Bahnstrecke Odense–Svendborg

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Odense–Svendborg
Desiro-Triebzug in Fruens Bøge
Desiro-Triebzug in Fruens Bøge
Streckennummer:21
Streckenlänge:48,2 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h
Bahnstrecke Nyborg–Fredericia von Nyborg
Bahnstrecke Odense–Kerteminde–Martofte von Martofte
Hafenanschluss
Dänisches Eisenbahnmuseum
0,0 Odense ab 1914
Odense bis 1914
Odense Syd (1876–1954)
Bahnstrecke Odense–Middelfart nach Middelfart
Bahnstrecke Odense–Bogense nach Bogense
Bahnstrecke Nyborg–Fredericia nach Fredericia
3,8 Odense Sygehus
5,3 Fruens Bøge
Odense Å
Anschluss Papierfabrik
Anschluss Papierfabrik
Bahnstrecke Odense–Nørre Broby–Faaborg nach Faaborg
6,9 Hjallese
Lindved (1934–1955)
11,0 Højby
14,9 Årslev
17,4 Pederstrup
Bahnstrecke Ringe–Nyborg von Nyborg
22,4 Ringe
Bahnstrecke Ringe–Faaborg nach Faaborg
27,1 Rudme
30,2 Kværndrup
35,6 Stenstrup
37,0 Stenstrup Syd
39 Kirkeby (1881–1969)
43 Sørup (1876–1965)
45,7 Svendborg Vest
Bahnstrecke Svendborg–Faaborg von Faaborg
48,2 Svendborg DSB / Svendborg N
Trajekt von Ærøskøbing und Rudkøbing
Bahnstrecke Svendborg–Nyborg nach Nyborg

Quellen: [1]

Die Bahnstrecke Odense–Svendborg ist eine Eisenbahnstrecke auf der dänischen Insel Fünen. Sie führt von Odense nach Svendborg und wurde von der privaten Svendborgbanen erbaut.

Svendborgbanen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Strecken im Stadtplan von 1899

Als erste private Eisenbahn auf der Insel Fünen und als erste Abzweigung von der staatlichen Bahnstrecke Nyborg–Strib wurde die Bahnstrecke Odense–Svendborg der privaten Svendborgbanen am 12. Juli 1876 eröffnet. Die Rechtsgrundlage für den Bau wurde mit einem Gesetz am 23. Mai 1873 geschaffen und die Konzession am 20. Mai 1874 erteilt. Diese Konzession wurde an die Det Sydfyenske Jernbaneselskab (SFJ) übertragen, die am 28. Mai 1874 in Ringe gegründet wurde.

Der Grund, dass diese Strecke privat errichtet wurde, war, dass die damalige Regierung glaubte, dass der Staat nur die Hauptstrecken des Landes bauen sollte. Die Nebenstrecken sollten von privaten Interessenten mit staatlicher Hilfe errichtet werden.

Der SFJ wurde der Auftrag zum Bau der Strecke übertragen, die bis zum 1. April 1949 die Betriebsführung übernahm. Seit diesem Zeitpunkt wurde die Strecke von Danske Statsbaner (DSB) betrieben.

Ab dem 13. Dezember 2020 übernahm Arriva Danmark, eine Tochter der Deutschen Bahn AG, den Regionalverkehr auf der Strecke. Der Vertrag läuft bis 2028, mit der Option einer Verlängerung um zwei Jahre.[2]

Wichtige Bahnhöfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Fruens Bøge

An der Strecke liegen oder lagen folgende wichtige Bahnhöfe:

Technische Verbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2003 wurden an der Strecke zahlreiche technische Verbesserungen vorgenommen:

