Talsperre Thülsfeld

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Talsperre Thülsfeld
Lage Zwischen Friesoythe und Cloppenburg, Landkreis Cloppenburg, Niedersachsen
Fläche 4,62 km²
Kennung NSG WE 060
WDPA-ID 82684
Geographische Lage 52° 55′ N, 7° 56′ OKoordinaten: 52° 55′ 25″ N, 7° 56′ 3″ O
Talsperre Thülsfeld (Niedersachsen)
Talsperre Thülsfeld (Niedersachsen)
Meereshöhe von 22,5 bis 30 m
Einrichtungsdatum 9. März 1957
f6
f2

Die Talsperre Thülsfeld ist ein Naturschutzgebiet in den niedersächsischen Gemeinden Molbergen und Garrel sowie der Stadt Friesoythe im Landkreis Cloppenburg.

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG WE 60 ist rund 462 Hektar groß. Der größte Teil des 434 Hektar großen FFH-Gebietes „Heiden und Moore an der Talsperre Thülsfeld“ liegt innerhalb des Naturschutzgebietes.[1] Nach Süden grenzt das Naturschutzgebiet an die Landschaftsschutzgebiete „Soestetal zwischen Cloppenburg und Neumühlen“ und „Dwergter Sand“, nach Norden schließt das Landschaftsschutzgebiet „Soestetal zwischen Talsperre und Friesoythe“ an. Das Gebiet steht seit dem 9. März 1957 unter Schutz. Es ersetzt das zum 5. Februar 1938 ausgewiesene Naturschutzgebiet. Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Landkreis Cloppenburg.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heide am Thülsfelder Stausee

Das Naturschutzgebiet liegt in etwa zwischen Friesoythe und Cloppenburg. Es stellt auf rund fünf Kilometern Länge den (bei Normalstau) rund 165 Hektar[2] großen Thülsfelder Stausee mit mehreren kleinen Inseln, den ihn umgebenden Bereichen und einen Teil der in den Stausee mündenden Soeste mit an den Flusslauf angrenzenden Bereichen in einer leicht hügeligen, aus Grundmoränen gebildeten Geest­landschaft mit Binnendünen unter Schutz. Der Stausee verfügt über weitläufige Flachwasserzonen mit Laichkraut- und Froschbissgesellschaften und eine buchtenreiche Uferzone mit Röhrichten, Seggenrieden, Weidengebüschen und überwiegend aus Erlen und Birken gebildeten Bruchwäldern. Westlich des Stausees befinden sich Heide- und Sandtrockenflächen.[3] Die Heideflächen sind je nach Standort trocken bis feucht. Sie werden an trockenen Standorten von Besenheide dominiert. Stellenweise herrscht auch Krähenbeere vor. Dazwischen siedeln Englischer und Behaarter Ginster. An feuchten Standorten dominiert Glockenheide. Auf den Sandflächen siedeln Silbergras und Straußgräser. Große Bereiche des Naturschutzgebietes westlich und südlich des Stausees sind mit Kiefern-, Eichen- und Buchenwäldern bewaldet. In den Eichenwäldern dominieren Stiel- und Traubeneiche. Weiterhin stocken hier Sand- und Moorbirke, Eberesche, Zitterpappel und mit geringen Anteilen auch Buche. Stellenweise stocken historische Hute- und Niederwälder. Die Buchenwälder sind als Hainsimsen-Buchenwälder ausgeprägt. Im Naturschutzgebiet sind kleinflächig Torfmoos-Schwingrasen und Gagelgebüsche sowie kleine Hochmoore zu finden.

Einfluss der Soeste in den Thülsfelder Stausee

Oberhalb des Stausees verläuft die Soeste naturnah in ihrer teilweise feuchten und vermoorten Niederung. Sie wird vielfach von Gehölzen begleitet bzw. durchfließt eine bewaldete Niederung. In der Soeste siedelt flutende Wasservegetation.

Der Thülsfelder Stausee ist Lebensraum einer artenreichen Wasservögelfauna. Besondere Bedeutung hat er auch während der Zugzeit als Rastgebiet für zahlreiche Wasservögel.

Das Naturschutzgebiet dient auch der Naherholung[3] und dem Tourismus. Am Nord- und Ostufer des Thülsfelder Stausees befinden sich außerhalb des Naturschutzgebietes mehrere Campingplätze. Durch das Naturschutzgebiet verlaufen mehrere Wanderwege.[4] Seit Oktober 2017 gibt es einen rund zehn Kilometer langen Erlebnispfad mit 14 Stationen.[5][6]

Das Naturschutzgebiet ist größtenteils von bewaldeten Flächen umgeben. Im Nordosten grenzt es an Campingplätze und landwirtschaftliche Nutzflächen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Thülsfelder Talsperre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heiden und Moore an der Talsperre Thülsfeld, Natura-2000-Gebiete, Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
  2. Die Thülsfelder Talsperre, Fischereiverein für den Bezirk der Friesoyther Wasseracht e. V. (FVF). Abgerufen am 14. Februar 2018.
  3. a b Die Talsperre Thülsfeld, Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Abgerufen am 14. Februar 2018.
  4. Rund um die Thülsfelder Talsperre, GeoLife.de-Navigator, Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN). Abgerufen am 14. Februar 2018.
  5. Sebastian Friedhoff: Talsperre ganz neu entdecken, Nordwest-Zeitung, 12. Oktober 2017. Abgerufen am 14. Februar 2018.
  6. Erlebnispfad Thülsfelder Talsperre, Zweckverband Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre. Abgerufen am 14. Februar 2018.