TSG Neustrelitz
TSG Neustrelitz | |||
Basisdaten | |||
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Name | Turn- und Sportgemeinschaft Neustrelitz e. V. | ||
Sitz | Neustrelitz, Mecklenburg-Vorpommern | ||
Gründung | 1949 | ||
Präsident | Hauke Runge | ||
Website | www.tsg-neustrelitz.de | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Achim Hollerieth | ||
Spielstätte | Parkstadion | ||
Plätze | 7000 | ||
Liga | Regionalliga Nordost | ||
2016/17 | 18. Platz | ||
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Die TSG Neustrelitz ist ein Sportverein mit den Abteilungen Fußball, Schach und Gymnastik aus Neustrelitz im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Er hatte 2008 rund 400 Mitglieder. Dem Verein stehen die städtischen Sportstätten zur Verfügung, wie das 7000 Zuschauer fassende Parkstadion. Die TSG war Meister der Saison 2013/14 in der Fußball-Regionalliga Nordost und ist nach Hansa Rostock der höchstklassige Verein des Landesverbandes.[1]
Vereinsentwicklung
Die Neustrelitzer Turn- und Sportgemeinschaft hat ihre Anfänge in der Sportgemeinschaft Corso Viktoria Neustrelitz, die 1931 durch den Zusammenschluss der Vereine Viktoria und Corso entstand. Neben Fußball bot der Verein weitere Sportarten an. Er wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von der sowjetischen Besatzungsmacht verboten und Ende 1945 aufgelöst.
Zur Weiterführung des Sportbetriebs wurde die Gründung einer lose organisierten Sportgemeinschaft gestattet, die zunächst auf eng begrenzter lokaler Ebene in verschiedenen Sportarten Wettkämpfe veranstalten konnte. Nachdem ab 1948 das ostdeutsche Sportwesen in Betriebssportgemeinschaften (BSG) neu organisiert wurde, gründeten die Neustrelitzer Handelsbetriebe um 1950 durch Übernahme der bisherigen SG die BSG Konsum Neustrelitz. Sie bot ein weites Spektrum von Sportarten an, von denen die Fußballsektion DDR-weit auf sich aufmerksamen machen konnte. Nach der Gründung der zentralen Sportvereinigung Empor für den Bereich Handel und Versorgung 1951 erhielt die BSG den Namen Empor Neustrelitz. 1971 übernahm der Betrieb Maschinelles Rechnen die Trägerschaft der BSG, die daraufhin als BSG MR Neustrelitz auftrat. 1975 übernahmen weitere Betriebe die Trägerschaft, und aus der Betriebssportgemeinschaft wurde die Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) Neustrelitz.
Als nach den wirtschaftlichen Veränderungen aufgrund der politischen Wende von 1989 das System der bisherigen Sportträgerschaft nicht mehr weitergeführt werden konnte, nahm die TSG 1990 den Status eines eingetragenen Vereins an, der hauptsächlich durch Sponsoring und öffentliche Förderung unterhalten wird.
