Tatort: Gier und Angst

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Episode 1185 der Reihe Tatort
Titel Gier und Angst
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Länge 89 Minuten
Produktions­unternehmen Unafilm[1] im Auftrag des WDR
Regie Martin Eigler
Drehbuch
Produktion Titus Kreyenberg
Musik
Kamera Benjamin Dernbecher
Schnitt Claudia Wolscht
Premiere 2. Jan. 2022 auf Das Erste
Besetzung
Episodenliste

Gier und Angst ist ein Fernsehfilm aus der Krimireihe Tatort, der am 2. Januar 2022 erstmals im SRF, im ORF und im Ersten gesendet wurde. Es ist die 1185. Folge der Tatort-Reihe und der 21. Fall des Dortmunder Teams um die Ermittler Faber und Bönisch (Faber 21., Bönisch 20.).

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Manager Josef Micklitza hat am späten Abend im Dortmunder Hafengelände eine Leiche mit einer Schussverletzung gefunden. Der Tote ist sein Vermögensberater Claus Lembach, ein Schwergewicht in der hochsensiblen Branche der Privatbanken. Micklitza wurde vor einem halben Jahr wegen Vorteilsnahme und Unterschlagung als CEO eines Automobilzulieferers gefeuert; außerdem streitet er vor Gericht mit Wiglaf Beck, dem Chef des Opfers.

Da verschwindet Josef "Jo" Micklitza. Sein Bruder Georg "Micki", Besitzer eines Nachtclubs, erzählt weiteren Kunden von Becks Anlagefirma, dass sie ihr Geld nicht mehr zurückbekämen. Pawlak entdeckt, dass seine drogensüchtige Frau Ella, die seit einem Jahr verschwunden ist, jetzt bei Micki lebt, und beschattet die beiden.

Corinna Lembach, die Witwe des Toten, erzählt Faber, dass ihr Mann aus den betrügerischen Geschäften der Anlagefirma aussteigen wollte und sich deshalb mit Josef Micklitza getroffen habe.

Micki Miklitza lockt Pawlak in einen leerstehenden Schwimmbad-Club, in dem er seinen Bruder Jo versteckt hat. Dort setzt er Pawlak unter Drogen. Als Micki Pawlak erschießen will, wie er zuvor schon Lembach erschossen hat, geht Ella dazwischen und ersticht Micki. Als die Polizei den Schwimmbad-Club durchsucht, wird Micki tot aufgefunden, Ella und Jan Pawlak werden verletzt gerettet. Jo Micklitz wird bei einem Bauernhof festgenommen.

Im Verhörraum spricht Ella mit Jan. Sie will nie mehr zu Jan und ihrer gemeinsamen Tochter Mia zurückkehren, weil sie Mia und Jan keine Liebe geben könne.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film wurde vom 20. April 2021 bis zum 19. Mai 2021 in Dortmund, Köln und Umgebung gedreht.[2] Die Schlussszenen im stillgelegten Schwimmbad entstanden im Krefelder Stadtbad.[3][4][5]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christian Buß von Spiegel Online wertete: „Die einen hängen an der Nadel, die anderen am Dax – nicht immer ist in diesem verschachtelten Film-noir-Tatort klar, wie das eine mit dem anderen zusammenhängt. […] Der entfesselte Panik-Thriller […] wirkt über Strecken wie eine Mischung aus Tote schlafen fest und Trainspotting – rauschbedingte Logiklöcher inklusive. […] Die volle Dröhnung Gewinnsucht und Wahn: Trotz wackeligem Plot ein irrer Tatort-Trip.“[6]

Bei der Süddeutschen Zeitung urteilte Claudia Fromme: „Es wird viel gefahren und gerufen und gerannt, aber Tempo hat dieser Tatort […] trotzdem nicht. Zwischendurch hat man das Gefühl, man könnte sich ein Kaltgetränk holen, ohne zu viel zu verpassen. Benebelt sind hier fast alle, vom Geld, den Drogen, und ja, auch von der Liebe.“[7]

