Glasmesserfische

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Glasmesserfische

Eigenmannia sp.

Systematik
Überkohorte: Clupeocephala
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
Otophysa
Ordnung: Neuwelt-Messerfische (Gymnotiformes)
Familie: Glasmesserfische
Wissenschaftlicher Name
Sternopygidae
Cope, 1871

Die Glasmesserfische (Sternopygidae) sind eine Fischfamilie aus der Ordnung der Neuwelt-Messerfische (Gymnotiformes). Die Fische leben im nördlichen und zentralen Südamerika, südlich bis zum Río de la Plata, und im Río Tuira in Panama. Die kleinste Art Eigenmannia vicentespelaea lebt in Höhlen im Flussgebiet des Rio São Vicente und des Rio Tocantins. Am größten ist der Artenreichtum im Gebiet des Amazonas.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Körper der Glasmesserfische ist aalartig langgestreckt, seitlich zusammengedrückt und bei vielen Arten der Gattungen Eigenmannia und Rhabdolichops transparent. Wie bei allen Messerfischen ist die Afterflosse lang ausgezogen und zum Hauptantriebsorgan geworden. Rücken-, Schwanz- und Bauchflossen fehlen. Glasmesserfische werden zwölf Zentimeter bis 1,40 Meter lang, ihre Augen sind oft größer als die ihrer Verwandten und genauso groß oder größer als der Abstand zwischen den Nasenöffnungen. Auf beiden Kiefern tragen sie mehrere Reihen kleiner, bürstenförmiger Zähne. Alle Glasmesserfische können mit umgewandelten Muskelzellen ein elektrisches Feld erzeugen, das zur Orientierung und zur Kommunikation mit Artgenossen dient.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fische sind dämmerungsaktiv und sind oft an das Leben in der Mitte und in den Tiefen der großen Flüsse angepasst. Sie stellen dort einen großen Teil der Biomasse aller Lebewesen. Alle Glasmesserfische leben carnivor von kleineren Wirbellosen. Viele Arten fressen bodenbewohnende Beutetiere oder kämmen ihre Nahrung mit ihren bürstenförmigen Zähnen von Wurzeln und Wasserpflanzen. Rhabdolichops-Arten leben von Zooplankton.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heute zählt man über 45 Arten in sieben Gattungen und zwei Unterfamilien.[1][2][3] Zu den Glasmesserfischen zählt die einzige bekannte fossile Art der Neuwelt-Messerfische, Humboldtichthys kirschbaumi, aus dem oberen Miozän von Bolivien.

Unbestimmter Glasmesserfisch
Grüner Messerfisch (Eigenmannia virescens)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. 4. Auflage. John Wiley & Sons, New York NY 2006, ISBN 0-471-25031-7.
  • James S. Albert: Family Sternopygidae (Glass Knifefishes, Rattail Knifefishes). In: Roberto E. Reis, Sven O. Kullander, Carl J. Ferraris: Check list of the freshwater fishes of South and Central America. EDIPURCS, Porto Alegre 2003, ISBN 85-7430-361-5, S. 487–491, online.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Glasmesserfische auf Fishbase.org (englisch)
  2. Peixoto, L.A.W., Dutra, G.M. & Wosiacki, W.B. (2015): The Electric Glass Knifefishes of the Eigenmannia trilineata species-group (Gymnotiformes: Sternopygidae): monophyly and description of seven new species. Zoological Journal of the Linnean Society, 175, 384–414.
  3. a b c Dutra, G.M., Peixoto, L.A.W, Abrahão, V.P., Wosiacki, W.B., Menezes, N.A. & Santana, C.D. 2021. Morphology-based phylogeny of Eigenmanniinae Mago-Leccia, 1978 (Teleostei: Gymnotiformes: Sternopygidae), with a new classification. Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research, 23. Oktober 2021. DOI:10.1111/jzs.12535

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Glasmesserfische (Sternopygidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien