Tegernau (Kleines Wiesental)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Tegernau
Wappen von Tegernau
Koordinaten: 47° 43′ N, 7° 48′ OKoordinaten: 47° 43′ 11″ N, 7° 47′ 40″ O
Höhe: 443 m ü. NN
Fläche: 10,15 km²
Einwohner: 381 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2009
Postleitzahl: 79692
Vorwahl: 07629
Karte
Lage von Tegernau in der Gemeinde

Tegernau (Alemannisch Dägernau) ist seit dem 1. Januar 2009 ein Ortsteil der Gemeinde Kleines Wiesental im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte der Gemeinde Kleines Wiesental

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tegernau liegt im Naturpark Südschwarzwald in 380 bis 750 Meter Höhe im Tal der Kleinen Wiese. Von Tegernau westwärts führt der Lipplepass ins Kandertal über die Landesstraße 140. Ostwärts führt die L 140 über Gresgen ins Wiesental zur Stadt Zell im Wiesental. In der Ortsmitte kreuzt die L 139, die von Schopfheim talwärts bis nach Neuenweg führt.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gebiet der früheren Gemeinde Tegernau liegen die Dörfer Tegernau, Niedertegernau[1] und Schwand[2], der Zinken Käppeli[3] und das Einzelhaus Kuhnigraben[4]. Im früheren Gemeindegebiet liegen die abgegangenen Ortschaften Steiningen[5] und Wolfgeringen[6] und bei Tegernau die abgegangene Burg Neu-Waldeck der Herren von Waldeck, von der noch geringe Reste erhalten sind.[7]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tegernau wurde erstmals als Tegernowa 1113 erwähnt; später als Tegernau in einer päpstlichen Bulle aus dem Jahre 1139. Im 13. Jahrhundert benannte sich das Adelsgeschlecht Tegernau nach dem Ort. Zu dieser Zeit gab es bereits eine Kirche, die eine Zentralfunktion für die vielen kleinen Dörfer des Tals erfüllte, von denen die meisten keine eigene Kirche hatten. 1503 kam der Ort an die Markgrafen von Baden-Durlach, welche 1556 die Reformation einführten. Am 1. Januar 2009 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Tegernau in die neu gegründete Gemeinde Kleines Wiesental eingegliedert.[8]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus im Ortsteil Tegernau
Ansicht auf Tegernau

Tegernau ist nicht nur geografisch, sondern auch verwaltungsmäßig das Zentrum des kleinen Wiesentals. Hier hatte bis zum Zusammenschluss der Mitgliedsgemeinden Bürchau, Elbenschwand, Neuenweg, Raich, Sallneck, Tegernau, Wies und Wieslet zur Gemeinde Kleines Wiesental der Gemeindeverwaltungsverband „Kleines Wiesental“ seinen Sitz. Der Gemeindeverwaltungsverband nahm den überwiegenden Teil der gemeindlichen Verwaltungsaufgaben seiner acht Mitgliedsgemeinden wahr. Sein Gebiet umfasste eine Fläche von 77,8 km² mit knapp 3000 Einwohnern.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Rot zwei schräggekreuzte, mit den Spitzen nach unten gekehrte goldene Schwerter, darüber eine goldene Laubkrone. Das heutige Wappen wurde 1965 vom baden-württembergischen Innenministerium verliehen. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts findet sich das Wappenbild im Gemeindesiegel. 1902 wurde vom badischen Generallandesarchiv eine Variante mit Anlehnung an das Adelsgeschlecht der König von Tegernau vorgeschlagen, die zwei schräggekreuzte nach oben gerichtete goldene Pfeile zeigte. Die Farben Rot und Gold bezogen sich dabei auf das badische Wappen. Erst in den 1930er-Jahren wurde dieser Vorschlag umgesetzt, aber in der Nachkriegszeit kehrte man zum alten Wappenbild zurück.[9]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Georg Grether (1777–1846), Oberbürgermeister von Lörrach, Abgeordneter der badischen Ständeversammlung

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tegernau. In: Abteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau (Bearbeiter): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg. Der Landkreis Lörrach. Band II. B. Gemeindebeschreibungen Kandern bis Zell im Wiesental. Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lörrach. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1354-X. S. 642–660
  • Klaus Schubring: Tegernau, das Kleine Wiesental und des Obere Wiesental vor 900 Jahren. In: Das Markgräflerland, Band 2014, S. 7–22 Digitalisat der UB Freiburg
  • Michael Fautz: Das Gasthaus „zur Krone“ in Tegernau. In: Das Markgräflerland, Band 2014, S. 23–32 Digitalisat der UB Freiburg
  • Hans Viardot: 15 Jahre Wirtshausmuseum „Krone“ in Tegernau. In: Das Markgräflerland, Band 2014, S. 33–68 Digitalisat der UB Freiburg
  • Peter Müller: Tegernauer Fasnecht. In: Das Markgräflerland, Band 2014, S. 100–108 Digitalisat der UB Freiburg
  • August Feßler: Die Vogtei Tegernau im Jahre 1770. In: Das Markgräflerland, Heft 4, 1931/32, S. 99–102 Digitalisat der UB Freiburg
  • Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Großherzogthums Baden, Tübingen und Leipzig, 1901, Fünfter Band – Kreis Lörrach; S. 191–192 online

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tegernau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag Niedertegernau (Wohnplatz) auf Landeskunde entdecken online - leobw
  2. Eintrag Schwand (Wohnplatz) auf Landeskunde entdecken online - leobw
  3. Eintrag Käppeli (Wohnplatz) auf Landeskunde entdecken online - leobw
  4. Eintrag Kuhnigraben (Wohnplatz) auf Landeskunde entdecken online - leobw
  5. Eintrag Steiningen (Wüstung) auf Landeskunde entdecken online - leobw
  6. Eintrag Wolfgeringen (Wüstung) auf Landeskunde entdecken online - leobw
  7. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 894–895
  8. StBA: Gebietsänderungen am 1. Januar 2009
  9. Harald Huber: Wappenbuch Landkreis Lörrach. Südkurier, Konstanz 1984, ISBN 3-87799-046-0. S. 119–120