Tichwin wurde 1383 erstmals erwähnt und besitzt seit 1773 die Stadtrechte.
International bekannt ist Tichwin wegen des 1844 dort geborenen Komponisten Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow und der Tichwiner Gottesmutter-Ikone. Der Legende nach wurde die Ikone noch zu Lebzeiten Marias von Lukas gemalt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt im November 1941 in der Schlacht um Tichwin von Truppen der deutschen Heeresgruppe Nord erobert, musste jedoch nach einem Monat wieder geräumt werden, da die sowjetischen Gegenangriffe zu stark waren. Tichwin markierte den weitesten Vorstoß der Heeresgruppe Nord im Verlauf des gesamten Krieges. Nach dem Fall von Tichwin bat der damalige Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord, GeneralfeldmarschallWilhelm Ritter von Leeb um seine Ablösung. Er war mit dem neuen Oberbefehlshaber des HeeresAdolf Hitler in Streit über die Strategie geraten: Hitler wollte die Front ohne Rücksicht auf Verluste halten, Leeb die Abwehr beweglich und mit größtmöglicher Schonung der eigenen Truppen führen. Der dort als Bataillonsarzt eingesetzte Tübinger Arzt und Maler Georg Alfred Stockburger hat lebenslang die im Kontext der Eroberung und des Verlustes der Stadt Tichwin begangenen Kriegsverbrechen an der russischen Zivilbevölkerung und ihr Leiden künstlerisch verarbeitet.
↑ abЧисленность населения Ленинградской области в разрезе муниципальных образований по состоянию на 1 января 2024 года (Bevölkerungsanzahl des Leningrader Gebiets, aufgeschlüsselt nach Gemeinden, Stand 1. Januar 2024) [1], (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation) mit Zuständigkeit für St. Petersburg und das Gebiet Leningrad)
Anmerkungen:R – Verwaltungszentrum eines Rajons, * – Verwaltungszentrum eines Rajons der Oblast, aber Ort selbst gehört zum Föderationssubjekt Stadt Sankt Petersburg