Martina Kalweit schrieb für Tittelbach.tv: „Martin Eiglers ‚Tatort – Gier und Angst‘ (unafilm) ist eine Zustands-Beschreibung der kapitalistischen Gier-Gesellschaft und eine psychologisch fein austarierte Studie über Angst und Macht. Deutlich auf das Quartett der Kommissare konzentriert, setzt der Fall nicht auf rasende Spannung, überzeugt aber als ambitionierte, vertrauensbildende Maßnahme für alle, denen die Dortmunder bislang zu verwegen oder verzickt daherkamen.“[8]

Für kino.de und schrieb Marek Bang: „Unterm Strich bleibt der ‚Tatort – Gier und Angst‘ ein launiger Krimi, der ein wenig wie eine Fahrt auf der Überholspur anmutet, in der zwar ständig die Lichthupe bedient wird, die schönsten Momente aber im Rückspiegel zu betrachten sind, wenn das Bremspedal zum Einsatz kommt. Da die Geschichte um Jan Pawlak am Ende immerhin zu einer Art Abschluss kommt, bleiben die Dortmunder Aussichten für 2022 ungetrübt. Das lecker Pils für die nächste Folge steht jedenfalls schon im Kühlschrank.“[9]

Oliver Armknecht von film-rezensionen.de meinte, in diesem „Tatort“ „wird erst eine Leiche entdeckt, dann der Finder vermisst, bis eine vermisste Frau gefunden wird. Die Geschichte geht dabei um ein paar Ecken, ist aber nie so wirklich spannend. Sehenswert ist der Krimi eher als Drama, wenn hier einige wirklich traurige Momente auf das unbedarfte Publikum warten.“[10]

Einschaltquoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Erstausstrahlung von Gier und Angst am 2. Januar 2022 verfolgten in Deutschland insgesamt 9,11 Millionen Zuschauer die Filmhandlung, was einem Marktanteil von 28,3 Prozent für Das Erste entsprach. In der als Hauptzielgruppe für Fernsehwerbung deklarierten Altersgruppe von 14–49 Jahren erreichte der Tatort 1,91 Millionen Zuschauer und damit einen Marktanteil von 23,5 Prozent in dieser Altersgruppe.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tatort Dortmund - Gier und Angst. Unafilm, abgerufen am 30. November 2021.
  2. Tatort: Gier und Angst bei crew united, abgerufen am 19. November 2021.
  3. Neuer „Tatort“ am 2. Januar: Tatort-Kommissar Faber ermittelt im Krefelder Stadtbad. In: rp-online.de. RP Online, 30. Dezember 2021, abgerufen am 4. Januar 2022.
  4. Gordon Binder-Eggert: TV-Tipp: „Tatort“ im Stadtbad läuft am 2. Januar. In: wz.de. Westdeutsche Zeitung, 25. Dezember 2021, abgerufen am 4. Januar 2022.
  5. Tatort" im Krefelder Stadtbad: Episode läuft am 2. Januar. In: krefeld.de. Stadtverwaltung Krefeld, 23. Dezember 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Dezember 2021; abgerufen am 4. Januar 2022.
  6. Christian Buß: Der Dortmund-Tatort im Schnellcheck. In: Spiegel Online. Spiegel Online, 2. Januar 2022, abgerufen am 2. Januar 2022: „7 von 10 Punkten“
  7. Claudia Fromme: Tatort aus Dortmund. Die oben nehmen Koks, die unten Heroin. In: Tatort-Kolumne. Süddeutsche Zeitung, 30. Dezember 2021, abgerufen am 30. Dezember 2021.
  8. Hartmann, Schudt, Okon, Reinsperger, Eigler. Ich bin das Opfer – und das ist mein Geld. In: Tittelbach.tv. Abgerufen am 22. Februar 2023.
  9. Tatort – Kritik zum Film. In: kino.de. Abgerufen am 22. Januar 2023.
  10. Tatort-Filmkritik. In: film-rezensionen.de. Abgerufen am 22. Januar 2023.
  11. Laura Friedrich: Primetime-Check: Sonntag, 2. Januar 2022. Quotenmeter.de, 3. Januar 2022, abgerufen am 3. Januar 2022.