Entwicklung des Fußballsports
DDR-Fußball
Obwohl bereits 1919 ein Fußballclub in Neustrelitz bestand, kam der Fußball in der Stadt bis in die 1950er Jahre nie über lokale Bedeutung hinaus. Als 1952 die drittklassige Bezirksliga Neubrandenburg gegründet wurde, gehörte die BSG Empor Neustrelitz zu den zehn Gründungsgemeinschaften. Bis 1957 belegten die Neustrelitzer mehr oder weniger gute Mittelfeldplätze. Als 1958 die inzwischen viertklassige Bezirksliga in zwei Gruppen aufgeteilt wurde, errang die BSG Empor den Staffelsieg in ihrer Gruppe, gewann in drei Endspielen gegen Lok Anklam die Bezirksmeisterschaft und qualifizierte sich damit für die II. DDR-Liga. Dort konnten sich die Mecklenburger jedoch nur eine Saison lang halten und spielten ab 1960 wieder in der Bezirksliga. 1963 gewann Neustrelitz das Endspiel um die Bezirksmeisterschaft mit einem 5:0-Sieg über die ASG Vorwärts Löcknitz und gewann auch die Aufstiegsrunde zur DDR-Liga. Anschließend wurde Empor Neustrelitz der Bezirksmeistertitel wieder aberkannt und die Mannschaft verblieb in der Bezirksliga. Ein Jahr später erkämpfte sich Empor die Bezirksmeisterschaft regulär mit 1:1 und 6:1 gegen Lok Anklam und gewann anschließend die Aufstiegsrunde zur zweitklassigen DDR-Liga. Obwohl mit dem späteren Oberligaspieler Joachim Ernst, dem vom Oberligaaufsteiger SC Neubrandenburg gekommenen Guineaer Souleymane Cheref und dem sowjetischen Gastspieler Genadij Petrow antretend, konnte sich Empor Neustrelitz nicht in der DDR-Liga halten, und stieg nach einem Jahr wieder in die Bezirksliga ab. Trotz weiterer zwei Bezirksmeisterschaften 1967 und 1968 verblieben die Neustrelitzer bis 1976 in der Bezirksliga. Erst im Sommer 1976 gelang der BSG MR Neustrelitz nach der fünften Bezirksmeisterschaft der erneute und nunmehr direkte Aufstieg in die DDR-Liga. Doch auch im zweiten Anlauf reichte es nicht für den Klassenerhalt. Anschließend pendelte die TSG Neustrelitz bis 1982 zwischen Bezirks- und DDR-Liga, ehe die Mannschaft 1982 endgültig für den Rest des DDR-Fußballspielbetriebes in die Bezirksliga abstieg. In ihren DDR-Liga-Jahren 1978/79, 1979/80 und 1981/82 erregte die TSG Neustrelitz, deren Spielstätte damals „Stadion der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“ hieß, Aufsehen mit ihren zahlreichen sowjetischen Gastspielern, Soldaten der in Neustrelitz stationierten sowjetischen Garnison. Die letzte DDR-Bezirksligasaison beendete die TSG Neustrelitz auf Rang drei.
Im Wettbewerb um den DDR-Fußballpokal spielten die Neustrelitzer BSG’n 13-mal mit. Am weitesten kam die BSG Empor 1963/64, als sie bis in das Achtelfinale vorstieß. Dort unterlagen die Neustrelitzer dem DDR-Meister SC Motor Jena im eigenen Stadion nur knapp mit 1:2.
Fußball ab 1991
1991 stieg die TSG Neustrelitz in die damals viertklassige Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern auf. Nach dem Abstieg musste 1995/96 in der Landesliga gespielt werden. Danach gelang der TSG der Durchmarsch über die Verbandsliga in die nun viertklassige Oberliga Nordost. Dort konnte sich die Mannschaft bis zum Jahr 2000 halten. 2002 gelang die Rückkehr in die Oberliga, seit 2008 fünfte Liga. 2012 stieg die TSG in die neue Regionalliga Nordost auf.
In den Jahren 2007, 2008 und 2013 gewann die TSG Neustrelitz den Mecklenburg-Vorpommern-Pokal und qualifizierte sich damit für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals. Dort unterlag man 2007 dem Karlsruher SC mit 0:2 nach Verlängerung, 2008 dem TSV 1860 München mit 0:2 sowie 2013 dem Bundesligisten SC Freiburg ebenfalls mit 0:2 nach Verlängerung.
In der Regionalliga Nordost spielte die TSG in der Saison 2013/14 derart erfolgreich, dass der Verein bereits nach dem 28. Spieltag als Meister feststand. Damit durfte die TSG Neustrelitz an der Aufstiegsrunde zur 3. Liga teilnehmen.[2] Dort traf die Mannschaft auf die zweite Mannschaft des 1. FSV Mainz 05, die den zweiten Startplatz für die Regionalliga Südwest wahrnahm, nachdem der SC Freiburg mit seiner zweiten Mannschaft schon im Voraus auf eine mögliche Teilnahme an den Relegationsspielen verzichtet hatte.[3] Hin- und Rückspiel gingen jedoch verloren (0:2, 1:3), so dass der Aufstieg verpasst wurde.
