Théodore Champion

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Théodore Champion (r.) mit Henri Henneberg (1898) vor Paris–Roubaix 1898

Théodore Champion (* 14. Februar 1873 in Genf[1]; † 31. August 1954[1] in Chêne-Bougeries) war ein Schweizer Radrennfahrer und späterer französischer Briefmarkenhändler.

Radsport-Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Théodore Champion gehörte zu den Schweizer Radsportlern der ersten Generation. Viermal – 1892, 1893, 1895 und 1896 – wurde er Schweizer Meister im Sprint.[2] 1895 wurde er zudem Zweiter der Schweizer Meisterschaft im Strassenrennen.

Philatelie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Yvert-Tellier-Champion-Katalog aus dem Jahre 1932

Die Mutter von Champion war eine begeisterte Briefmarkensammlerin, und ihre Kinder eiferten ihr früh nach. Nachdem Théodore Champion, der inzwischen schon eine beachtliche eigene Briefmarken-Sammlung sein Eigen nannte, 1899 seine Radsport-Karriere beendet hatte, zog er nach Paris. Dort wurde er zunächst Mitarbeiter des Briefmarkenhändlers Alfred Forbin[3], dessen Briefmarkenhandel er schon nach zwei Jahren erwarb und der noch heute unter dem Namen Ancienne Maison Théodore Champion existiert. Er avancierte zum wichtigsten Briefmarkenhändler von Paris, gab den bis heute publizierten Yvert-Tellier-Champion-Katalog für Briefmarken mit heraus und gehörte zu den Mitbegründern des Pariser Postmuseums, dem er wertvolle Stücke aus seiner Sammlung überliess.[4][5] Besondere Berühmtheit erlangte er 1920, als er bei der Gilbert-Auktion vom 19. Mai für die damalige Rekordsumme von 116'912 Francs eine Rote und eine Blaue Mauritius ersteigerte.[6][7][8] Die Blaue Mauritius hatte die Moens Nr. XII und die Rote Moens Nr. XI.[8]

1923 nahm Champion die französische Staatsbürgerschaft an; 1948 wurde er in die «Académie de philatélie» aufgenommen. Er war zweimal verheiratet und liegt begraben auf dem Friedhof Montmartre.[9] Théodore Champion selbst ist auf Briefmarken mehrerer Länder verewigt, so etwa 1969 auf einer aus Liechtenstein (Michel-Nr. 513).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Maassen: Wer ist wer in der Philatelie? Ein Lexikon namhafter Philatelisten des 19./20. Jahrhunderts. Band 1: A–D. 3. Auflage. Phil Creativ, Schwalmtal 2011, ISBN 978-3-932198-92-2, S. 227–228.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Théodore Champion – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Wolfgang Maassen (Hrsg.): Wer ist wer in der Philatelie? Ein Lexikon namhafter Philatelisten des 19./20. Jahrhunderts. Phil Creativ, Schwalmtal 1999, ISBN 3-932198-32-8, S. 33.
  2. Die Quellen geben zum Teil unterschiedliche Resultate an.
  3. Wolfgang Maassen: Meilensteine der philatelistischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Deutsche Übersetzung, Index und Corrigenda/Addenda zum Buch «Les jalons de la littérature philatelique au XIXe siècle» / «Milestones of the Philatelic Literature of the 19th Century». Phil Creativ, Schwalmtal 2014, ISBN 978-3-932198-23-6, S. 160.
  4. Théodore Champion. In: Phila-Lexikon.
  5. Historique du Musée de La Poste (Memento vom 5. September 2012 im Webarchiv archive.today). In: ladressemuseedelaposte.com (franz.).
  6. Blue Mauritius. In: helenmorgan.net.
  7. Joseph Osmond Barnard. In: stampsmauritius.com.
  8. a b Jan Billion, David Feldman, Andreas Hahn: Die Biografien aller Mauritius Post-Office-Briefmarken. In: Lieselotte Kugler, Andreas Hahn (Hrsg.): Die blaue Mauritius. Das Treffen der Königinnen in Berlin. Eine Publikation der Museumsstiftung Post und Telekommunikation. Ausstellungskatalog in deutscher und englischer Sprache, 2011, ISBN 978-3-9813202-1-3, S. 194–233.
  9. Théodore Champion in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 15. September 2017 (englisch).