Thiopurin-Methyltransferase

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Thiopurin-Methyltransferase
Thiopurin-Methyltransferase
Bändermodell der TPMT nach PDB 2bzg

Vorhandene Strukturdaten: 1pjz, 2bzg, 2gb4, 2h11, 3bgd, 3bgi

Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 245 Aminosäuren, 35 kD
Sekundär- bis Quartärstruktur Monomer
Bezeichner
Gen-Name TPMT
Externe IDs
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 2.1.1.67Methyltransferase
Reaktionsart Methylierung
Substrat S-Adenosylmethionin + Thiopurine
Produkte S-Adenosyl-L-Homocystein + Thiopurin-S-Methylether
Vorkommen
Homologie-Familie Hovergen
Übergeordnetes Taxon Bakterien, Tiere, Pilze[1]

Thiopurin-Methyltransferase (Syn.Thiopurin-S-Methyltransferase, Mercaptopurin-Methyltransferase, 6-Thiopurin-Transmethylase, TPMT) ist ein Enzym im Zytosol von Tieren, Pilzen und Bakterien, welches Thiopurine methyliert. Diese Reaktion ist Teil der Biotransformation körperfremder Stoffe und ein seltener Mangel des Enzyms führt beim Menschen dazu, dass Medikamente, die Thiopurine enthalten (6TG und Azathioprin), in normaler Dosis als Gift wirken.[2]

Katalysierte Reaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

S-Adenosylmethionin und Thiopurin werden in S-Adenosyl-L-Homocystein und Thiopurin-S-Methylether umgewandelt. Das Enzym wird durch S-Adenosyl-L-Homocystein gehemmt.[2]

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

TPMT ist ein monomeres, aus einer Domäne bestehendes Protein mit 9-teiligem Kern (β-Faltblatt-Struktur) eingebettet in 2α-Helices. Das Ko-Produkt S-Adenosyl-Homocystein (SAH) bindet an verschiedene Areale (α1, α5, α6), sowie an der β-Faltblattstruktur 1 und 2. S-Adenosyl-Homocystein ist komplett durch die α1-Helix in das Enzym eingebunden, welche das Aktive Zentrum beinhaltet.

Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Thiopurinmethyltransferase verstoffwechselt Azathioprin im Organismus. Wenn ein Mangel dieses Enzyms besteht, kann es durch Kumulation von Abbauprodukten des Azathioprins zu vermehrten Nebenwirkungen kommen.[3]

Nachweis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Thiopurin-Methyltransferase wird in einem radiochemischen Assay bestimmt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Orthologe bei OMA
  2. a b UniProt P51580
  3. Fujita K, Sasaki Y: Pharmacogenomics in drug-metabolizing enzymes catalyzing anticancer drugs for personalized cancer chemotherapy. In: Curr. Drug Metab. 8. Jahrgang, Nr. 6, August 2007, S. 554–62, PMID 17691917.