Tilly Boesche-Zacharow

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Tilly Boesche-Zacharow (* 31. Januar 1928 in Elbing als Mathilde Großkopf) ist eine deutsche Schriftstellerin und Autorin, die sich zudem in humanitären Belangen engagiert. Sie ist auch unter den Pseudonymen Eva Trojan, Eve Jean, Eve John und Ilka Korff bekannt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Boesche-Zacharow wurde 1928 als Tochter von Ernst Großkopf und Maria Großkopf geboren. Sie war ab 1950 bis zur Scheidung 1963 mit Hans Boesche verheiratet. Aus dieser Ehe stammen zwei Söhne, darunter der Pazifist und Historiker Norbert Boesche. Außerdem hat sie neben einer leiblichen Tochter ihre Enkeltochter adoptiert. Derzeit lebt sie zeitweise in Berlin und in Haifa. Sie war seit 1980 Mitglied im Verband Deutschsprachiger Schriftsteller in Israel (VDSI) bis zu dessen Auflösung 2005. Am 23. März 2016 erhielt Tilly Boesche-Zacharow das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch Staatssekretär Tim Renner.

Verlagswesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1950 ist Tilly Boesche-Zacharow als freiberufliche Schriftstellerin hauptsächlich in der Unterhaltungsliteratur tätig. Ab 1980 ist sie Verlegerin und u. a. Herausgeberin der Literaturmagazine Silhouette Literatur international (26 Bde., 1980–1989) und des Nachfolgeblattes Schattenriß (5 Bde., 1994–1996) sowie der Reihe Literatur zum Angewöhnen (82 Bde., 1983–2000). Außerdem arbeitete sie an verschiedenen Magazinen, Anthologien und Rundfunksendungen mit. Sie gab auch Lesungen und Interviews in Deutschland, Israel, Thailand und Kanada.

Zitate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Es reicht an eigenen Worten. Nur noch soviel: Ich glaube, dass durch mich viele bereits nicht mehr unter uns weilende Menschen immer noch am Leben sind. Vor allem mein Sohn Avi, – und so wird es bleiben bis zu meinem letzten Atemzug. Schalom, Chawerim!“

Tilly Boesche-Zacharow[1]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Boesche-Zacharow verfasste den Text zum von Johannes Richter, Berlin, vertonten Lied Ich hänge an Frohnau. Außer Unterhaltungsliteratur veröffentlichte sie auch teilweise in dem von ihr mitbegründeten M. & N. Boesche Verlag (Berlin, Haifa) erschienene Kinderliteratur, Sachbücher, Erotikgeschichten, deutsch- und englischsprachige Lyrik sowie mehrere Pressebeiträge.