In den beiden Folgejahren beendete die TSG Neustrelitz die Saison jeweils auf dem 8. Platz, wobei sich das Team durch seine Heimstärke ausgezeichnet hat. Die Saison 2016/17 beendeten sie auf den 18. und damit letzten Platz. Obwohl sie sportlich abgestiegen sind, verbleibt die TSG in der Regionalliga, da sich mit der zweiten Mannschaft von RB Leipzig und dem FC Schönberg 95 zwei Mannschaften aus der Regionalliga Nordost zurückzogen.
Erfolge
- 9 × Bezirksmeister Neubrandenburg
- 2 × Landesmeister Mecklenburg-Vorpommern (1997, 2002)
- 3 × Mecklenburg-Vorpommern-Pokal (2007, 2008, 2013)
Bilanz seit 1991/92
Saison | Liga | Ebene | Platz | Tore | Punkte |
1991/92 | Landesliga Mecklenburg-Vorpommern | 4 | 3. | 59:33 | 38:22 |
1992/93 | Landesliga Mecklenburg-Vorpommern | 4 | 10. | 52:62 | 31:33 |
1993/94 | Landesliga Mecklenburg-Vorpommern | 4 | 13. | 49:56 | 24:36 |
1994/95 | Landesliga Mecklenburg-Vorpommern | 5 | 14. | 42:68 | 20:40 |
1995/96 | Landesliga Mecklenburg-Vorpommern Ost | 6 | 1. | 79:8 | 74 |
1996/97 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern | 5 | 1. | 103:28 | 75 |
1997/98 | Oberliga Nordost Nord | 4 | 11. | 44:62 | 34 |
1998/99 | Oberliga Nordost Nord | 4 | 14. | 37:62 | 31 |
1999/2000 | Oberliga Nordost Nord | 4 | 16. | 28:80 | 13 |
2000/01 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern | 5 | 3. | 80:38 | 60 |
2001/02 | Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern | 5 | 1. | 77:24 | 72 |
2002/03 | Oberliga Nordost Nord | 4 | 13. | 44:67 | 42 |
2003/04 | Oberliga Nordost Nord | 4 | 10. | 41:50 | 43 |
2004/05 | Oberliga Nordost Nord | 4 | 13. | 30:51 | 32 |
2005/06 | Oberliga Nordost Nord | 4 | 14. | 34:52 | 30 |
2006/07 | Oberliga Nordost Nord | 4 | 13. | 25:30 | 33 |
2007/08 | Oberliga Nordost Nord | 4 | 10. | 40:47 | 30 |
2008/09 | Oberliga Nordost Nord | 5 | 4. | 51:43 | 46 |
2009/10 | Oberliga Nordost Nord | 5 | 6. | 70:38 | 52 |
2010/11 | Oberliga Nordost Nord | 5 | 4. | 56:28 | 58 |
2011/12 | Oberliga Nordost Nord | 5 | 4. | 51:24 | 54 |
2012/13 | Regionalliga Nordost | 4 | 8. | 41:39 | 40 |
2013/14 | Regionalliga Nordost | 4 | 1. | 65:30 | 70 |
2014/15 | Regionalliga Nordost | 4 | 8. | 46:41 | 38 |
2015/16 | Regionalliga Nordost | 4 | 8. | 53:42 | 51 |
2016/17 | Regionalliga Nordost | 4 | 18. | 30:80 | 11 |
Erste Mannschaft
Aktueller Kader 2017/18
Nr. | Spieler | Nat. | Geburtsdatum | im Verein seit | letzter Verein |
Torhüter | |||||
1 | Felix Junghan | 4. September 1993 | 2017 | BSV SW Rehden | |
13 | Norman Quindt | 2. November 1996 | 2017 | SV Rödinghausen | |
21 | Patryk Kujawa | 21. Januar 1998 | 2017 | 1. FC Magdeburg U19 | |
Abwehr | |||||
3 | Deni Stoilov | 23. Februar 1994 | 2017 | SC Ritzing | |
14 | Ryota Okumora | 6. September 1992 | 2016 | FV Preussen Eberswalde | |
17 | Filip Luksik | 3. Februar 1985 | 2017 | 1. FC Saarbrücken | |
31 | Arbnor Dervishaj | 13. Oktober 1991 | 2017 | FSV Union Fürstenwalde | |
33 | Kevin Kalinowski | 22. Januar 1994 | 2017 | SC Verl | |
34 | Mark Kaiser | 6. März 1999 | 2017 | TSG Neustrelitz U19 | |
