Storoschewoi

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Storoschewoi
Ein baugleiches Schiff
Ein baugleiches Schiff
Schiffsdaten
Flagge Sowjetunion Sowjetunion
Russland Russland
Schiffstyp Fregatte
Klasse Projekt 1135
Bauwerft Werft 820, Kaliningrad
Kiellegung 20. Juli 1972
Stapellauf 21. März 1973
Indienststellung 30. Dezember 1973
Außerdienststellung 2002
Verbleib abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 123 m (Lüa)
Breite 14,2 m
Tiefgang (max.) 4,51 m
Verdrängung Leer: 3.200 t
Einsatz: 3.550 t
 
Besatzung 194 Mann
Maschinenanlage
Maschine COGAG
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat M8K: 2 × 36.000 PS (26.478 kW)

M62: 2 × 12.000 PS (8.826 kW)

Höchst­geschwindigkeit 32 kn (59 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

Die Storoschewoi (russisch Сторожевой) war eine Fregatte des Projekts 1135 der Sowjetischen Marine. Sie war Teil der Baltischen Flotte.[1]

Meuterei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Fregatte brach am 9. November 1975 eine Meuterei aus. Anführer war der Politoffizier Waleri Sablin, der nach dem Kapitän der ranghöchste Offizier an Bord war. Nach einer Vorführung des Films Panzerkreuzer Potemkin hatte Sablin den Kapitän eingeschlossen und in einer Ansprache an die Besatzung das Abweichen der Kommunistischen Partei von Idealen Lenins angeprangert. Er stellte seinen Plan vor, das Schiff mit Freiwilligen zu übernehmen und von Riga nach Leningrad zu laufen, um sich dort über die Medien an die Parteiführung und die Bevölkerung zu wenden. Die Marineführung fürchtete jedoch eine Flucht der Besatzung nach Schweden und stellte Jak-28-Bomber und verfügbare Kriegsschiffe zu Kampfgruppen zusammen, um die auslaufende Storoschewoi aufzuhalten und notfalls zu versenken.[2][3] Verfolgt von den eigenen Streitkräften, gab Sablin schließlich das Unterfangen auf.[4][5] Er wurde verhaftet, von einem Militärgericht zum Tode verurteilt und am 3. August 1976 hingerichtet.[5]

Außerdienststellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff blieb noch bis 2002 im Dienst und ist inzwischen verschrottet.[6]

Fiktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elemente der Meuterei auf der Storoschewoi inspirierten Tom Clancy bei der Verfassung seines Romans Jagd auf Roter Oktober.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Project 1135 Burevestnik Krivak class Frigate. fas.org, abgerufen am 18. September 2008 (englisch, dort: Storozhevoi).
  2. Вооруженный мятеж на Балтфлоте - auf nvo.ng.ru gesichtet am 6. Januar 2012
  3. Gescheiterte Revolution - auf segodnya.ua gesichtet am 6. Januar 2012
  4. Schiff des Grauens. In: Der Spiegel. Nr. 3, 1997 (online).
  5. a b How Much Obedience Does an Officer Need? cgsc.edu, archiviert vom Original am 7. November 2010; abgerufen am 18. September 2008 (englisch).
  6. Warships. worldwarships.com, archiviert vom Original am 7. Oktober 2008; abgerufen am 18. September 2008 (englisch).
  7. One of Their Subs Is Missing. time.com, abgerufen am 18. September 2008 (englisch).