Thomas Lengauer

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Thomas Lengauer

Thomas Lengauer (* 12. November 1952 in Berlin) ist ein deutscher Informatiker und Hochschullehrer.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thomas Lengauer studierte bis 1975 an der Freien Universität Berlin Mathematik und wurde dort 1976 in Mathematik zum Dr. rer. nat. promoviert.[1] An der Universität Stanford absolvierte er ein Informatikstudium (Master of Science 1976 sowie PhD 1979 bei Robert Tarjan).[2] Von 1979 bis 1981 war er bei Bell Labs beschäftigt.

Nach seiner Habilitation im Jahr 1984 an der Universität des Saarlandes nahm er im selben Jahr einen Ruf an die Universität Paderborn an, wo er bis 1992 Professor für Informatik war. Von 1992 bis 2001 war er Professor für Informatik an der Universität Bonn, wo er im selben Zeitraum auch Direktor des Instituts für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen (SCAI) auf dem Campus Schloss Birlinghoven der GMD in Sankt Augustin war.

Thomas Lengauer ist seit 2018 emeritiert und war seit 2001 Direktor der Abteilung „Computational Biology and Applied Algorithmics“ am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken und wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft.

Er wurde zum Honorarprofessor der Universität des Saarlandes (2001), der Universität Bonn (2003) und der Universität Köln (2019) ernannt.[3][4]

Von 1999 bis 2000 und 2011 bis 2017 war Lengauer Vize-Präsident der International Society for Computational Biology (ISCB) und von 2018 bis 2021 ihr Präsident.[5][6]

Seit 2015 ist Lengauer Präsidiumsmitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.[7]

Lengauer beschäftigt sich vor allem mit kombinatorischer Optimierung in Wissenschaft und Technik, Bioinformatik und Cheminformatik.[4]

Sein Zwillingsbruder Christian Lengauer war Professor an der Universität Passau (Fakultät für Informatik und Mathematik).[8]

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • J. Maydt, T. Lengauer: Recco: Recombination analysis using cost optimization. In: Bioinformatics. Band 22, Nr. 9, 2006, S. 1064–1071.
  • C. Bock, M. Paulsen, S. Tierling, T. Mikeska, T. Lengauer, J. Walter: CpG island methylation in human lymphocytes is highly correlated with DNA sequence patterns, repeat frequencies and predicted DNA structure. In: PLoS Genetics Band 2, Nr. 3, 2006, S. e26.
  • H. Zhu, F. S. Domingues, I. Sommer. T. Lengauer: Analysis and prediction of protein-protein-interaction types. In: BMC Bioinformatics. Band 7, Nr. 1, 2006, Artikel 27.
  • A. Kämper, J. Apostolakis, M. Rarey, C. M. Marian, T. Lengauer: Fully automated flexible docking of ligands into synthetic receptors using forward and inverse docking strategies. In: Journal of Chemical Information and Modeling. Band 46, Nr. 2, März 2006, S. 903–911

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Academic Degrees Prof. Dr. Dr. Thomas Lengauer. Max-Planck-Institut für Informatik, abgerufen am 1. Mai 2021 (englisch).
  2. Thomas Lengauer, Mathematics Genealogy Project, abgerufen am 17. Dezember 2020.
  3. Webseite Thomas Lengauer, Hector Fellow, abgerufen am 18. November 2015
  4. a b Curriculum Vitae Professor Dr. Dr. Thomas Lengauer. Leopoldina, abgerufen am 1. Mai 2021.
  5. Officers and Directors der ISCB. ISCB, abgerufen am 1. Mai 2021 (englisch).
  6. Professional Service Prof. Dr. Dr. Thomas Lengauer. Max-Planck-Institut für Informatik, abgerufen am 1. Mai 2021 (englisch).
  7. „Thomas Lengauer neues Präsidiumsmitglied der Leopoldina“, Hector Fellow, 21. September 2015
  8. Prof. Christian Lengauer. Universität Passau, abgerufen am 1. Mai 2021 (englisch).
  9. Verleihung des Hector Wissenschaftspreises
  10. Gründungszeremonie der Hector Fellow Academy