Steinbach (Swist)

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Steinbach
Die Abschnitte im Unterlauf heißen[1]:
  • Ohrbach (auch Orbach)
  • Jungbach
Die Steinbach unterhalb der Steinbachtalsperre, ca. 4 Wochen nach der Hochwasserkatastrophe

Die Steinbach unterhalb der Steinbachtalsperre, ca. 4 Wochen nach der Hochwasserkatastrophe

Daten
Gewässerkennzahl DE: 27426
Lage Osteifel
  • Münstereifeler Wald und Nordöstlicher Eifelfuß
    • Münstereifeler Wald (Flamersheimer Wald)
  • Mechernicher Voreifel
    • Antweiler Senke

Niederrheinische Bucht


Deutschland

Flusssystem Rhein
Abfluss über Swist → Erft → Rhein → Nordsee
Quelle an der L 498 zwischen Rodert und Scheuren
50° 33′ 17″ N, 6° 51′ 21″ O
Quellhöhe ca. 392 m ü. NHN[2]
Mündung bei LützermielKoordinaten: 50° 40′ 52″ N, 6° 55′ 26″ O
50° 40′ 52″ N, 6° 55′ 26″ O
Mündungshöhe ca. 140 m ü. NHN[2]
Höhenunterschied ca. 252 m
Sohlgefälle ca. 12 ‰
Länge 20,5 km[1]
Einzugsgebiet 48,227 km²[1]
Abfluss[3]
AEo: 48,227 km²
an der Mündung
MNQ
MQ
Mq
14,47 l/s
145,24 l/s
3 l/(s km²)
Mittelstädte Euskirchen
Kleinstädte Bad Münstereifel
Gemeinden Swisttal
Mündung des Steinbachs, dort Jungbach genannt, in die Swist

Mündung des Steinbachs, dort Jungbach genannt, in die Swist

Der Steinbach (im Unterlauf Ohrbach bzw. Jungbach) ist ein 20,5 km langer, orographisch linker Nebenfluss der Swist in den beiden nordrhein-westfälischen Kreisen Euskirchen und Rhein-Sieg. Er ist an seinen Ober- und Mittellauf ein grobmaterialreicher, silikatischer Mittelgebirgsbach und am Unterlauf ein kiesgeprägter Tieflandbach.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Steinbach entspringt nördlich der Landesstraße 498 (Ahrstraße) unterhalb der Wasserscheide zwischen Ahr und Erft auf einer Höhe von 392 m ü. NHN im Ahrgebirge. Die Quelle befindet sich auf dem Gebiet von Bad Münstereifel zwischen den Ortschaften Rodert und Scheuren.

Die Steinbachtalsperre

Der Bach fließt zunächst in nordöstlicher Richtung, mit Aufnahme des Zuflusses Lehmsiefen von rechts ändert sich seine Fließrichtung nach Nordwesten. Bei Arloff wird er zur Steinbachtalsperre gestaut. Wieder in nordöstliche Richtung fließend, nimmt er bei Schweinheim von rechts den Hauptzufluss Sürstbach auf, in den auch die Madbachtalsperre entwässert.

Während er von nun an mit dem Namen Ohrbach überwiegend in nördliche Richtung läuft, verlässt der Steinbach den Kreis Euskirchen und passiert im Rhein-Sieg-Kreis die Ortschaften Odendorf, Essig, Ludendorf und Miel.

Bei Miel unterquert der Bach die A 61, heißt ab hier Jungbach und mündet bei Lützermiel auf 140 m ü. NHN von links in den Erft-Zufluss Swist.

Auf seinem 20,5 km langen Weg erfährt der Bach ein Gefälle von 252 Metern, was einem mittleren Sohlgefälle von 12 ‰ entspricht.

Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das rund 48 km² große Einzugsgebiet des Steinbachs erstreckt sich vom Münstereifeler Wald und dem Nordöstlichen Eifelfuß über die Mechernicher Voreifel bis zur Zülpicher Börde und wird durch ihn über die Swist, die Erft und den Rhein in die Nordsee entwässert.

Es grenzt

Der südliche Bereich des Einzugsgebiets ist überwiegend bewaldet und im nördlichen dominieren landwirtschaftliche Nutzflächen.