Mittelfeld | |||||
6 | David Mihajlovic | 22. Februar 1994 | 2017 | FC Hansa Rostock II | |
7 | Christian Okafor | 22. April 1994 | 2017 | SV Halstenbek-Rellingen | |
8 | Arjan Duraj | 24. September 1998 | 2017 | BFC Dynamo II | |
11 | Raul Amaro | 13. Juli 1994 | 2017 | VfB Auerbach | |
15 | Lukasz Polonowski | 21. Mai 1997 | 2017 | Wisla Pulawy | |
16 | Andrew Marveggio | 22. April 1992 | 2017 | VfB Borussia 06 Hildesheim | |
20 | Fabio Abbruzzese | 16. Juni 1996 | 2017 | Calcio Leinfelden-Echterdingen | |
23 | Alexander Lukesch | 24. Juli 1994 | 2017 | Penzliner SV | |
30 | Zvonimir Teklic | 28. Juli 1995 | 2017 | FC Eisenach | |
34 | Dennis Wissutschek | 9. September 1999 | 2017 | Chemnitzer FC U19 | |
Sturm | |||||
9 | Lincoln Assinouko | 20. Oktober 1989 | 2017 | VfL Osnabrück | |
19 | George Kelbel | 6. August 1992 | 2017 | Lüneburger SK Hansa | |
24 | Pascal Eggert | 21. Oktober 1992 | 2017 | Lüneburger SK Hansa | |
27 | Cliff Uyimwen | 30. Oktober 1997 | 2017 | TSV Steinbach |
Stand: 12. September 2017
Trainerstab 2017/18
Name | Nat. | Funktion |
Achim Hollerieth | Cheftrainer | |
Robert Gerhardt | Co-Trainer |
Zweite Mannschaft
Die TSG Neustrelitz II spielte lange Zeit in der Landesliga Mecklenburg-Vorpommern (Staffel Ost) ehe 2015 der Aufstieg in die Verbandsliga gelang. Die Verbandsliga-Saison 2015/16 beendete man auf dem 8. Tabellenplatz. Im August 2016, noch vor Beginn der Saison 2016/17, musste die Zweite Mannschaft aufgrund von Spielermangel vom Spielbetrieb abgemeldet werden.[4]
Maskottchen
Das Maskottchen der TSG Neustrelitz heißt seit Oktober 2013 „Mecki“.[5] Es handelt sich dabei um einen blauen Mecklenburger Stier.
Stadien
Die TSG Neustrelitz verfügt über drei Stadien. Das größte ist mit 7000 Plätzen (davon ca. 700 Sitzplätze) das Parkstadion. Hier finden die Spiele der ersten Mannschaft des Vereins statt. Es verfügt auch über eine V.I.P.-Zone. Im Jahr 2016 wurde das Parkstadion mit einem neuen Gästeblock und einer kleine Gegengrade ergänzt. Zwei weitere Stadien der TSG sind das Rudolf-Harbig-Stadion (Kunstrasen, ca. 3500 Plätze) sowie der Jahn-Sportpark (ca. 1000 Plätze).
Literatur
- Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Die Werkstatt, Göttingen 2007, S. 279, ISBN 978-3-89533-556-3
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz der TSG Neustrelitz
- die BSG'n beim Deutschen Fußball-Archiv
- DDR-Fußballpokal (FDGB-Pokal) bei RSSSF – The Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation
Einzelnachweise
- ↑ Regionalliga Nordost 2013/14 - Tabelle
- ↑ TSG braucht zwei Millionen Euro für die 3. Liga, Artikel Nordkurier (mit Bild vom Maskottchen Mecki), abgerufen am 19. Februar 2014
- ↑ SC Freiburg II verzichtet auf den Aufstieg in die 3. Liga. In: badische-zeitung.de. Badische Zeitung, 28. April 2014, abgerufen am 28. April 2014.
- ↑ TSG Neustrelitz verliert die Reserve, Vereinsseite tsg-neustrelitz.de, abgerufen am 4. September 2016
- ↑ TSG-Maskottchen nicht mehr namenlos: Mecki soll das blaue Wunder fortsetzen, Nordkurier (mit Abbildung), abgerufen am 19. Februar 2014