Thomas Lee Neff

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Thomas Lee Neff (geboren 1943 in Oregon) ist ein US-amerikanischer Physiker. Er gilt als Vater des Megatons-to-Megawatts-Abkommens.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neff studierte Mathematik und Physik am Lewis and Clark College in Portland, 1973 wurde er an der Stanford University in theoretischer Physik promoviert. Es folgten Beschäftigungen an den Universitäten Berkeley und Stanford, hier als Assistent von Wolfgang Panofsky, ehe zum Massachusetts Institute of Technology (MIT) wechselte. Dort leitete er von 1977 bis 1985 das Programm für internationale Energiestudien, anschließend war er am Zentrum für Internationale Studien des MIT beschäftigt.

Neff gilt als Experte sowohl für internationale Energiemärkte als auch für nukleare Abrüstung. Er hat in diesem Bereich mehrere Bücher veröffentlicht und staatliche Institutionen weltweit beraten.

Megatons to Megawatts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge des Zerfall der Sowjetunion stellte sich Neff die Frage, was mit dem dort reichlich vorhandenen hochangereicherten Uran werden könnte, welches aus nicht mehr benötigten Atomsprengköpfen stammte. Er kam auf den Gedanken, die USA könnten dieses ankaufen, um es in ihren Kernkraftwerken zur Energiegewinnung zu verwenden.

Anlässlich einer Abrüstungskonferenz am 19. Oktober 1991 im Washington unterbreitete Neff dem russischen Nuklearwissenschaftler und späteren Leiter von Minatom, Wiktor Michailow, den Vorschlag, angereichertes Uran anzukaufen, worauf dieser antwortete: „Interessant. Wieviel?“ Überrascht von dieser Aussage veröffentlichte Neff wenige Tage später in der New York Times einen Artikel, in dem er seinen Plan der Öffentlichkeit vorstellte.[1] Neffs Idee fand eine breite Resonanz und mündete schließlich 1993 im Megatons-to-Megawatts-Abkommen.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neff ist Fellow der American Physical Society, 1997 erhielt er den Leo Szilard Award verliehen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomas L. Neff: A Grand Uranium Bargain. New York Times, 24. Oktober 1991. Digitalisat auf der Website des International Panel on Fissile Materials, PDF-Datei, 482 kB, abgerufen am 20. April 2017 (englisch)