  • Vom 12. Mai bis 9. Juni 2003 wurden die technischen Anlagen erweitert, Gleise und Schwellen ausgetauscht und einzelne Bahnübergänge geschlossen. Bei einigen Stationen wurden die Bahnsteige verlängert oder verändert. In Odense wurde ein Gleis zwischen dem Busbahnhof und dem bestehenden Bahnsteig zum Gleis 7.[3] Während dieser Zeit wurden die Züge durch einen Schienenersatzverkehr ersetzt.
  • Vom 11. August bis 7. September 2003[4] wurden zwischen Stenstrup und Årslev 25 km Schienen und 20.000 Schwellen neu verlegt. Dabei wurden 15.000 m³ Schotter gereinigt.[5][6] Während dieser Zeit wurden die Züge durch Busse ersetzt. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurden die Bahnhofsgebäude in Hjallese, Højby, Pederstrup, Rudme und Stenstrup abgerissen und die Bahnsteigbereiche modernisiert.
  • Im Januar 2004 konnten die Züge auf der Strecke zwischen Odense und Svendborg kostenlos benutzt werden, um die vielen Annullierungen und Verspätungen des Vorjahres auszugleichen. DSB hatte im Vorfeld zwölf Siemens-Desiro-Einheiten angemietet, um die seit 1980 auf der Strecke verkehrenden MR-MRD-Züge zu ersetzen. Mit diesen MQ-Zügen konnte die Geschwindigkeit auf der Strecke von 100 auf 120 km/h erhöht werden.[3] Ferner konnte dadurch ein Halbstundentakt in beiden Richtungen zwischen Odense und Svendborg und ein Stundentakt in beiden Richtungen zwischen Odense und Ringe eingeführt werden.
  • 2005 wurden die Signalanlagen an der Strecke überholt oder erneuert sowie die Schienen geschliffen.[7][8]
  • Während der Vorbereitungen für die Renovierung der Strecke und Umbauarbeiten im Bahnhof Svendborg wurden im Mai 2007 weitere Reste eines bereits bekannten mittelalterlichen katholischen Klosters im Gleisbereich freigelegt, so dass zwischen Svendborg und Svendborg Vest einen Monat lang Schienenersatzverkehr durchgeführt wurde.[9][10] Danach fuhren die Züge von einem provisorischen Bahnsteig in Svendborg ab. Die archäologischen Untersuchungen dauerten bis zum 28. Januar 2008.[11]
  • Vom 30. Mai bis 9. August 2009 wurden die beiden verbliebenen Streckenteile Svendborg–Stenstrup und Årslev–Odense, insgesamt 27 km, erneuert. Die Schwellen und die Schienen wurden ersetzt. Zusätzlich wurden dreizehn Brücken auf der gesamten Strecke überholt, neun Bahnübergänge modernisiert und zwei Weichen ersetzt.[12] Während der Bauarbeiten war die Strecke bis zu den Sommerschulferien zwischen Svendborg und Ringe und die gesamte Strecke während der Schulferien gesperrt. Die Beförderung der Fahrgäste erfolgte im Schienenersatzverkehr.
  • Seit mehreren Jahren führen Ausfälle bei den Signalsystemen der Strecke zu Zugausfällen. Die seit 2016 geplanten Verbesserungen werden jedoch voraussichtlich erst zwischen 2024 und 2026 durchgeführt.[13]

Stillgelegte Stationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Odense Syd (1876–1954)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ehemalige Bahnhof der Sydfyenske Jernbane, Odense Syd, vom Vestre Stationsvej aus gesehen

Odense Syd (auch Odense Sydbanegård, Odense S. Odense SFJ) am Vestre Stationsvej 5 war der Bahnhof der Svendborgbane von der Eröffnung bis zum 22. Mai 1954. Ab diesem Zeitpunkt führt die Strecke in den Odense hovedbanegård (deutsch Odense Hauptbahnhof) am Østre Stationsvej. Das alte Bahnhofsgebäude wurde am 8. Dezember 1954 als Busbahnhof eröffnet.[14], dessen Zufahrt am 28. Mai 1978 auf die andere Seite der Bahnstrecke in die Dannebrogsgade verlegt wurde. Das Gebäude wird nun von der Verwaltung der Fyns Almennyttige Boligselskab (deutsch Fünens gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft) verwendet. Das zweistöckige Gebäude wurde von H.A.W. Haugsted im Renaissance-Stil 1876 für die Eröffnung der Bahnstrecke erbaut. 1911 wurde es um die von J. Vilhelm Petersen entworfenen Seitenflügel ergänzt.[15]

Lindved (1934–1955)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Haltestelle Lindved lag in der Ortschaft Lindved zwischen Hjallese und Hoejby. Die Station bestand in der Zeit vom 15. Mai 1934 bis 21. Mai 1955 und war auf Wunsch der Anwohner eingerichtet worden.

