmung der Filterleistung; Deutsche Fassung EN 779:2012. Beuth Verlag, Berlin. S. 10.
  3. VDI 4700 Blatt 1:2015-10 Begriffe der Bau- und Gebäudetechnik. Beuth Verlag, Berlin. S. 140.
  4. DIN 24185 Teil 1:1980-10 Prüfung von Luftfiltern für die allgemeine Raumlufttechnik; Begriffe, Einheiten, Verfahren. Beuth Verlag, Berlin. S. 2.
  5. VDI 3677 Blatt 2:2004-02 Filternde Abscheider; Tiefenfilter aus Fasern (Filtering separators; Depth fiber filters). Beuth Verlag, Berlin. S. 23.
  6. T. Christopher Dickenson: Filters and Filtration Handbook. 4th Edition. Elsevier Oxford 1997, ISBN 1-85617-322-4, S. 216.
  7. Ernst-Rudolf Schramek, Hermann Recknagel, Eberhard Sprenger: Taschenbuch für Heizung+Klimatechnik. 73. Auflage. Oldenbourg Industrieverlag München 2007, ISBN 3-8356-3104-7, S. 1203.
  8. Albert Hellmann, Kilian Schmidt, Siegfried Ripperger, Christoph Thelen, Carsten Möhlmann: Bestimmung der Abscheidewirkung von faserförmigen Filtermedien gegenüber ultrafeinen Partikeln. In: Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft. 72, Nr. 11/12, 2012, ISSN 0949-8036, S. 484–488.
  9. Jens Nävy, Matthias Schröter: Facility Services - die operative Ebene des Facility-Managements. Springer Vieweg Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-39543-7, S. 222.