Thomas Brandlmeier

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Thomas Brandlmeier (* 1950) ist ein Filmwissenschaftler, der bis Ende 2015 am Deutschen Museum in München tätig war. Er ist zudem Biochemiker sowie Film- und Ausstellungskurator.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem Studium der Physik, Chemie und Biologie an der Münchner Ludwig-Maximilians Universität promovierte er dort 1981 über Phytochrom-Chromophore. 1980 Strukturaufklärung des Phytochrom-Chromophors in der Hellrot-Form.[1] Zugleich war Brandlmeier von 1973 bis 1980 Geschäftsführer des Vereins der Freunde des Münchner Filmzentrums und veröffentlichte sei Anfang der 1970er Jahre Fachartikel zu Themen der Filmgeschichte und Filmästhetik. Ebenfalls in München studierte er Amerikanistik, Theaterwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Slavistik und habilitierte sich in Medienwissenschaften an der Universität Siegen. Er hat Sonderausstellungen am Deutschen Filmmuseum Frankfurt und am Stadtmuseum München kuratiert. Seit 1994 arbeitete er im Deutschen Museum in München, wo er die Hauptabteilung Ausstellungsbetrieb leitete. Dort hat er 2001 die Ausstellung Lernort Museum und 2004 Fellini ex machina kuratiert und in der Schriftenreihe Meisterwerke aus dem deutschen Museum eine Reihe der technischen, physikalischen und chemischen Dauerausstellungen dargestellt.

Brandlmeier befasst sich wissenschaftlich sowohl mit Filmgeschichte als auch mit Filmtechnik und betrachtet Film im Kontext von Technik und Ästhetik. Unter anderem hat er sich stark für Formen des Grotesken und Melodramatischen, den deutschen Film der Weimarer Republik, NS-Zeit und Nachkriegszeit sowie die Entwicklung der Kameratechnik interessiert. Aus seiner langjährigen Bewunderung für den portugiesischen Regisseur Manoel de Oliveira resultierte 2010 sein Buch Manoel de Oliveira und das groteske Melodram, eines der wenigen deutschsprachigen Werke zum Portugiesischen Film. Einige seiner frühen Artikel, so 1976 „Der Volkssänger als Volksfeind“ zu Karl Valentin oder 1983 „Rechter Geschmack am NS-Film“ zur aktuellen Rezeption in der Bundesrepublik, sind unter dem Pseudonym André Gerely erschienen.[2]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Harro Segeberg (Hrsg.): Die Perfektionierung des Scheins. Das Kino der Weimarer Republik im Kontext der Künste. Fink, 2000, ISBN 3-7705-3310-0, S. 354. (Kurzbiographie) (Mediengeschichte des Films, Band 3)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Homepage von Thomas Brandlmeier am Deutschen Museum

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wolfhart Rüdiger, Thomas Brandlmeier, Inge Blos: Isolation of the Phytochrome Chromophore. The Cleavage Reaction with Hydrogen Bromide. In: Zeitschrift für Naturforschung. Vol. 35c, 1980, S. 763–769.
  2. Michael Glasmeier: Karl Valentin. Der Komiker und die Künste. Hanser, München 1987, ISBN 3-446-14999-6, S. 173.