Hydrologischer Hauptstrang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinbach und Sürstbach im Vergleich

Name Länge [km][Z 1] EZG [km²][Z 1] MQ [l/s][Z 1]
Sürstbach 07,3 17,33 59,29
Steinbach[Z 2] 10,9 16,48 56,12

Anmerkungen zur Tabelle

  1. a b c Fachinformationssystem ELWAS des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW (Hinweise)
  2. Bis zur Mündung des Sürstbachs

Der Sürstbach ist zwar kürzer, hat aber das größere Einzugsgebiet und auch den größeren mittleren Abfluss (MQ). Er liegt somit auf dem hydrologischen Hauptstrang im Flusssystem Steinbach.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der größte Zufluss des Steinbachs ist mit einer Länge von 7,3 km der von rechts kommende Sürstbach. Der längste Bach auf der linken Seite ist der Hüllochssiefen mit 3,1 km.

Zuflüsse des Steinbachs[1][3]
Stat.
in km
Name GKZ[Z 1] Lage Länge
in km
EZG
in km²
MQ
in l/s
Mündungs­höhe
in m ü. NHN
Bemerkungen
019,20 Lehmsiefen 27426-112 rechts 001,4680 0000,4440 0001,9400 34500000
018,90 N.N. 27426-114 links0 001,3670 0000,3790 0001,6600 34200000
018,30 Bornsiefen 27426-12 links0 002,0690 0000,9210 0003,9800 33800000
017,90 Bockessiefen 27426-132 rechts 001,1980 0000,5220 0001,9400 33100000
016,50 Hüllochssiefen 27426-14 links0 003,1220 0001,7840 0007,5300 32100000
016,10 Loehnissiefen[Z 2] 27426-15? rechts 000,8000   30500000
015,40 Rauschsiefen 27426-16 links0 002,5170 0001,5330 0005,4900 29600000
015,10 Gehlensiefen 27426-18 links0 001,2790 0000,7840 0002,3500 29200000
013,30 Treuenbach 27426-2 rechts 002,8290 0002,0300 0005,7700 28000000 Mündet in die Steinbachtalsperre
009,70 Sürstbach 27426-4 rechts 007,3150 0017,3400 0059,2900 21500000 Auch Schiefelsbach genannt
006,50 N.N. 27426-412 rechts 000,9070   20400000
007,60 Römerbach 27426-92 rechts 000,9110 0001,3650 0002,2700 19300000
000,70 Bächelchen 27426-94 rechts 003,0380 0005,0460 0008,4600 14300000
000,00 Steinbach[Z 3] 27426 020,5000 0048,2300 0145,2400 14000000 Mündet in die Swist

Anmerkungen zur Tabelle

  1. Gewässerkennzahl, in Deutschland die amtliche Fließgewässerkennziffer mit zur besseren Lesbarkeit eingefügtem Trenner hinter dem Präfix, das einheitlich für den allen gemeinsamen Vorfluter Steinbach steht.
  2. Eigenmessung der Länge auf ELWAS
  3. Die Daten des Steinbachs zum Vergleich

Steinbachtalsperre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Steinbachtalsperre ist eine Talsperre auf dem Gebiet der Stadt Euskirchen südlich des Stadtteiles Kirchheim in der Eifel zur Wassergewinnung und ein Naherholungsgebiet.

Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Steinbach durchfließt zwischen der Staumauer bei Kirchheim und Ludendorf drei Naturschutzgebiete

  • Unteres Steinbachtal[4]
  • Ohrbach, Steinbach und Sürstbach[5]
  • Ohrbach/Jungbach[6]

Allen dreien gemeinsam ist das Ziel: „Schutz und Erhalt von naturnahen reich strukturierten Bachauenbereichen.“ Besonders im mündungsnahen Gebiet (Swisttal) ist ein Ziel: „Schutz und Erhalt eines Baches mit bachbegleitendem Gehölzsaum und örtlich kleinflächigen Röhrichten und Uferstaudenfluren als lokal bedeutendes Verbindungsbiotop in einer ansonsten ausgeräumten, intensiv genutzten Agrarlandschaft der Börde.“

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Steinbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2010 (XLS; 4,67 MB)(Hinweise)
  2. a b Deutsche Grundkarte 1:5000
  3. a b c Fachinformationssystem ELWAS des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW (Hinweise)
  4. Naturschutzgebiet „Unteres Steinbachtal“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 18. März 2023.
  5. Naturschutzgebiet „Ohrbach, Steinbach und Sürstbach“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 18. März 2023.
  6. Naturschutzgebiet „Ohrbach/Jungbach“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 18. März 2023.