Tiefenbach (Lahn, Steeden)

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Tiefenbach
Der Tiefenbach in der Obertiefenbacher Borngasse nach der Renaturierung des bis 2019 vorhandenen Löschwasserteichs

Der Tiefenbach in der Obertiefenbacher Borngasse nach der Renaturierung des bis 2019 vorhandenen Löschwasserteichs

Daten
Gewässerkennzahl DE: 258732
Lage Hessen; Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Lahn → Rhein → Nordsee
Quelle im nördlichen Limburger Becken aus einer Quelle bei Obertiefenbach
50° 28′ 35″ N, 8° 7′ 14″ O
Quellhöhe ca. 275 m ü. NN
Mündung bei dem Runkeler Stadtteil Steeden in die LahnKoordinaten: 50° 24′ 59″ N, 8° 7′ 23″ O
50° 24′ 59″ N, 8° 7′ 23″ O
Mündungshöhe ca. 113 m
Höhenunterschied ca. 162 m
Sohlgefälle ca. 19 ‰
Länge 8,5 km
Einzugsgebiet 15,5 km²
Abfluss
AEo: 15,5 km²
an der Mündung
MNQ
MQ
Mq
6 l/s
121 l/s
7,8 l/(s km²)

Der Tiefenbach ist rechtsseitiger, etwa nördlicher und 8,5 km[1] langer Zufluss der Lahn im hessischen Landkreis Limburg-Weilburg. Sein Einzugsgebiet umfasst 15,5 km²[1].

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name des Tiefenbaches leitet sich vermutlich von dessen Altform früher Dyffenbach oder Dieffenbach (analog der beiden Beselicher Ortschaften Nieder- und Obertiefenbach) ab.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Tiefenbach entspringt im nördlichen Limburger Becken einer Quelle im Wald nördlich von Obertiefenbach. Ein etwa 1000 Meter langer Zufluss führt in Zeiten größeren Niederschlags von rechts aus Richtung Oberweyer von den Wiesen im Mur Wasser zu.

Anfangs südlich bis südwestlich laufend, tritt er bald aus dem Wald und ist für mehr als einen Kilometer die Gemarkungsgrenze zwischen Obertiefenbach und Steinbach, die bis zum 1. Juli 1974 auch zugleich die Grenze zwischen den damaligen Landkreisen Oberlahnkreis und Kreis Limburg war. Dieser Verlauf bildet heute die Grenze zwischen der Gemeinde Beselich und der Stadt Hadamar.

Danach knickt er nach Südosten ab, unterquert die Bundesstraße 49 an der Obertiefenbacher Auffahrt, und fließt durch den Pfandgraben im Ort bis zur Borngasse. Dort befand sich bis 2020 der als Hinterbach bezeichnete Löschwasserteich. Dieser diente der Obertiefenbacher Feuerwehr mehr als 100 Jahre lang als Wasserentnahmestelle.[2] Der Löschwasserteich wurde im Sommer 2020 renaturiert.[3]

Ab der Borngasse verläuft der Tiefenbach auf etwa 700 Meter unterirdisch durch die im Jahr 1960 geschaffene Bachverrohrung bis unweit der unteren Hauptstraße von Obertiefenbach. Vor seiner Verrohrung hatte der Bach in der Nähe des heutigen Bürgerhauses ein breites Bett, das umgangssprachlich Padsbach (Pferdetränke) genannt wurde.[4]

Stausee des Tiefenbach bei Niedertiefenbach

Der Tiefenbach fließt nun durch Wiesen (die Au) und am hanglagigen Waldrand unterhalb des Beselicher Kopfes weiter in Richtung Niedertiefenbach und durchzieht diesen Ort südwärts. Danach mündet er am Hang der Anhöhe Mendele entlang in einen durch Kalkabbau entstandenen kleinen Stausee. Er durchfließt anschließend in teilbewaldeter Landschaft ein Feuchtgebiet mit weiteren Kalkabbaubereichen sowie einen weiteren See am Nordrand des Runkeler Stadtteils Steeden. Dessen Ortsmitte durchzieht er dann teils unterirdisch und mündet schließlich von rechts in die mittlere Lahn.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  2. Franz-Josef Sehr: Die Geschichte der Obertiefenbacher Feuerwehr. In: Freiwillige Feuerwehr Obertiefenbach e. V. (Hrsg.): 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Obertiefenbach. Beselich 2005, ISBN 978-3-926262-03-5, S. 120–144.
  3. Der Löschteich ist Geschichte. In: Website Kreisfeuerwehrverband. Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg, 21. April 2020, abgerufen am 11. Dezember 2020.
  4. Franz-Josef Sehr: 140 Jahre Schulgebäude in Obertiefenbach. In: Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 2014. Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg, Limburg-Weilburg 2013, ISBN 3-927006-50-5, S. 95–98.