Steimke (Obernholz)

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Steimke
Gemeinde Obernholz
Wappen von Steimke
Koordinaten: 52° 45′ N, 10° 36′ OKoordinaten: 52° 44′ 46″ N, 10° 36′ 3″ O
Höhe: 100 m ü. NN
Einwohner: 229 (1. Sep. 2016)
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 29386
Vorwahl: 05832
Steimke (Niedersachsen)
Steimke (Niedersachsen)

Lage von Steimke in Niedersachsen

Reiterkreuz
Reiterkreuz

Steimke ist ein Ortsteil der Gemeinde Obernholz, im Norden des Landkreises Gifhorn in Niedersachsen.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steimke liegt im Osten der Südheide. Steimke befindet sich etwa 30 km südlich der Stadt Uelzen, gehört verwaltungstechnisch aber zum Landkreis Gifhorn. Der Ort liegt zwischen dem Naturpark Südheide und dem Naturpark Elbufer-Drawehn. Steimke ist Teil der Gemeinde Obernholz und befindet sich im Zentrum der Gemeinde. Nächstgelegene Mittelzentren sind Gifhorn, Celle und Uelzen.

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mittelalter entsprang in Steimke eine in Stein gefasste Quelle, die möglicherweise zur Namensgebung geführt hat. Das hochdeutsche Wort Steinbach entspricht im Plattdeutschen dem Wort Steenbeeke, aus welchem sich der heutige Ortsname Steimke entwickelt hat.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenktafel an das 800-jährige Ortsjubiläum

Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung von Steimke (Stembeke) steht im Güterverzeichnis von 1196/97 des Braunschweiger Stifts Sankt Cyriakus.[1]

In der Franzosenzeit gehörte Steimke zum Distrikt Uelzen im Departement der Aller des Königreichs Westphalen. 1885 wurde der Kreis Isenhagen gegründet, dem Steimke angehörte. Zuvor gehörte Steimke zum Amt Isenhagen. 1932 wurde der Kreis Isenhagen aufgelöst, seitdem gehört Steimke zum Landkreis Gifhorn.

Steinkreuz des Junkers Georg von Blankenburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reiterkreuz

Beim Ritt zur Wallfahrtskapelle in Steimke soll der Junker Georg von Blankenburg aus Steinhorst durch einen Sturz vom Pferd tödlich verunglückt sein. Sein Vater setzte im Jahre 1244 ein Steinkreuz zur Erinnerung an dieses Ereignis und stiftete außerdem die Kirche in Steinhorst. Das Reiterkreuz steht heute noch mitten im Ort.

Marienkapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1385 errichtete das Kloster Isenhagen eine Marienkapelle, mit der sich der Ort Anfang des 15. Jahrhunderts zu einem Wallfahrtsort entwickelte. Im Zuge der Reformation wurde die Kapelle im Auftrags des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg Ernst I. Mitte des 16. Jahrhunderts entweiht und zerstört.

Schule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dorfschule in Steimke bestand von 1770 bis 1965. Vor der Gründung der Schule wurden die Schüler von den Einwohnern des Dorfes unterrichtet. Seit 1959 wurde ab der 5. Klassenstufe in Hankensbüttel unterrichtet. 1964 wurde der Schulbetrieb ganz nach Hankensbüttel verlagert.

Schülerzahlen:

Jahr 1908 1925 1950 1963
Einwohner 39 25 79 20

Eingemeindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. März 1974 wurde Steimke in die neue Gemeinde Obernholz eingegliedert.[2]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1910 1925 1933 1939 2008 2016
Einwohner 214 232 217 206 236 229

[3][4]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steimke ist seit der Reformation protestantisch geprägt, verfügt jedoch über keine Kirche.

Evangelisch-lutherische Einwohner gehören zur Kirchengemeinde Hankensbüttel mit der St.-Pankratius-Kirche in Hankensbüttel, Katholiken gehören zur Pfarrei Wittingen mit der St.-Marien-Kirche in Wittingen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsvorsteher ist zurzeit Ingo Lilje.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kriegerdenkmal

Das Kriegerdenkmal erinnert an die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege aus Steimke.

Westlich von Steimke befinden sich zwei Windkraftanlagen. Am 4. Februar 2011 wurde eine Anlage bei einem Brand beschädigt.[5]

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schützenfest, am letzten Wochenende im Mai
  • Sommerfest; Stiefelparty, am 4. Wochenende im Juli

Bräuche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine und Verbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Traktoren bei einem Landmaschinenhändler in Steimke

Steimke ist landwirtschaftlich geprägt. Die Poststelle Steimke wurde geschlossen, in Steimke steht heute nur noch ein Postbriefkasten zur Verfügung.

Auch die Gaststätte Max Dolezych, der auch das Gemischtwarengeschäft angeschlossen war, wurde geschlossen. Einkaufsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs und Gastronomie sind in Steimke nicht mehr vorhanden.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Kindern steht ein Spielplatz zur Verfügung.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schule wurde 1964 geschlossen, eine Kindertagesstätte ist in Steimke nicht vorhanden.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortseingang mit Kreisstraße 12

Durch Steimke verläuft die Kreisstraße 12, die in der Ortslage von Steimke die Bezeichnung Rosenstraße trägt. Im Norden führt die Kreisstraße 12 bis nach Schweimke und im Süden endet sie nahe dem Ortseingang von Hankensbüttel an Kreisstraße 11, die von Wierstorf kommend bis zur Bundesstraße 244 in Hankensbüttel verläuft. Die Kreisstraße 13, in der Ortslage von Steimke als Wohlweg bezeichnet, beginnt in Schweimke und verläuft in nordwestlicher Richtung über Wettendorf und Bottendorf bis nach Schweimke.

Linienbusse fahren von Steimke bis nach Hankensbüttel und Schweimke.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arbeitskreis „Dorfbuch“: 800 Jahre Steimke – Ein Dorfbuch. Steimke 1996

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Steimke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. Himmelmann, Gerhard: Das Stift St. Cyriacus zu Braunschweig 1196/97 und die Ersterwähnung von Ortschaften im Landkreis Gifhorn 1996, Landkreis Gifhorn 1996, ISBN 978-3-929632-28-6.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 227.
  3. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. gemeindeverzeichnis.de, abgerufen am 11. Mai 2023.
  4. Michael Rademacher: Die Gemeinden des Landkreises Gifhorn. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 11. Mai 2023.
  5. https://www.az-online.de/isenhagener-land/wittingen/steimke-windrad-brennt-1110908.html