Auswahl
  • Tilly Boesche: Doktor Holms zweite Liebe. Blauer Roman. Hagen, 1952
  • Eve John: Die schwarze Witwe, Spinne im Netz 34. Hagen 1958.
  • Eve John: Der Teufel von Beechtree-Hall, Spinne im Netz 22. Hagen 1958
  • Tilly Boesche: Irabell (1–5). Blauer Roman 583–587. Hagen, 1963.
  • Tilly Boesche: Meuthienen (1–6). Sabrina-Roman 170–175. Hagen, 1963
  • Eva Trojan: Sonne über dem Reiterhof. Heimatglocken 246. Rastatt: Pabel, 1961.
  • Eva Trojan: Die Brüder vom Markushof. Heimatglocken 270. Rastatt: Pabel, 1962.
  • Tilly Boesche-Zacharow, G. Pratschke (ed.): Metamorphische Variation über das Leben, die Liebe und den Tod. Wien: Europäischer Verlag, 1969.
  • Eve Jean: Die wilden Orgien der Nelly A, Flensburg: Stephenson, 1971.
  • Eva Trojan: Es gibt eine Brücke zum Glück, Heimatglocken 736. Rastatt: Pabel, 1971.
  • Eva Trojan: Schicksal auf dem Reiterhof, Heimatsterne 18, 25, 117 Hannover: Lehning 1958.
  • Eve Jean: Ungewöhnliche Leidenschaften, Frankfurt, Ferenz, 1972
  • Ilka Korff: Stellas Seitensprung, Kelter-Taschenbuch 196. Hamburg: Kelter, 1974.
  • Ilka Korff: Vergänglich ist das Leid, Kelter-Taschenbuch 203. Hamburg: Kelter, 1974.
  • Eve Jean: Zuhause in fremden Betten, Olympia-Press-Taschenbücher 117. Frankfurt: Olympia-Press, 1974.
  • Tilly Boesche-Zacharow: Seit eh und je / Lektion über den biblischen Gott, Darmstadt: J. G. Bläschke, ISBN 3-87561-525-5.
  • Tilly Boesche: Kleiner Junge in einer großen Stadt Hirundo Bücher. Lengerich, Klein 1964
  • Tilly Boesche-Zacharow, I. Eckert: Der erste Tag in Mellenberg. Hirundo-Bücher 180. Lengerich: Klein, 1965.
  • Tilly Boesche: Einer unter Vielen, Hirundo Bücher Lengerich, Klein, 1965
  • Tilly Boesche: Ralf beißt sich durch, Hannover, Jugendschriftenverlag, 1977
  • Tilly Boesche-Zacharow: Heimkehr in die Steinzeit. Berlin, Stoedtner, 1978. ISBN 3-9209700-0
  • Tilly Zacharow: Der Rabbi. Berlin, Haifa: M.u.N. Boesche, 2000. ISBN 3-923809-56-5.
  • Tilly Boesche-Zacharow: Der Traum von Jalna. Egelsbach, Frankfurt, München, New York: Fouqué, 2001. ISBN 3-8267-4754-2.
  • Tilly Boesche-Zacharow: Die schmale Linie zwischen Himmel und Wasser. Berlin, Haifa: M. u. N. Boesche, 2001. ISBN 3-923809-77-8.
  • Tilly Boesche-Zacharow: Pintus von Seehausen. Berlin, Haifa: M. u. N. Boesche, 2001. ISBN 3-923809-78-6.
  • Tilly Boesche-Zacharow: Oh Israel – sie wollen dich verderben. Berlin, Haifa: M. u. N. Boesche, 2001. ISBN 3-923809-79-4.
  • Tilly Zacharow: Ich bin der Welt abhanden gekommen / Leben und Werk des Dichters Carl Stern aus Jerusalem. Berlin Haifa, M. u. N. Boesche 2003 ISBN 3-923809-75-1.
  • Tilly Boesche-Zacharow: Nicht das letzte Wort. Berlin, Haifa: M. u. N. Boesche, 2005. ISBN 3-923809-83-2.
  • Tilly Boesche-Zacharow: Auf dem Thron Petri. Berlin, Haifa: M. u. N. Boesche, 2007. ISBN 3-923809-84-0.
  • Tilly Zacharow: Aweyden / Chronik eines masurischen Dorfes. Berlin, Haifa M. u. N. Boesche, 2008. ISBN 978-3-923809-86-8.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der University of Arizona wurde ihr 1983 die Ehrendoktorwürde und 1987 der Doctor of Letters ehrenhalber verliehen. Des Weiteren erhielt sie mehrere Ehrendiplome, den European Banner of Arts 1984 und den Studiosis Humanitas 1985. Am 23. März 2016 überreichte der Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten des Landes Berlin, Tim Renner, Tilly Boesche-Zacharow für „ihr herausragendes Verlagsprogramm und ihre langjährige Arbeit für die exilierten jüdischen Autorinnen und Autoren in Israel“ das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rasmus, Hugo. Lebensbilder westpreussischer Frauen in Vergangenheit und Gegenwart, Münster, Nicolaus Copernikus, 1984. ISBN 3-924238-08-1.
  • Adolphi, Wolfram. Profile aus dem Norden Berlins/ Bürger unserer Zeit, Berlin, Edition Profile, 1994. ISBN 3-924718-59-8.
  • Eymer, Wilfrid. Eymers Pseudonymen Lexikon, Bonn, Kirschbaum, 1997. ISBN 3-7812-1399-4.
  • Boesche-Zacharow, Tilly. Nicht das letzte Wort. Berlin, Haifa: MuN Boesche, 2005. ISBN 3-923809-83-2.
  • Deutsches Schriftstellerlexikon 2002. Dietzenbach, Bund deutscher Schriftsteller BDS e.V. 2001.
  • Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2008/2009 66:1. ed. Andreas Klimt. München, Leipzig: Saur, 2008. ISBN 3-598-23592-5, ISSN 0343-0936
  • International Who’s Who of Women 6. London, New York: Routledge, 2007. ISBN 1-85743-429-3, ISSN 0965-3775

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Profil bei Amazon

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]