Thomas de Bourlémont

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Thomas de Bourlémont (auch Thomas d’Anglure de Bourlemont; * vor 1311; † April 1353) war ein französischer Bischof.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Erwähnung findet Thomas de Bourlémont im Juli 1311 zusammen mit seinen Eltern, Pierre, Herr von Bourlémont, und Jeanne de Choiseul,[A 1] als er für eine kirchliche Laufbahn bestimmt wurde. Seine Erziehung erfolgte am Hof des Herzogs von Lothringen, danach besuchte er das Seminar in Toul. Durch Balduin, Erzbischof von Trier, empfing er die Tonsur, zu jener Zeit Symbol der Aufnahme in den Klerus. Der Bischof von Toul Jean d’Arzillières ernannte ihn um 1315 zum Archidiakon, und etwa zur selben Zeit ernannte der Papst ihn zum Dekan der Kirche von Verdun. Schließlich wurde er 1330 zum Bischof von Toul erwählt und empfing zwischen dem 1. März 1331 und dem 16. September 1332 die Bischofsweihe.[1]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thomas de Bourlémont führte einige Reformen innerhalb seines Bistums durch, so regelte er etwa die Rechtsprechung in der Stadt Toul. Mit der kleinen Armee, die er aufgestellt hat, suchte er die Region zu befrieden. Als er zwei seiner Vasallen zwang, ihre Missbräuche einzustellen, verheerte er das Land des Herzogs von Lothringen und musste diesem als Entschädigung eine Summe von 2000 Livres zahlen. Im Jahr 1335 übernahm er die Rolle des Schiedsrichters, als Jean de Joinville, Herr von Vaucouleurs, zustimmte, diesen befestigten Platz gegen Besitzungen in der Gegend von Paris einzutauschen.[1]

Seine Stellung als Bischof hinderte Thomas de Bourlémont nicht daran, die Burgen Séraumont, Montbras und Taillancourt als persönliches Eigentum zu halten. Vom König beschuldigt, die beiden letzteren Festungen vorsätzlich in Brand gesetzt zu haben, wurde er in seiner Burg Séraumont verhaftet und in Chaumont festgesetzt. Um seine Freiheit wiederzuerlangen, musste er 1200 Livres zahlen.[1]

Er wurde in der Kathedrale von Toul in jener Kapelle beigesetzt, die er zu Ehren der Himmelfahrt der Jungfrau Maria erbaut hatte.[1]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. So nach Georges Poull. Die anderslautende Notiz in Gallia Christiana und dem folgend bei Cawley erweist sich als historisch nicht möglich, da Jean Saladin d’Anglure und Jeanne de Bourlemont erst im Jahr 1400 heirateten. Aus diesem Grund ist auch die Namensansetzung „d’Anglure de Bourlemont“ mit Poull als Anachronismus zu betrachten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georges Poull: Le Château et les seigneurs de Bourlémont. Bd. I, 1962, S. 49.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Georges Poull: BOURLÉMONT (Thomas de). In: Albert Ronsin (Hrsg.): Les Vosgiens Célèbres. Dictionnaire biografique illustré. ÉditionS, Vagney 1990, ISBN 2-907016-09-1, S. 55 (französisch, online).
VorgängerAmtNachfolger
Amatus von GenfBischof von Toul
1330–1353
Bertram de la Tour