Kirkeby (1881–1969)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kosten für die Errichtung der Station Kirkeby bei Kirkeby Hede (nunmehr Kirkebyskoven), die etwa 1,5 km vom Ort Kirkeby entfernt lag, wurde von Kammerherrn Otto Ditlev Baron Rosenørn-Lehn, Außenminister in der Regierung Estrup, organisiert, da das Gut Hvidkilde einen Verladeplatz für Holzerzeugnisse wollte. Die Station wurde am 24. August 1881 eröffnet. 1907 wurde das Bahnhofsgebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Am 29. Juni 1965 wurde das Gebäude dieser Station geschlossen und ab dem 1. Juni 1969 hielten keine Züge mehr an diesem Bahnhof.

Sørup (1876–1965)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sørup Billetsalgsted (deutsch Sørup Fahrkartenverkaufsstelle) lag zwischen Kirkeby und Svendborg und wurde mit der Eröffnung der Strecke in Betrieb genommen. Der letzte Zug hielt an dieser Station am 29. Mai 1965.

Aktueller Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tagsüber verkehren auf der Strecke zwischen Odense und Svendborg zwei Züge (in den Abendstunden nur einer) pro Stunde in jeder Richtung, die nicht an allen Stationen halten. Zwischen Odense und Ringe verkehren sowohl tagsüber als auch abends ein Zug pro Stunde in jeder Richtung, der an allen Stationen hält.

Gemäß einer Ausschreibung des Transport-, Bygnings- og Boligministeriet (deutsch Ministeriums für Verkehr, Bau und Wohnungswesen) für die Durchführung des Regionalverkehrs in Dänemark durch private Anbieter wurde ab Dezember 2020 die Vergabe der Zugleistungen zwischen Odense und Svendborg per Vertrag über acht Jahre festgeschrieben.[16]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Svendborgbanen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. TIB-S – Strækningsoversigter. (PDF) Banedanmark, 30. März 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. März 2019; abgerufen am 30. März 2019 (dänisch, nur als Download).
  2. Mie Flyttov: Nu styrer Arriva Svendborgbanen. In: tv2fyn.dk. 13. Dezember 2020, abgerufen am 13. Mai 2021 (dänisch).
  3. a b Busser baner vejen for hurtigere tog. fyens.dk, abgerufen am 5. Oktober 2015 (dänisch).
  4. Fem ugers togstop på Svendborg-banen. fyens.dk, abgerufen am 5. Oktober 2015 (dänisch).
  5. Togene vender tilbage på Svendborgbanen. Banedanmark, 9. September 2003, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 2. April 2018 (dänisch).
  6. På søndag atter tog til Svendborg. fyens.dk, abgerufen am 5. Oktober 2015 (dänisch).
  7. Svendborgbanen højt prioriteret. fyens.dk, abgerufen am 5. Oktober 2015 (dänisch).
  8. Nedsat hastighed og færre tog på Svendborgbanen. Banedanmark, 22. Juni 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. März 2016; abgerufen am 2. April 2018 (dänisch).
  9. Udgravning af kloster på Svendborg Station i gang. Banedanmark, 13. Juni 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 2. April 2018 (dänisch).
  10. Banedanmark renoverer spor og overkørsel i Svendborg. Banedanmark, 9. Mai 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 2. April 2018 (dänisch).
  11. Banedanmark genåbner Svendborg Station. Banedanmark, 9. September 2003, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 2. April 2018 (dänisch).
  12. Stort sporarbejde mellem Svendborg og Odense. Banedanmark, 14. Mai 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. März 2016; abgerufen am 2. April 2018 (dänisch).
  13. Sune Jørgensen: Signalarbejde flere år forsinket: - Stærkt kritisabelt og fuldstændig utilfredsstillende. In: tv2fyn.dk. 28. August 2020, abgerufen am 13. Mai 2021 (dänisch).
  14. Ny rutebilstation. In: mitfyn.dk. Dezember 1954, abgerufen am 1. Oktober 2015.
  15. Henrik Harnow: Industribyen Odense: en nutidig fotografisk vandring i industriens Odense 1830–1945. Odense Bys Museer, Odense 2001, ISBN 87-7838-577-6.
  16. Flere togstrækninger kommer i udbud. Transport-, Bygnings- og Boligministeriet, 9. Juni 2017, abgerufen am 8. Oktober 2022 (dänisch).